Von Wichtigtuern, Honepiplern und Genderfimmlern
In Texten der Deutschen Presseagentur (dpa) und anderen aktuellen Quellen, die der (All) Gemeinen Zeitung zumeist aus dem Internet oder per Email zugesandt werden, wird mit männlich und weiblich rumgedjendert.
Überdies noch was so zwischen Mann und Frau angesiedelt is: Steuerhinterzieher und Steuerhinterzieherinnen oder SteuerhinterzieherInnen oder Steuerhinterzieher*innen.
Hinzu kommt noch das Gerundium – pardon, hier kommen paar Grammatikworte, nich zum Pauken sondern zur Schilderung. – Also der Infinitiv, die Grundform eines Tätigkeitswortes, eines Verbs, wird zum Hauptwort umgestaltet (Gerundium) und auch anstelle eines Eigenschaftswortes/Adjektivs eingesetzt , z.B. studieren – Studierende, bzw. studierende Jugend. Sprachlich is das mos legitim, aber der Kontext, wo Neosprachnutzer Dir das Gerundium heutzutage total unpassend verpassen und andrehen (wollen), mus bloßgelegt werden.
Das Funkhaus Namibia, Otjindoitie wohlgemerkt, passt sich schon schrittweise an. Studenten reicht denen nich mehr. Jetzt sind´s Studierende. Und die Germanisten der Universität von Namibia (UNAM) djendern auch lustig vor sich hin wie eine Minderheit der Jerries: Die Teilnehmer eines kürzlichen akademischen Treffens sind bei denen TeilnehmerInnen. Die Genderblödelei und die Gerundium-Verblödung sind arriviert und schaffen´s gelegentlich mit dpa in die (All)Gemeine Zeitung.
Zur Orientierung soll hier weiland Wolf Schneider (siehe Info-Kasten) zu Wort kommen.
In einer Zeitung hat Schneider noch im vergangenen Jahr mit der „Genderei“ bei Star-Moderatoren im bundesdeutschen Rundfunk (ARD) und Fernsehen (ZDF), Behörden und Konzernen abgerechnet:
„Die ganze Gender-Debatte ist eine Wichtigtuerei von Leuten, die von Sprache keine Ahnung haben. Zwischen dem natürlichen und dem grammatischen Geschlecht besteht nicht der geringste Zusammenhang. Wie könnte es sonst das Weib heißen? Der Löwe, die Schlange, das Pferd? Obwohl sie alle dieselben zwei Geschlechter haben. Die Führungskraft ist heute überwiegend ein Mann – und keiner hat sich je beschwert. Die Liebe ist weiblich, dabei soll es bleiben.“
Dann führt Schneider Paradebeispiele deutscher Verblödung auf.
- Verhonepipelung der Sprache:
-
Radfahrende“ oder „Radfahrer*innen“ – statt Radfahrer
„Studierendenwerk“ – statt Studentenwerk
„Zu Fuß Gehende“ – statt Fußgänger
„Bürger:innen-Service“ statt Bürgeramt.
„verstorbene Drogengebrauchende“ – statt Drogentote
„ein Abonnement beziehende Person“ – statt Abonnent
„Kraftfahrzeugführende“ oder „Autofahrerinnen und Autofahrer“ – statt Autofahrer
„Bankraubende“ – statt Bankräuber
„des Terrors verdächtigte Person“ – statt Terrorist
„Gastronomiebetriebsleitung“ – statt Gastwirt
„die Backenden“ – statt die Bäcker
Am Publikum vorbei
Im August vergangenen Jahres haben rund 90 Sprachwissenschaftler und Philologen einen Aufruf gegen die „Gendersprache“ („Kund*innen“) unterschrieben. Sie fordern: Schluss damit.
Unter den Unterzeichnern befinden sich Mitglieder des Rates für deutsche Rechtschreibung, der Gesellschaft für deutsche Sprache und des PEN-Zentrums sowie etliche renommierte Sprachwissenschaftler (etwa Grammatik-Expertin Prof. Gisela Zifonun, Prof. Martin Neef von der TU Braunschweig und Dr. Olaf Krause vom Deutschen Rechtschreibrat).
Initiator ist Germanist Fabian Payr (60). Payr zu BILD: „ARD und ZDF sollten die Sprachwissenschaft zur Kenntnis nehmen.“
Payr wirft den Sendern vor, sich in Diskussionen stets von einzelnen Befürwortern die gewünschte Meinung liefern zu lassen. Die Berichterstattung über das Gendern sei „vielfach tendenziös“ und diene im Wesentlichen der Legitimation des eigenen Genderns. Kritiker würden nicht selten als reaktionär, unflexibel und frauenfeindlich geschildert.
Und: „Mit dem Gendern senden sie völlig am Publikum vorbei. Umerziehung hat mit dem Programmauftrag nichts zu tun.“ 3826
Rundfunk dürfe Wunsch der Mehrheit nicht ignorieren
Im Aufruf wird darauf hingewiesen, dass mehr als drei Viertel der Medienkonsumenten Umfragen zufolge den etablierten, ganz normalen Sprachgebrauch bevorzugten – der öffentliche Rundfunk (in Deutschland) dürfe den Wunsch der Mehrheit nicht ignorieren.
Die Unterzeichner argumentieren sprachwissenschaftlich. Es gebe im Deutschen einen Unterschied zwischen Genus und Sexus – also grammatischem und natürlichem Geschlecht. So sei etwa „die Person“ nicht automatisch weiblich, obwohl ein weiblicher Artikel vor dem Wort steht.
Die Forscher sind in Sorge um die Wissenschaft selbst
Die Forscher verlangen nicht nur eine „kritische Neubewertung des Sprachgebrauchs im öffentlichen Rundfunk auf sprachwissenschaftlicher Grundlage“. Sie sind auch in Sorge um die Wissenschaft selbst.
Payr: „Aus den Reihen der Identitätspolitik werden Prinzipien der Wissenschaft infrage gestellt. Wissenschaftliche Erkenntnisse müssen immer einer Überprüfung standhalten. Das ist geradezu das Wesen der Wissenschaft.“
Seine Forderung: „Wir müssen zum sachlichen und wissenschaftlichen Kern der Debatte zurückkehren und nicht ständig von einer moralischen Ebene aus argumentieren.“
Stimme von Sebastian Geisler, wissenschaftlicher Mitarbeiter, Ruhr-Universität, Bochum:
„Bürger*innen“, „Lokführende“, „Lehrpersonen“ – ich kann es nicht mehr hören! Und tue es auch nicht.
Wenn im (öffentlich-rechtlichen) Radio zum dritten Mal „gegendert“ wird, schalte ich um. Die sogenannte Gendersprache mit ihren grotesken und störenden Sprechpausen lehne ich ab. Am schlimmsten ist das unterbrechende, von einer kurzen Pause eingeführte „innen“ mitten im Satz.
Warum? Es nervt, es ist eine Kunstsprache, die auf völlig falschen Annahmen beruht – und ich will mich von ihren Verfechtern nicht politisch indoktrinieren lassen!
Das wollten offenbar auch die Schulklassen nicht, die am Ende eines Webtalks des Bayerischen Rundfunks in einer Umfrage dem Gendersprech die Rote Karte zeigten. Die klare Mehrheit war dagegen! Zur negativen Überraschung der Macher, für die ganz offensichtlich von vornherein feststand, was die einzig „richtige“ Meinung und Haltung zum Gendersprech ist: Man hat gefälligst mitzumachen.
Die BR-Moderatorin Claudia Stamm sagte es ganz offen: Dass am Ende ihrer Talkrunde die Mehrheit der Schüler weiterhin gegen die Gendersprache ist, ist für sie „tatsächlich ein Aufruf sozusagen, diese Veranstaltung zu wiederholen ...“
Wer da will, kann sich von Genderfimmlern gängeln lassen. Mit Deutsch wird schon genug gemorscht. Da kannste auf die Genderei und verbohrte Sprachspinnende iesie verzichten.
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Info-Kasten
Wolf Schneider war der legendäre Moderator des Norddeutschen Rundfunks. Der frühere WELT-Chefredakteur und Journalistenlehrer der Henri-Nannen-Schule bildete hunderte Redakteure aus.
Als Autor von Klassikern wie „Deutsch für Profis“ und ,,Deutsch für Kenner“ sowie Träger des Medienpreises für Sprachkultur gilt er als DER große Stil-Lehrer der deutschen Nation. Seine unterhaltsamen Stilfibeln sind sogar auf namibischen Regalen zu finden, in einem Milieu, wo Du nochall stief Wellblechdeutsch aber keine Genderfimmler hörst. Die ansprechenden Bände sind für jeden, der die deutsche Sprache liebt und seinen Umgang in Schrift und gesprochenem Wort kultivieren möchte. --------------------------------------------
Überdies noch was so zwischen Mann und Frau angesiedelt is: Steuerhinterzieher und Steuerhinterzieherinnen oder SteuerhinterzieherInnen oder Steuerhinterzieher*innen.
Hinzu kommt noch das Gerundium – pardon, hier kommen paar Grammatikworte, nich zum Pauken sondern zur Schilderung. – Also der Infinitiv, die Grundform eines Tätigkeitswortes, eines Verbs, wird zum Hauptwort umgestaltet (Gerundium) und auch anstelle eines Eigenschaftswortes/Adjektivs eingesetzt , z.B. studieren – Studierende, bzw. studierende Jugend. Sprachlich is das mos legitim, aber der Kontext, wo Neosprachnutzer Dir das Gerundium heutzutage total unpassend verpassen und andrehen (wollen), mus bloßgelegt werden.
Das Funkhaus Namibia, Otjindoitie wohlgemerkt, passt sich schon schrittweise an. Studenten reicht denen nich mehr. Jetzt sind´s Studierende. Und die Germanisten der Universität von Namibia (UNAM) djendern auch lustig vor sich hin wie eine Minderheit der Jerries: Die Teilnehmer eines kürzlichen akademischen Treffens sind bei denen TeilnehmerInnen. Die Genderblödelei und die Gerundium-Verblödung sind arriviert und schaffen´s gelegentlich mit dpa in die (All)Gemeine Zeitung.
Zur Orientierung soll hier weiland Wolf Schneider (siehe Info-Kasten) zu Wort kommen.
In einer Zeitung hat Schneider noch im vergangenen Jahr mit der „Genderei“ bei Star-Moderatoren im bundesdeutschen Rundfunk (ARD) und Fernsehen (ZDF), Behörden und Konzernen abgerechnet:
„Die ganze Gender-Debatte ist eine Wichtigtuerei von Leuten, die von Sprache keine Ahnung haben. Zwischen dem natürlichen und dem grammatischen Geschlecht besteht nicht der geringste Zusammenhang. Wie könnte es sonst das Weib heißen? Der Löwe, die Schlange, das Pferd? Obwohl sie alle dieselben zwei Geschlechter haben. Die Führungskraft ist heute überwiegend ein Mann – und keiner hat sich je beschwert. Die Liebe ist weiblich, dabei soll es bleiben.“
Dann führt Schneider Paradebeispiele deutscher Verblödung auf.
- Verhonepipelung der Sprache:
-
Radfahrende“ oder „Radfahrer*innen“ – statt Radfahrer
„Studierendenwerk“ – statt Studentenwerk
„Zu Fuß Gehende“ – statt Fußgänger
„Bürger:innen-Service“ statt Bürgeramt.
„verstorbene Drogengebrauchende“ – statt Drogentote
„ein Abonnement beziehende Person“ – statt Abonnent
„Kraftfahrzeugführende“ oder „Autofahrerinnen und Autofahrer“ – statt Autofahrer
„Bankraubende“ – statt Bankräuber
„des Terrors verdächtigte Person“ – statt Terrorist
„Gastronomiebetriebsleitung“ – statt Gastwirt
„die Backenden“ – statt die Bäcker
Am Publikum vorbei
Im August vergangenen Jahres haben rund 90 Sprachwissenschaftler und Philologen einen Aufruf gegen die „Gendersprache“ („Kund*innen“) unterschrieben. Sie fordern: Schluss damit.
Unter den Unterzeichnern befinden sich Mitglieder des Rates für deutsche Rechtschreibung, der Gesellschaft für deutsche Sprache und des PEN-Zentrums sowie etliche renommierte Sprachwissenschaftler (etwa Grammatik-Expertin Prof. Gisela Zifonun, Prof. Martin Neef von der TU Braunschweig und Dr. Olaf Krause vom Deutschen Rechtschreibrat).
Initiator ist Germanist Fabian Payr (60). Payr zu BILD: „ARD und ZDF sollten die Sprachwissenschaft zur Kenntnis nehmen.“
Payr wirft den Sendern vor, sich in Diskussionen stets von einzelnen Befürwortern die gewünschte Meinung liefern zu lassen. Die Berichterstattung über das Gendern sei „vielfach tendenziös“ und diene im Wesentlichen der Legitimation des eigenen Genderns. Kritiker würden nicht selten als reaktionär, unflexibel und frauenfeindlich geschildert.
Und: „Mit dem Gendern senden sie völlig am Publikum vorbei. Umerziehung hat mit dem Programmauftrag nichts zu tun.“ 3826
Rundfunk dürfe Wunsch der Mehrheit nicht ignorieren
Im Aufruf wird darauf hingewiesen, dass mehr als drei Viertel der Medienkonsumenten Umfragen zufolge den etablierten, ganz normalen Sprachgebrauch bevorzugten – der öffentliche Rundfunk (in Deutschland) dürfe den Wunsch der Mehrheit nicht ignorieren.
Die Unterzeichner argumentieren sprachwissenschaftlich. Es gebe im Deutschen einen Unterschied zwischen Genus und Sexus – also grammatischem und natürlichem Geschlecht. So sei etwa „die Person“ nicht automatisch weiblich, obwohl ein weiblicher Artikel vor dem Wort steht.
Die Forscher sind in Sorge um die Wissenschaft selbst
Die Forscher verlangen nicht nur eine „kritische Neubewertung des Sprachgebrauchs im öffentlichen Rundfunk auf sprachwissenschaftlicher Grundlage“. Sie sind auch in Sorge um die Wissenschaft selbst.
Payr: „Aus den Reihen der Identitätspolitik werden Prinzipien der Wissenschaft infrage gestellt. Wissenschaftliche Erkenntnisse müssen immer einer Überprüfung standhalten. Das ist geradezu das Wesen der Wissenschaft.“
Seine Forderung: „Wir müssen zum sachlichen und wissenschaftlichen Kern der Debatte zurückkehren und nicht ständig von einer moralischen Ebene aus argumentieren.“
Stimme von Sebastian Geisler, wissenschaftlicher Mitarbeiter, Ruhr-Universität, Bochum:
„Bürger*innen“, „Lokführende“, „Lehrpersonen“ – ich kann es nicht mehr hören! Und tue es auch nicht.
Wenn im (öffentlich-rechtlichen) Radio zum dritten Mal „gegendert“ wird, schalte ich um. Die sogenannte Gendersprache mit ihren grotesken und störenden Sprechpausen lehne ich ab. Am schlimmsten ist das unterbrechende, von einer kurzen Pause eingeführte „innen“ mitten im Satz.
Warum? Es nervt, es ist eine Kunstsprache, die auf völlig falschen Annahmen beruht – und ich will mich von ihren Verfechtern nicht politisch indoktrinieren lassen!
Das wollten offenbar auch die Schulklassen nicht, die am Ende eines Webtalks des Bayerischen Rundfunks in einer Umfrage dem Gendersprech die Rote Karte zeigten. Die klare Mehrheit war dagegen! Zur negativen Überraschung der Macher, für die ganz offensichtlich von vornherein feststand, was die einzig „richtige“ Meinung und Haltung zum Gendersprech ist: Man hat gefälligst mitzumachen.
Die BR-Moderatorin Claudia Stamm sagte es ganz offen: Dass am Ende ihrer Talkrunde die Mehrheit der Schüler weiterhin gegen die Gendersprache ist, ist für sie „tatsächlich ein Aufruf sozusagen, diese Veranstaltung zu wiederholen ...“
Wer da will, kann sich von Genderfimmlern gängeln lassen. Mit Deutsch wird schon genug gemorscht. Da kannste auf die Genderei und verbohrte Sprachspinnende iesie verzichten.
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Info-Kasten
Wolf Schneider war der legendäre Moderator des Norddeutschen Rundfunks. Der frühere WELT-Chefredakteur und Journalistenlehrer der Henri-Nannen-Schule bildete hunderte Redakteure aus.
Als Autor von Klassikern wie „Deutsch für Profis“ und ,,Deutsch für Kenner“ sowie Träger des Medienpreises für Sprachkultur gilt er als DER große Stil-Lehrer der deutschen Nation. Seine unterhaltsamen Stilfibeln sind sogar auf namibischen Regalen zu finden, in einem Milieu, wo Du nochall stief Wellblechdeutsch aber keine Genderfimmler hörst. Die ansprechenden Bände sind für jeden, der die deutsche Sprache liebt und seinen Umgang in Schrift und gesprochenem Wort kultivieren möchte. --------------------------------------------
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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