Was Beamte und Gewerkschaften beachten sollten
Wo nix is, hat der Kaiser das Recht verloren. Wo nix is, können Beamte streiken, so viel wie se wollen, da kommt muhrsche wenig raus. Aber die Stimmabgabe der Staatsangestellten ob oder ob nich gestreikt werden soll, bleibt mit 80% für den Ausstand überzeugend – solidarisch, sagen die Streiker, ganz egal, ob's was bringt oder nich.
Eine kleine Minderheit hat dagegen gestimmt, und das sind diejenigen, die den Durchblick ham, dass Vater Staat, geführt von der Partei, die sich seit Dezember 1989 für die größte aller Zeiten hält, für die Forderung der Gewerkschaften zahlungsunfähig is. Auf die Gründe können wir nachher zurückkommen.
Größere Schädel
Hier erstmal 'n Vergleich oder eben 'ne Fabel zur Belehrung. Wenn das Beest halb verhungert und das elende Hundevieh vernachlässigt wird, ausgemergelt und von seinen Leuten noch geschunden wird, dann greifen Zecken, Holzböcke und Darmparasiten das geschwächte Tier an, um für sich noch was rauszuschinden, bevor das Warmblut-Viech verreckt. Aasgeier machen sich auch nur an geschwächte, verletzte Tiere ran ...
Overgezet synde. Mit anderen Worten, Jong, tjeck das moi!
Wenn der Staat – die Stadt Windhoek gehört hier dazu - siech, geschwächt und zahlungsunfähig is, dann ...
Die verehrte Leserschaft is hier iesie imstande, diese Gleichung, den Fortgang nach Ursache und Wirkung selbst zu ergänzen.
Der Beamtenapparat wird seit der Unabhängigkeit aufgebläht. Wir dachten damals, dass der Staat durch Abschaffung der zehn, elf ethnischen Behörden der Apartheidsära Beamtenposten einsparen würde ... Wir dachten eben. Und da sagt der Zyniker sogleich, wir sollten das Denken den Pferden überlassen, die ham größere Schädel.
Wir ham den souveränen Staat Namibia 1990 mit 16 Ministerien begonnen. Übrigens schuldenfrei. Jetzt sind es je nach Zählart 23 oder 26 Ministerien und jeder Amtsbereich hat noch seinen Vize-Ministeli oder seine Vizemiesies mit Dienstwagen, Büros, gediegenen Möbeln, Chauffeure, Gehälter ... Die Pflichten könnten von Beamten übernommen werden, die bei aufgebessertem Gehalt nich streiken müssten ...
Mit 16 Ministerien ohne Vizeminister und einer reduzierten, aber besoldeten Beamtenzahl wäre dem Land heut besser gedient.
Vor ca. sechs Jahren ham Beamte zum letzten Mal 'ne Gehaltserhöhung erhalten. Vor sechs Jahren war Air Namibia schon pleite, wurde aber als Prestige- und Status-Objekt der Regierung durch Milliarden in der Luft gehalten, die die Regierung damals schon nich hatte und die durch Pumpwirtschaft beschafft werden mussten. Alles für die Katz ...
Und dann Fischrott ...
Und dann Corona ...
Für das Lamento geht hier heut' der Platz aus. Aber Leser und wir können diese Liste noch lange fortführen.
Reifenspuren und Schuhabdrücke
Dass relevante Fahndungsakten der Opolifi vor einem anstehenden Kriminalprozess wegkommen, is mos ziemlich allgemein. Der Straftäter und seine Verteidigungsanwälte lachen als letzte am besten. Manch ein des Mordes
Angeklagter oder Einbrecher is so davongekommen. Und die Detektive, die auf einen Fall angesetzt sind, können auch iesie Indizien verwässern. Da kommt der Verdacht auf, dass se eventuell dafür bezahlt werden, ohne dass die Summe in der Lohnbuchhaltung eingetragen is.
Jesslaik, letzthin mussten wir im Lichtenstrasser-Mordprozess wüst über Umgang mit Fahndungsprioritäten und Zeitauffassung der Fahnder staunen. Laut Aussage vor Gericht hat sich ein Detektiv einen guten Monat nach dem Doppelmord auf Arandis im Jahr 2019 von Windhoek aus auf den Weg gemacht, um Reifenspuren und Schuhabdrücke zwischen dem Tatort vor der Minenberufsschule und einem bereits bekannten Waffenversteck in der Wüste zu sichern. Ein findiger Polizist hatte bereits eine Woche nach dem Mordüberfall einen Flecken in der Namib bei Arandis aufgespürt, wo er eine verscharrte Pistole entdeckte, die als eines der Beweisstücke der Anklage dient. Von da dauerte es sage und schreibe und man höre wrachtach noch drei Wochen, bis ein Polizeier aus der Hauptstadt aufgebrochen is, um Spuren von Reifen und Schuhen im Sand und auf der Veldpad durch Foto und Gipsabdruck zu sichern.
Nun kennt jeder die Mahnung an Foh-bai-Foh-Fahrer, bei Fahrten in der Namib nich die eingefahrene Spur zu verlassen. Die Oukies, die rumgurken und das Gelände veschandeln, wollen nich kapieren, dass Autospuren sich auf dem ariden und empfindlichen Namib-Boden Jahrzehnte halten können. Aber das is natürlich kein Agument, eine Kriminalspur erst drei Wochen später zu untersuchen, wenn Ostwind oder Südwester schon huka darüber gestrichen sind. 's können sogar paar Regentropfen sein. Gibt's da noch was zu sichern? Scheinbar hat der Polizeier im vorliegenden Fall dennoch ' n paar Spurenindizien feststellen können, die zur Beweislast gezählt werden.
Für Teiming, sprich Teim-Männätschment, gibt's hier aber schlechte Noten.
Eine kleine Minderheit hat dagegen gestimmt, und das sind diejenigen, die den Durchblick ham, dass Vater Staat, geführt von der Partei, die sich seit Dezember 1989 für die größte aller Zeiten hält, für die Forderung der Gewerkschaften zahlungsunfähig is. Auf die Gründe können wir nachher zurückkommen.
Größere Schädel
Hier erstmal 'n Vergleich oder eben 'ne Fabel zur Belehrung. Wenn das Beest halb verhungert und das elende Hundevieh vernachlässigt wird, ausgemergelt und von seinen Leuten noch geschunden wird, dann greifen Zecken, Holzböcke und Darmparasiten das geschwächte Tier an, um für sich noch was rauszuschinden, bevor das Warmblut-Viech verreckt. Aasgeier machen sich auch nur an geschwächte, verletzte Tiere ran ...
Overgezet synde. Mit anderen Worten, Jong, tjeck das moi!
Wenn der Staat – die Stadt Windhoek gehört hier dazu - siech, geschwächt und zahlungsunfähig is, dann ...
Die verehrte Leserschaft is hier iesie imstande, diese Gleichung, den Fortgang nach Ursache und Wirkung selbst zu ergänzen.
Der Beamtenapparat wird seit der Unabhängigkeit aufgebläht. Wir dachten damals, dass der Staat durch Abschaffung der zehn, elf ethnischen Behörden der Apartheidsära Beamtenposten einsparen würde ... Wir dachten eben. Und da sagt der Zyniker sogleich, wir sollten das Denken den Pferden überlassen, die ham größere Schädel.
Wir ham den souveränen Staat Namibia 1990 mit 16 Ministerien begonnen. Übrigens schuldenfrei. Jetzt sind es je nach Zählart 23 oder 26 Ministerien und jeder Amtsbereich hat noch seinen Vize-Ministeli oder seine Vizemiesies mit Dienstwagen, Büros, gediegenen Möbeln, Chauffeure, Gehälter ... Die Pflichten könnten von Beamten übernommen werden, die bei aufgebessertem Gehalt nich streiken müssten ...
Mit 16 Ministerien ohne Vizeminister und einer reduzierten, aber besoldeten Beamtenzahl wäre dem Land heut besser gedient.
Vor ca. sechs Jahren ham Beamte zum letzten Mal 'ne Gehaltserhöhung erhalten. Vor sechs Jahren war Air Namibia schon pleite, wurde aber als Prestige- und Status-Objekt der Regierung durch Milliarden in der Luft gehalten, die die Regierung damals schon nich hatte und die durch Pumpwirtschaft beschafft werden mussten. Alles für die Katz ...
Und dann Fischrott ...
Und dann Corona ...
Für das Lamento geht hier heut' der Platz aus. Aber Leser und wir können diese Liste noch lange fortführen.
Reifenspuren und Schuhabdrücke
Dass relevante Fahndungsakten der Opolifi vor einem anstehenden Kriminalprozess wegkommen, is mos ziemlich allgemein. Der Straftäter und seine Verteidigungsanwälte lachen als letzte am besten. Manch ein des Mordes
Angeklagter oder Einbrecher is so davongekommen. Und die Detektive, die auf einen Fall angesetzt sind, können auch iesie Indizien verwässern. Da kommt der Verdacht auf, dass se eventuell dafür bezahlt werden, ohne dass die Summe in der Lohnbuchhaltung eingetragen is.
Jesslaik, letzthin mussten wir im Lichtenstrasser-Mordprozess wüst über Umgang mit Fahndungsprioritäten und Zeitauffassung der Fahnder staunen. Laut Aussage vor Gericht hat sich ein Detektiv einen guten Monat nach dem Doppelmord auf Arandis im Jahr 2019 von Windhoek aus auf den Weg gemacht, um Reifenspuren und Schuhabdrücke zwischen dem Tatort vor der Minenberufsschule und einem bereits bekannten Waffenversteck in der Wüste zu sichern. Ein findiger Polizist hatte bereits eine Woche nach dem Mordüberfall einen Flecken in der Namib bei Arandis aufgespürt, wo er eine verscharrte Pistole entdeckte, die als eines der Beweisstücke der Anklage dient. Von da dauerte es sage und schreibe und man höre wrachtach noch drei Wochen, bis ein Polizeier aus der Hauptstadt aufgebrochen is, um Spuren von Reifen und Schuhen im Sand und auf der Veldpad durch Foto und Gipsabdruck zu sichern.
Nun kennt jeder die Mahnung an Foh-bai-Foh-Fahrer, bei Fahrten in der Namib nich die eingefahrene Spur zu verlassen. Die Oukies, die rumgurken und das Gelände veschandeln, wollen nich kapieren, dass Autospuren sich auf dem ariden und empfindlichen Namib-Boden Jahrzehnte halten können. Aber das is natürlich kein Agument, eine Kriminalspur erst drei Wochen später zu untersuchen, wenn Ostwind oder Südwester schon huka darüber gestrichen sind. 's können sogar paar Regentropfen sein. Gibt's da noch was zu sichern? Scheinbar hat der Polizeier im vorliegenden Fall dennoch ' n paar Spurenindizien feststellen können, die zur Beweislast gezählt werden.
Für Teiming, sprich Teim-Männätschment, gibt's hier aber schlechte Noten.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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