Einseitige Podiumsdiskussion über Öl
Alweendo und Gleichgesinnte erklären Zukunftsaussichten
Im mittlerweile üblichen Stil präsentiert sich Vertreter der namibischen Öl-Lobby geschlossen bei einer sogenannten öffentlichen Vorlesung in den Räumlichkeiten der Namibischen Universität für Wissenschaft und Technik. Angeführt vom Bergbauminister mussten sich die einseitig ausgesuchten Diskussionsteilnehmer kritischen Fragen und Kommentaren stellen.
Von Frank Steffen, Windhoek
Laut dem Geschäftsführer der namibischen ReconAfrica-Filiale REN – beziehungsweise dem Gemeinschaftsunternehmen zwischen ReconAfrica und Namcor –, Robert Mwanachilenga, gibt es keine Zweifel daran, dass ReconAfrica im Kavango eine Gas- und Öllagerstätte vorgefunden hat. Das behauptete er vorgestern Abend während der als Podiumsdiskussion angekündigten Gespräche, in denen die aktuellen Mineralöl-Aktivitäten in Namibia besprochen wurden.
Bereits im März hatte der namibische Gas- und Ölproduzentenverband (Namibia Petroleum Operators Association, NAMPOA) die Medien eingeladen, um ihnen mehr Hintergrund über die namibische Gas- und Ölexplorationen zu vermitteln (AZ berichtete). Dieselben Informationen wurden nun geteilt und genau wie im vorigen Fall wurden die Gas- und Ölfunde von Shell und Total vor der namibischen Küste schnell zu Randerscheinungen und schien ReconAfrica auch diesmal wieder eine Sonderstellung zu genießen.
Die Podiumsdiskussion erschien einseitig gemessen an der Tatsache, dass alle Gesprächspartner aus der Gas- und Ölindustrie stammen oder darin verwickelt sind: Tom Alweendo, Minister für Bergbau und Energie (MME), Bridget Venner, die Vize-Vorsitzende des namibischen Gas- und Ölproduzentenverbands (NAMPOA), der Geschäftsführer des staatlichen Treibstoffversorgers Namcor, Immanuel Mulunga, und die Geschäftsführerin von Petrofund, Nillian Mulemi, und der bereits genannte Mwanachilenga. Sie mussten sich dann allerdings teilweise starke Vorwürfe vom anwesenden Publikum gefallen lassen.
Ähnlich dem Treffen zwischen den Farmervereinen im Kavango und ReconAfrica unlängst in Rundu (AZ berichtete), schien auch bei diesem Treffen nicht alles im Sinne der Industrievertreter zu verlaufen. Somit spielten die Shell- und Total-Projekte bald nur eine Nebenrolle.
Ein Vertreter der Kavango-Bevölkerung (Name ist der Redaktion bekannt) wollte wissen: „Es ist mir schwer verständlich, warum unsere Regierung – und ReconAfrica – so rücksichtslos im Kavango zur Tat schreiten. Die Farmer und Bevölkerung sehen sich von einer ‚Politik mit vorgehaltener Waffe‘ (gunpoint politics) konfrontiert. Die Menschen können es sich nicht leisten ,Nein' zu sagen. Die Firma macht da oben was sie will, ohne Rücksicht auf unsere Menschenrechte oder unsere Lebensgrundlagen.“
Rinaani Musutua vom „Economic Justice Trust“ wies auf die Art und Weise wie ReconAfrica „unerlaubt Land an sich gerissen“ habe und damit nach eigenem Gutdünken verfahre. Es seien zahlreiche Gesetze einfach ignoriert worden und niemand habe sich für die Rechte der Bevölkerung, insbesondere die der Frauen eingesetzt. Ihr falle besonders auf, dass Namibia internationale Verträge wie das Paris-Umweltabkommen unterschrieben habe, doch sich in keiner Weise daran halte. „Warum haben wir dann diese Abkommen überhaupt unterschrieben?“
Alweendos Erklärung, dass ReconAfrica sich an die Regeln zu halten habe und es den Betroffenen freistehe, ihre Rechte über den Rechtsweg einzufordern, schien bald höhnisch, zumal sich viele der Betroffenen in der Kavango-Region keinen Anwalt leisten können. Bisher hat sich keines der Ministerien die Mühe gemacht, die Bevölkerung selbst zu befragen oder sich für die Gemeinschaft einzusetzen.
Alweendo gab offen zu, dass seiner Meinung nach die Ölförderung für Namibia wichtig sei, um dem Land zu einem baldigen Wirtschaftsaufschwung zu verhelfen. Darum bemühe sich Namibia um die Entwicklung der Gas- und Ölindustrie sowie die erneuerbare Energien. Die Entwicklung von Erneuerbaren Energiequellen wurde indessen nur von ihm als Zukunftsperspektive angesprochen.
Laut dem Geschäftsführer der namibischen ReconAfrica-Filiale REN – beziehungsweise dem Gemeinschaftsunternehmen zwischen ReconAfrica und Namcor –, Robert Mwanachilenga, gibt es keine Zweifel daran, dass ReconAfrica im Kavango eine Gas- und Öllagerstätte vorgefunden hat. Das behauptete er vorgestern Abend während der als Podiumsdiskussion angekündigten Gespräche, in denen die aktuellen Mineralöl-Aktivitäten in Namibia besprochen wurden.
Bereits im März hatte der namibische Gas- und Ölproduzentenverband (Namibia Petroleum Operators Association, NAMPOA) die Medien eingeladen, um ihnen mehr Hintergrund über die namibische Gas- und Ölexplorationen zu vermitteln (AZ berichtete). Dieselben Informationen wurden nun geteilt und genau wie im vorigen Fall wurden die Gas- und Ölfunde von Shell und Total vor der namibischen Küste schnell zu Randerscheinungen und schien ReconAfrica auch diesmal wieder eine Sonderstellung zu genießen.
Die Podiumsdiskussion erschien einseitig gemessen an der Tatsache, dass alle Gesprächspartner aus der Gas- und Ölindustrie stammen oder darin verwickelt sind: Tom Alweendo, Minister für Bergbau und Energie (MME), Bridget Venner, die Vize-Vorsitzende des namibischen Gas- und Ölproduzentenverbands (NAMPOA), der Geschäftsführer des staatlichen Treibstoffversorgers Namcor, Immanuel Mulunga, und die Geschäftsführerin von Petrofund, Nillian Mulemi, und der bereits genannte Mwanachilenga. Sie mussten sich dann allerdings teilweise starke Vorwürfe vom anwesenden Publikum gefallen lassen.
Ähnlich dem Treffen zwischen den Farmervereinen im Kavango und ReconAfrica unlängst in Rundu (AZ berichtete), schien auch bei diesem Treffen nicht alles im Sinne der Industrievertreter zu verlaufen. Somit spielten die Shell- und Total-Projekte bald nur eine Nebenrolle.
Ein Vertreter der Kavango-Bevölkerung (Name ist der Redaktion bekannt) wollte wissen: „Es ist mir schwer verständlich, warum unsere Regierung – und ReconAfrica – so rücksichtslos im Kavango zur Tat schreiten. Die Farmer und Bevölkerung sehen sich von einer ‚Politik mit vorgehaltener Waffe‘ (gunpoint politics) konfrontiert. Die Menschen können es sich nicht leisten ,Nein' zu sagen. Die Firma macht da oben was sie will, ohne Rücksicht auf unsere Menschenrechte oder unsere Lebensgrundlagen.“
Rinaani Musutua vom „Economic Justice Trust“ wies auf die Art und Weise wie ReconAfrica „unerlaubt Land an sich gerissen“ habe und damit nach eigenem Gutdünken verfahre. Es seien zahlreiche Gesetze einfach ignoriert worden und niemand habe sich für die Rechte der Bevölkerung, insbesondere die der Frauen eingesetzt. Ihr falle besonders auf, dass Namibia internationale Verträge wie das Paris-Umweltabkommen unterschrieben habe, doch sich in keiner Weise daran halte. „Warum haben wir dann diese Abkommen überhaupt unterschrieben?“
Alweendos Erklärung, dass ReconAfrica sich an die Regeln zu halten habe und es den Betroffenen freistehe, ihre Rechte über den Rechtsweg einzufordern, schien bald höhnisch, zumal sich viele der Betroffenen in der Kavango-Region keinen Anwalt leisten können. Bisher hat sich keines der Ministerien die Mühe gemacht, die Bevölkerung selbst zu befragen oder sich für die Gemeinschaft einzusetzen.
Alweendo gab offen zu, dass seiner Meinung nach die Ölförderung für Namibia wichtig sei, um dem Land zu einem baldigen Wirtschaftsaufschwung zu verhelfen. Darum bemühe sich Namibia um die Entwicklung der Gas- und Ölindustrie sowie die erneuerbare Energien. Die Entwicklung von Erneuerbaren Energiequellen wurde indessen nur von ihm als Zukunftsperspektive angesprochen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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