Gas- und Öl-Lobby wird hofiert
Namibische Energiekonferenz ohne moderne Alternativen
Afrikanische Staaten überschlagen sich bei dem Versuch, den internationalen Gas- und Öl-Förderunternehmen als letztes Öl-Eldorado zu dienen – Namibia macht da keine Ausnahme. Die namibische Energiekonferenz entwickelt sich zu einer Farce, denn von „verschiedenen Perspektiven aus der gesamten Energie-Wertschöpfungskette" ist wenig zu bemerken.
Von Frank Steffen, Windhoek
Gestern nahm die „Namibia International Energy Conference 2022“ (NIEC-2022) ihren Anfang. Die Teilnehmer meldeten sich gestern an und nahmen am formellen Empfang teil, bevor es heute richtig losgeht. Vorgesehen sind Gespräche auf „hoher Ebene“ sowie Workshops und fokussierte Treffen. Ferner wird den Delegierten die Möglichkeit geboten sogenanntes Networking sowie exklusive, bilaterale Gespräche zu führen, bevor es heute Abend zum Galabankett kommt. Morgen geht es dann weiter in demselben Stil.
„Rich Africa Consultancy“ (RAC) fungiert als Gastgeber, während das Ministerium für Bergbau und Energie (MME) beziehungsweise Bergbauminister Tom Alweendo als Schirmherr aufgeführt wird; die Afrikanische Energiekammer (AEC) wird indessen als strategischer Partner angegeben. Auf der Konferenzseite im Internet gibt RAC bekannt: „Mit Zustimmung der namibischen Regierung hat Rich Africa erfolgreich drei Ausgaben der Konferenz veranstaltet und hat mehr als 800 Teilnehmer geworben. Die Veranstaltung wurde von führenden Institutionen wie BP, Shell, Tullow Oil, ExxonMobil, Deloitte, PGS, Namcor, PwC, Namport, Samsung und Nampower unterstützt.“
Das MME hatte wiederholt diese Veranstaltung der Öffentlichkeit schmackhaft gemacht, indem es behauptete, dass es gelte, einen guten Energiemix zu finden und den Übergang von traditionellen zu erneuerbaren Energien strategisch zu gestalten. Gemessen an den tatsächlichen Sponsoren dieses Events, scheint die Behauptung von RAC sowie MME nun etwas irreführend.
Zehn der 13 Hauptsponsoren der namibischen Energie-Konferenz sind bekannte Produzenten fossiler Brennstoffe oder Organisationen, die direkt an der Produktion fossiler Brennstoffe beteiligt sind. Nur ein Unternehmen ist annähernd im Bereich der alternativen Energien tätig. Im Wesentlichen scheint dies darum ein einfacher Gas- und Ölindustrie-Kongress zu sein, denn außer dem französischen Unternehmen Veolia (Wasser, Abfallentsorgung und Energie), der Anwaltskanzlei SNC Incorporated (auf energiebezogene Umweltfragen und Rechte in Afrika fokussiert) und Standard Bank, handelt es sich bei dem Rest um die Gas- und Öl-Förderunternehmen BW Energy, Eco Atlantic Oil & Gas, Exxon Mobil, Maurel & Prom, Namibias staatlicher Treibstoffversorger NamCor, Oranto Petroleum, ReconAfrica, Total Energies und die beiden Dachverbände African Energy Week und NAMPOA.
Die NamDia-Direktorin (Diamanten-Handel) und Geschäftsführerin von RAC, Ndapwilapo Selma Shimutwikeni, wird zitiert: „Die Konferenz wird verschiedene Perspektiven aus der gesamten Energie-Wertschöpfungskette zusammenbringen, um als Katalysator für entscheidende Gespräche zu dienen, die die Zukunft der Energie in Namibia und dem Rest des Kontinents in der Ära des Übergangs gestalten.“
Die namibische Konferenz begann genau einen Tag nachdem UN-Generalsekretär António Guterres eindringlich twitterte: „Wenn Sie in einer Großstadt, einem ländlichen Gebiet oder einem kleinen Inselstaat leben, wenn Sie an der Börse investieren, wenn Ihnen Gerechtigkeit am Herzen liegt, appelliere ich direkt an Sie: Fordern Sie erneuerbare Energien. Fordern Sie ein Ende der Subventionen für Kohlekraftwerke und fossile Brennstoffe. Fordern Sie jetzt dringend #ClimateAction.“
Gestern nahm die „Namibia International Energy Conference 2022“ (NIEC-2022) ihren Anfang. Die Teilnehmer meldeten sich gestern an und nahmen am formellen Empfang teil, bevor es heute richtig losgeht. Vorgesehen sind Gespräche auf „hoher Ebene“ sowie Workshops und fokussierte Treffen. Ferner wird den Delegierten die Möglichkeit geboten sogenanntes Networking sowie exklusive, bilaterale Gespräche zu führen, bevor es heute Abend zum Galabankett kommt. Morgen geht es dann weiter in demselben Stil.
„Rich Africa Consultancy“ (RAC) fungiert als Gastgeber, während das Ministerium für Bergbau und Energie (MME) beziehungsweise Bergbauminister Tom Alweendo als Schirmherr aufgeführt wird; die Afrikanische Energiekammer (AEC) wird indessen als strategischer Partner angegeben. Auf der Konferenzseite im Internet gibt RAC bekannt: „Mit Zustimmung der namibischen Regierung hat Rich Africa erfolgreich drei Ausgaben der Konferenz veranstaltet und hat mehr als 800 Teilnehmer geworben. Die Veranstaltung wurde von führenden Institutionen wie BP, Shell, Tullow Oil, ExxonMobil, Deloitte, PGS, Namcor, PwC, Namport, Samsung und Nampower unterstützt.“
Das MME hatte wiederholt diese Veranstaltung der Öffentlichkeit schmackhaft gemacht, indem es behauptete, dass es gelte, einen guten Energiemix zu finden und den Übergang von traditionellen zu erneuerbaren Energien strategisch zu gestalten. Gemessen an den tatsächlichen Sponsoren dieses Events, scheint die Behauptung von RAC sowie MME nun etwas irreführend.
Zehn der 13 Hauptsponsoren der namibischen Energie-Konferenz sind bekannte Produzenten fossiler Brennstoffe oder Organisationen, die direkt an der Produktion fossiler Brennstoffe beteiligt sind. Nur ein Unternehmen ist annähernd im Bereich der alternativen Energien tätig. Im Wesentlichen scheint dies darum ein einfacher Gas- und Ölindustrie-Kongress zu sein, denn außer dem französischen Unternehmen Veolia (Wasser, Abfallentsorgung und Energie), der Anwaltskanzlei SNC Incorporated (auf energiebezogene Umweltfragen und Rechte in Afrika fokussiert) und Standard Bank, handelt es sich bei dem Rest um die Gas- und Öl-Förderunternehmen BW Energy, Eco Atlantic Oil & Gas, Exxon Mobil, Maurel & Prom, Namibias staatlicher Treibstoffversorger NamCor, Oranto Petroleum, ReconAfrica, Total Energies und die beiden Dachverbände African Energy Week und NAMPOA.
Die NamDia-Direktorin (Diamanten-Handel) und Geschäftsführerin von RAC, Ndapwilapo Selma Shimutwikeni, wird zitiert: „Die Konferenz wird verschiedene Perspektiven aus der gesamten Energie-Wertschöpfungskette zusammenbringen, um als Katalysator für entscheidende Gespräche zu dienen, die die Zukunft der Energie in Namibia und dem Rest des Kontinents in der Ära des Übergangs gestalten.“
Die namibische Konferenz begann genau einen Tag nachdem UN-Generalsekretär António Guterres eindringlich twitterte: „Wenn Sie in einer Großstadt, einem ländlichen Gebiet oder einem kleinen Inselstaat leben, wenn Sie an der Börse investieren, wenn Ihnen Gerechtigkeit am Herzen liegt, appelliere ich direkt an Sie: Fordern Sie erneuerbare Energien. Fordern Sie ein Ende der Subventionen für Kohlekraftwerke und fossile Brennstoffe. Fordern Sie jetzt dringend #ClimateAction.“
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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