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Rosatom
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In-Situ-Prozess nicht abfallfrei

Rosatom geht selektiv mit Bergbaurisiken um
In einem Rundschreiben beschreibt die russische Nukleargesellschaft Rosatom den In-Situ-Laugenprozess als einwandfreie und sichere Uranabbau-Lösung. Der im Stampriet-Grundwasserleiter geplante Uranabbau wird von einer namibischen Firma betrieben, die letztendlich zu Rosatom gehört.
Frank Steffen
Von Frank Steffen, Windhoek

Uranium One und Headspring Investments würden großen Wert auf die Sensibilisierung der lokalen Gemeinschaften und den Aufbau von Vertrauen unter der Bevölkerung legen. So wird Kirill Egorov-Kirillov, einer der Projektleiter des „Project Wings“ des in Namibia registrierten Explorations- und Bergbauunternehmens Headspring Investments (HI), in einem Rundschreiben des Mutterkonzerns Rosatom – HI gehört über die russische Gesellschaft Uranium One zu Rosatom – zitiert. Wenn man die öffentliche Anhörung in Leonardville und das Farmer- und Interessententreffen in Stampriet beachtet – die AZ berichtete in diesen beiden Fällen vor Ort – so ist diese Aussage schwer nachzuvollziehen.

Insbesondere in Leonardville hagelte es Vorwürfe über das Betreten von Farmen, das weit über die Abmachung hinausreichte. Beschwerden, die einfach nicht vom Büro an den zweiten Projektleiter Anton Korobkin weitergereicht werden, weshalb Proteste des Betretens sowie weiterer Bohrungen entgegen der Abmachung missachtet wurden. Klares Wasser, das jahrelang aus Bohrlöchern abgepumpt wurde und nun angeblich sogar in der Nähe von Farmhäusern verschmutzt ist. Bohrlöcher, die nach der Probebohrung nicht ordentlich versiegelt worden waren, usw.

Der Geologe Dr. Roy Miller, reagiert auf Egorov-Kirillovs Aussage, dass der In-Situ-Laugenprozess, durch den HI Uran in dem sensiblen Stampriet-Grundwasserleiter Uran auflösen und abtragen will, ein abfallfreier Prozess sei wie folgt: „Die Schwermetalle lagern sich mit dem Uran ab. Nun müssen über die Extraktionsbohrlöcher mehr Minenlösung abgepumpt werden, als durch die Injektionsbohrlöcher hineingepumpt wird. Nach der Herauslösung des Urans in der Aufbereitungsanlage an der Oberfläche, muss das überschüssige Wasser eines jeden Zyklus‘ in ein offenes, mit Kunststoff ausgekleidetes Ablassbecken geleitet werden. Das Wasser enthält dann noch Uran – möglicherweise bis zu drei Prozent.“

Dieses Wasser verdunste und hinterlasse einen Rückstand aus Salz, Uran, Radionukliden und giftigen Schwermetallen. Die Rückstände müssen in einem staatlich genehmigten Endlager für radioaktive Abfälle entsorgt werden. Da nur der Überschuss an Wasser in die Becken geleitet wird, verbleiben unweigerlich Schwermetalle in der recycelten Wasserlösung, die erneut zwecks Abbau in das Reservoir gepumpt wird. Dadurch würden allmählich toxische Konzentrationen entstehen, so Miller.

Die russische Fachkraft habe über einige weitere Gesundheitsrisiken geschwiegen, wie bspw. das radioaktive Gas Radon, das eingeatmet werden könne. „Was von Kontamination, die durch Unglücke oder leckende Rohre entsteht? Oder beim Transport von hochtoxischen Chemikalien oder den letztendlichen radioaktiven Produkten?“

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-12-26

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