Ohorongo-Verkauf scheitert erneut
Wettbewerbskommission stellt unredliche Bedingung an Investoren
Zum dritten Mal scheitert der geplante Verkauf des Ohorongo-Zementherstellungsbetriebs bei Otavi. Diesmal haben die Investoren selbst das Verkaufsabkommen gekündigt, nachdem die namibische Wettbewerbskommission, die solche eine Transaktion absegnen muss, angeblich eine unredliche Bedingung mit dem Verkauf des Betriebs verknüpft hat.
Brigitte Weidlich, Windhoek
Die deutsche Firmengruppe „Schwenk Zement International (GmbH)“ versucht seit fünf Jahren ihre Anteile in der Zementfabrik „Ohorongo Cement“ bei Otavi zu verkaufen und ist jetzt zum dritten Mal gescheitert. Diesmal hat Schwenk selbst die Reißleine gezogen, weil die Bedingungen der namibischen Wettbewerbskommission (NaCC) inakzeptabel sein sollen.
Schwenk teilte Ende voriger Woche mit, dass der Kaufvertrag mit der Firma „RWCo (GmbH)“ aufgehoben worden sei. Die am 6. April 2023 unterzeichnete Vereinbarung betraf 100% der Anteile an Schwenk Namibia, das unter anderem 69,83% der Beteiligung an „Ohorongo Cement (Pty) Ltd“ und 100% an „Energy For Future (Pty) Ltd“ hält.
Der Verkauf stand unter dem Vorbehalt einer Genehmigung durch die NACC. Laut RWCo hatte die Kommission den Verkauf allerdings nicht in seiner bestehenden Form genehmigt, sondern eine Bedingung auferlegt „für die es im namibischen Wettbewerbsrecht keine Rechtsgrundlage gibt“. Darum hatte RWCo beim Ministerium für Handel und Industrie (MIT) eine Beschwerde gegen die Entscheidung eingereicht, doch steht die Antwort aus.
Im November 2023 hatte sich die „Otavi Cement Group“, ein lokales Konkurrenzunternehmen, als Gegner des Verkaufs geoutet. Am 7. Februar entschied Schwenk den Kaufvertrag zu kündigen, da sie keine Verzögerungen durch das laufende Prüfverfahren akzeptieren wollte. Allerdings machte Schwenk seinen Rückzieher erst am 29. Februar öffentlich.
Laut RWCo seien im Laufe des rund zweijährigen Übernahmeprozesses „unverständliche Entwicklungen und Unstimmigkeiten in den relevanten, staatlichen Institutionen in Namibia zutage getreten“, die sich negativ auf potenzielle Investoren und somit auf die namibische Bevölkerung auswirken würden. Die NaCC soll zur Bedingung gemacht haben, dass Namibiern ein Jahr lang angeboten werden müsse, Anteile in Ohorongo erwerben zu können, bevor Anteile an Drittparteien angeboten oder verkauft werden dürfen.
Der Gesamtwert des Herstellungsbetriebs soll etwa 1,5 Mrd. N$ betragen. Neben Schwenk sind Südafrikas Entwicklungsgesellschaft IDC (14%), die namibische Entwicklungsbank DBN (11%) und die südafrikanische Entwicklungsbank DBSA (4%) an dem Projekt beteiligt. Die DBN wurde zum Teilhaber nachdem ihr an Schwenk vergebener Kredit in Anteile verwandelt wurde.
Vorige Versuche
Schon 2019 wollte Schwenk den Zementherstellungsbetrieb an eine Firma in Singapur verkaufen. Die dortige Börse gebot Einhalt mit dem Einwand, dass die notierte „International Cement Group Ltd“ nicht über das nötige Kapital verfüge, Ohorongo zu kaufen. Die Börse monierte ferner, dass Schwenk Namibia nicht profitabel sei.
2020 interessierte sich die chinesische Firma „West China Ltd“ für Ohorongo. Der Verkauf platzte, nachdem die NaCC keine Genehmigung für den Verkauf erteilte. Begründet wurde dieser Schritt mit der Erklärung, dass „West China“ mit dem chinesischen Eigner von „Whale Rock Cement“ liiert sei und dadurch die Gefahr bestehe, eine Monopolstellung in Namibia zu schaffen. Whale Rock betreibt „Cheetah Cement“, die Zementfabrik bei Otjiwarongo.
Die deutsche Firmengruppe „Schwenk Zement International (GmbH)“ versucht seit fünf Jahren ihre Anteile in der Zementfabrik „Ohorongo Cement“ bei Otavi zu verkaufen und ist jetzt zum dritten Mal gescheitert. Diesmal hat Schwenk selbst die Reißleine gezogen, weil die Bedingungen der namibischen Wettbewerbskommission (NaCC) inakzeptabel sein sollen.
Schwenk teilte Ende voriger Woche mit, dass der Kaufvertrag mit der Firma „RWCo (GmbH)“ aufgehoben worden sei. Die am 6. April 2023 unterzeichnete Vereinbarung betraf 100% der Anteile an Schwenk Namibia, das unter anderem 69,83% der Beteiligung an „Ohorongo Cement (Pty) Ltd“ und 100% an „Energy For Future (Pty) Ltd“ hält.
Der Verkauf stand unter dem Vorbehalt einer Genehmigung durch die NACC. Laut RWCo hatte die Kommission den Verkauf allerdings nicht in seiner bestehenden Form genehmigt, sondern eine Bedingung auferlegt „für die es im namibischen Wettbewerbsrecht keine Rechtsgrundlage gibt“. Darum hatte RWCo beim Ministerium für Handel und Industrie (MIT) eine Beschwerde gegen die Entscheidung eingereicht, doch steht die Antwort aus.
Im November 2023 hatte sich die „Otavi Cement Group“, ein lokales Konkurrenzunternehmen, als Gegner des Verkaufs geoutet. Am 7. Februar entschied Schwenk den Kaufvertrag zu kündigen, da sie keine Verzögerungen durch das laufende Prüfverfahren akzeptieren wollte. Allerdings machte Schwenk seinen Rückzieher erst am 29. Februar öffentlich.
Laut RWCo seien im Laufe des rund zweijährigen Übernahmeprozesses „unverständliche Entwicklungen und Unstimmigkeiten in den relevanten, staatlichen Institutionen in Namibia zutage getreten“, die sich negativ auf potenzielle Investoren und somit auf die namibische Bevölkerung auswirken würden. Die NaCC soll zur Bedingung gemacht haben, dass Namibiern ein Jahr lang angeboten werden müsse, Anteile in Ohorongo erwerben zu können, bevor Anteile an Drittparteien angeboten oder verkauft werden dürfen.
Der Gesamtwert des Herstellungsbetriebs soll etwa 1,5 Mrd. N$ betragen. Neben Schwenk sind Südafrikas Entwicklungsgesellschaft IDC (14%), die namibische Entwicklungsbank DBN (11%) und die südafrikanische Entwicklungsbank DBSA (4%) an dem Projekt beteiligt. Die DBN wurde zum Teilhaber nachdem ihr an Schwenk vergebener Kredit in Anteile verwandelt wurde.
Vorige Versuche
Schon 2019 wollte Schwenk den Zementherstellungsbetrieb an eine Firma in Singapur verkaufen. Die dortige Börse gebot Einhalt mit dem Einwand, dass die notierte „International Cement Group Ltd“ nicht über das nötige Kapital verfüge, Ohorongo zu kaufen. Die Börse monierte ferner, dass Schwenk Namibia nicht profitabel sei.
2020 interessierte sich die chinesische Firma „West China Ltd“ für Ohorongo. Der Verkauf platzte, nachdem die NaCC keine Genehmigung für den Verkauf erteilte. Begründet wurde dieser Schritt mit der Erklärung, dass „West China“ mit dem chinesischen Eigner von „Whale Rock Cement“ liiert sei und dadurch die Gefahr bestehe, eine Monopolstellung in Namibia zu schaffen. Whale Rock betreibt „Cheetah Cement“, die Zementfabrik bei Otjiwarongo.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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