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Albert van Zyl (r.), Senior-Lektor an der „NWU Business School" leitete ein Gespräch über Korruptionsrisiken mit v.l.n.r. André Groenewald und Prof. Joseph Lekunze (beide NWU) sowie Hans Hashagen von PwC. Foto: Frank Steffen
Albert van Zyl (r.), Senior-Lektor an der „NWU Business School" leitete ein Gespräch über Korruptionsrisiken mit v.l.n.r. André Groenewald und Prof. Joseph Lekunze (beide NWU) sowie Hans Hashagen von PwC. Foto: Frank Steffen

Projekte verleiten zu Korruption

Ausführung von Lebensstil-Audits ist effektivste Maßnahme
Experten warnen vor den Versuchungen, denen Projektleiter und Einkäufer sowie Lieferanten ausgesetzt sind. Entwicklungen, wie die im Gas- und Ölsektor sowie in der möglichen Wasserstoffherstellung führen laut Fachkräften unweigerlich zur Korruption. Diese kann nur durch konsequente Transparenz und Rechenschaftspflicht verhindert werden.
Frank Steffen
Von Frank Steffen, Windhoek

Am vergangenen Dienstag bot die „NWU Business School“ – Teil der Nordwest-Universität (NWU) im Kap, Südafrika – zwei verschiedene Podiumsdiskussionen in Windhoek an. In der ersten Runde ging es um die Optimierung einer möglichen Wasserstoffherstellung in Namibia zum Vorteil aller (AZ berichtete). Die Teilnehmer an der zweiten Gesprächsrunde befassten sich genauer mit der Thematik „zum Vorteil aller“. Die effektivste Maßnahme gegen Korruption ist laut den Teilnehmern zweifelsohne der sogenannte Lifestyle Audit.

Auf der Internetsite „gh2namibia.com“, die vom Büro des namibischen Präsidenten beziehungsweise dem „Namibia Investment Promotion and Development Board“ (NIPDB), betrieben wird, hieß es unlängst: „Ein wichtiger Meilenstein in Namibias strategischer Initiative für grünen Wasserstoff wurde auf der UN-Klimakonferenz 2022 (COP27) erreicht. Die namibische Regierung gab die Mobilisierung von mehr als 11 Milliarden N$ bekannt.“ Francois van Schalkwyk, der für Investitionen und neue Unternehmen zuständige Direktor des NIPDB, sprach sogar von 13 Mrd. N$.

Dr. Seamus Duggan vom EMEA warnte vor riesigen Summen, die durch Investitionen in die Gas- und Ölindustrie, aber auch Investitionen in die Entwicklung von Wasserstoffherstellung, zur Sprache kommen. „Leider verleiten diese Beträge immer wieder zur grassierenden Korruption, nicht nur in Afrika. Dabei führt ein kleiner, verkehrter Schritt leider oft zum unmittelbaren Abbruch der Aktivitäten, wenn nicht sogar Misserfolg auf ganzer Linie“, betonte Duggan.

Albert van Zyl, Senior-Lektor an der Business School - er hat auch in der südafrikanischen Zondo-Kommission gedient -, leitet die zweite Runde und ging auf Korruptionserscheinungen und -risiken ein, die durch Mammut-Geldflüsse ausgelöst werden.

André Groenewald, Senior-Lektor für Forensische Buchhaltungspraktiken an der NWU, und Prof. Joseph Lekunze, Forschungsbeauftragter der NWU Business School, sowie Hans Hashagen, Risikomanagement-Fachkraft des Buchprüfungsunternehmens PwC, waren sich alle einig, dass die Korruption von Anfang an verhindert werden muss, anstelle einer späteren Aufdeckung. „Es ist billiger Transparenz und eine offene Buchhaltung zu pflegen, statt im Nachhinein teure Untersuchungen durchzuführen“, sagte Hashagen mit Nachdruck. „Wer einmal überführt wurde, sollte lebenslang als Lieferant ausgeschlossen werden!“

Lekunze, gebürtiger Kameruner, sagte: „Ob Kamerun, Nigeria oder sonstiger Staat, die Korruption grassiert dort, wo sie vorgelebt wird. Die einfachste Lösung ist die, Kindern von Anfang an moralische Werte mit auf den Weg zu geben. Wir als Eltern und Bürger tragen die Verantwortung!“

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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