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ReconAfrica visiert Naingopo an

Trotz Beschwerden und UNESCO-Tadel schreitet die Exploration voran
Namibia und ReconAfrica stören sich nach wie vor nicht an UNESCO-Beschwerden. Das Unternehmen bohrt jetzt bei Naingopo, nachdem es sich Kapital besorgen konnte. Ein Teil ist allerdings bereits zur Beilegung von Sammelklagen ausgezahlt worden. Indessen tritt SOUL mit einer Beschwerde an kanadische Behörden heran.
Frank Steffen
Von Frank Steffen, Windhoek

Auf ihrer Internetseite berichtet die Nachrichtenplattform Cision, dass das kanadische Gas- und Ölexplorationsunternehmen „Reconnaissance Energy Africa“ (ReconAfrica) jetzt seinen Bohrturm nach einer erfolgreichen Wartung um 80 Kilometer nach Naingopo (etwa 25 Kilometer süd-südwestlich von Ncaute) verlegen wird. Cision zitiert den Firmenpräsident und Geschäftsführer, Brian Reinsborough: „ Das Leiterbohrloch wurde gebohrt, und wir gehen weiterhin davon aus, dass wir Ende des Monats mit dem Bohren beginnen. Die Bohrung, die voraussichtlich 90 Tage dauern wird, zielt auf mehrere Lagerstättenabschnitte im vielversprechenden ‚Damara Fold Belt‘ ab.“

Indessen schreite der Joint-Venture-Prozess gut voran und versuche man den Abschluss der Transaktion noch vor Beginn der Bohrung in Naingopo zu erreichen. Im März hatte ReconAfrica eine erfolgreiche Kapitalbeschaffung in Höhe von 17,25 Mio. CA$ angekündigt.

Ein Aktien-Marketing-Programm mit „FTB Capital Inc.“ ist allerdings geplatzt, nachdem das Unternehmen von Andrew Paul Radensky noch Strafzahlungen in Höhe von 80 000 CA$ bei der kanadischen Behörde zur Regulierung der Investmentbranche (IIRO) ausstehend hat, so die Zeitung „The Globe and Mail“. Außerdem habe ReconAfrica 10,8 Mio. US$ an kanadische und US-amerikanische Investoren gezahlt, um zwei verhandelte Sammelklagen über angeblich irreführende Handelsangaben (Schwerpunkt Insider-Trading) beizulegen.

ReconAfrica: 24 Standorte

Das Unternehmen hatte im März bekanntgegeben, dass es seinen Betrieb wieder aufnehmen werde, wozu das Vorhaben zähle, in ein Ölvorkommen von 15,4 Milliarden Barrel Öl vorzudringen (AZ berichtete). Der zu jener Zeit angekündigte Bau von Zufahrtsstraßen sowie weiterer ziviler Entwicklung soll laut Reinsborough noch in dieser Woche abgeschlossen werden.

Der für die Exploration zuständige Leiter, Chris Sembritzky, ist laut Cision auf die bevorstehende Bohrung gespannt, da dies die erste Bohrung im Damara Fold Belt ist. ReconAfrica sei zuversichtlich, bereits „während unserer ersten Bohrung Kohlenwasserstoffe“ zu finden. Weitere vier kartierte und definierte Prospekte sowie 20 Leads würden künftigen Spielraum erlauben.

Ein Blick auf die Karte zeigt, dass diese Bohrungen zwar immer noch innerhalb des Kavango-Sambesi-Transfrontier-Hegegebiets (KAZA Park) ausgeführt werden, aber erstmals auch außerhalb der beiden Hegegebiete, „Ncaute Community Forest” und „Kapinga Kamwale Conservancy”, stattfinden.

Namibia verurteilt

Im Welterbebericht 2024, der diese Tager veröffentlicht wurde, erscheint ein Bericht unter dem Titel „ReconAfrica und Namibia ignorieren alle Entschlüsse: Bohrungen werden im Juni 2024 fortgeführt“. Die Autoren sind Andy Gheorghiu und die Interessenträgergesellschaft SOUL („Save Okavango‘s Unique Life“ bzw. Rettet Okavangos einzigartiges Leben). Darin wird darauf hingewiesen, dass das UNESCO-Welterbe-Komitee bereits 2023 seine Sorge über die Exploration in dem biodiversen sowie zum Welterbe erklärten Gebiet in Namibia und Botswana ausgedrückt habe.

Das UNESCO-Gremium hatte Angola, Botswana und Namibia ausdrücklich gebeten, alle Exploration einzustellen und erst eine unabhängige Umweltverträglichkeitsprüfung ausführen zu lassen. „Die Exploration oder Ausbeutung von Mineralien ist mit dem Status des Welterbes unvereinbar“, hieß es.

Beschwerde in Kanada

Unlängst hat SOUL eine formelle Beschwerde beim kanadischen „Ombudsmann für verantwortungsbewusstes Unternehmertum“ eingereicht und detailliert die angeblichen Menschenrechtsverletzungen ReconAfricas angeprangert. So soll ReconAfrica die umfassende seismische Erfassung des Gebietes entgegen den Bestimmungen der relevanten Umweltverträglichkeitsgenehmigung (ECC) betrieben haben.

Im Oktober 2021 war die AZ den Spuren des Seismik-Geräts gefolgt und hatte in einem daraus folgenden Bericht festgestellt, dass ReconAfrica tatsächlich seinem Versprechen nicht nachgekommen war, seine Aufnahmen hauptsächlich entlang befestigter Wege auszuführen. Laut SOUL hatte ReconAfrica auf solche Weise Schäden an Kommunalland, Ackerfeldern und Wald in den Likwatera-, Ncaute- und Ncumcara-Kommunalwäldern sowie den Khaudum-Nordkomplex- und Kapinga-Kamwale-Hegegebieten verursacht.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-12-26

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