ReconAfrica: Wertpapiere erneut im Fokus
Sammelklage droht in Kanada – NamCor fordert Rechtskosten ein
In Nordamerika droht ReconAfrica unvermindert die Sammelklage wegen zweifelhaften Wertpapierhandels. In Namibia fordern indessen Zivilgesellschaftsorganisationen, dass der Staatsbetrieb NamCor von einer Rückerstattung seiner Rechtskosten absieht, die infolge eines Antrags durch Interessenträger aus dem Kavango entstanden sind.
Von Frank Steffen & Ellanie Smit, Windhoek
Anfang Mai kündigte Bloomberg an, dass die Anwaltskanzlei „Berger Montague (Kanada), P.C.“ aus Ontario (bis unlängst unter dem Namen „Morganti & Co, P.C.“ bekannt) vorhabe, erneut die durch und über Reconnaissance Energy Africa (ReconAfrica) veröffentlichten Berichte zu beleuchten. Ein US-Bundesgericht hatte am 23. April den Antrag von ReconAfrica auf Abweisung der Ansprüche aus der US-Aktionärssammelklage abgewiesen und stattdessen ReconAfrica angeordnet, eine Antwort auf die Klage früherer Irreführung von Anlegern einzureichen.
Die ursprüngliche Sammelklage ist auf das Jahr 2021 zurückzuführen, als ReconAfrica aufgrund des öffentlichen Drucks in Namibia vom Fracking abgesehen hatte – entgegen seiner Ankündigungen im Börsenprospekt 2020. Dieser Entschluss war scheinbar nicht an die Investoren weitergeleitet worden. Inzwischen soll aber Wertpapier weiterhin die Hände gewechselt haben – zum offensichtlichen Nachteil der Investoren.
Berger Montague (BM) vertritt in- und ausländische Investoren (institutionelle sowie private Anleger) vor Gerichten in ganz Nordamerika und Europa. Die Kanzlei spezialisiert sich dabei auf grenzüberschreitende Kartell- und Wertpapierstreitigkeiten. „Unsere Anwälte haben an einigen der größten Wertpapier-Sammelklagen in Kanada und den Vereinigten Staaten mitgewirkt“, behauptet die Firma auf ihrer Internetseite.
Wertpapier-Disput dauert an
Laut BM-Kanada hatte der ReconAfrica-Aktienvermittler Haywood Securities das Kursziel nach der Investorenkonferenz des Unternehmens im November 2022, bei der Bohr- und Seismik-Ergebnisse bekanntgemacht wurden, von 14 C$ auf 8 C$ gesenkt. Haywood betonte, dass ReconAfrica erhebliche Mengen an Kapital und Reserven benötigen würde, um das Kavango-Becken zu erschließen und zur Kommerzialisierung zu bringen.
Andrew Morganti von Berger Montague untersucht jetzt, ob ReconAfrica es unterlassen habe, wesentliche nachteilige Tatsachen im endgültigen Kurzprospekt von ReconAfrica, der am 24. Februar 2022 veröffentlicht und in den Kerndokumenten, die am 28. April, 30. Mai und 29. August 2022 auf SEDAR veröffentlicht worden waren, aber erst am 9. November 2022 an die Öffentlichkeit gelangten, offenzulegen, schreibt Bloomberg.
„Das Angebot von ReconAfrica vom 1. März 2022 wurde durch Canaccord Genuity Corp. durchgeführt. Wenn Sie außerhalb der Vereinigten Staaten leben und die Wertpapiere von ReconAfrica zwischen dem 30. Mai 2021 und dem 8. November 2022 erworben haben, sind Sie möglicherweise anspruchsberechtigt“, fordert BM auf.
Tauziehen um Rechtskosten
Indessen reißt das Tauziehen um die Rechtskosten, die der staatliche Treibstoffvertreiber NamCor per Gerichtsentschluss von dem klagenden Verwaltungsrat des Ncumcara-Kommunalwaldes sowie den Managementkomitees des Muduva-Nyangana-Kommunalhegegebietes und des Katope-Kommunalwaldes als auch dem Dachverband KEWRCCFA (Vereinigung der Hegegebiete und Kommunalwälder im Ost- und West-Kavango) zurückfordert, nicht ab. Diese Interessenvertreter waren vor Oberrichter Thomas Masuku gescheitert, als sie versucht hatten, gegen die fortgesetzte Gas- und Ölexploration in der Kavango-Region vorzugehen.
Die den Kavango-Gemeinden in Rechnung gestellten Anwaltskosten in Höhe von mehr als einer halben Million N$ könnten die Schutzgebiete und Gemeindewälder in den Kavango-Regionen finanziell ruinieren, glauben verschiedene namibische Zivilgesellschaftsorganisationen (CSOs) und die betroffenen sowie benachbarten Kavango-Kommunalgemeinden. Sie folgen nun dem vorigen Vorbild von SOUL (Save Okavango’s Unique Life) und fordern die Regierung auf, den Kommunalgemeinden die in Rechnung gestellten Anwaltskosten zu erlassen (siehe vorige AZ-Berichte). Diesmal handelt es sich um 14 Organisationen.
Für künftige Generationen
„Die Regierung und die Gerichte müssen die Interessen der Menschen schützen, anstatt die Gemeinden dafür zu bestrafen, dass sie von ihrem verfassungsmäßigen Recht Gebrauch machen, sich gegen eine ungerechte Behandlung zu wehren“, sagte Max Muyemburuko, Vorsitzender des Muduva-Nyangana-Kommunalgebietes. „Wir werden entschlossen für unser demokratisches Recht auf den Schutz unserer Umwelt eintreten. Kavango ist das einzige Land, das wir haben. Wir sprechen für die Bäume, die keinen Mund haben; wir sprechen für den Fluss, der keine Zunge hat. Wir haben eine unvollendete Aufgabe, die Umwelt für unsere Kinder, Enkelkinder und künftige Generationen zu erhalten. Das ist der eigentliche Zweck von Naturschutzgebieten und Kommunalwäldern.“
Anfang Mai kündigte Bloomberg an, dass die Anwaltskanzlei „Berger Montague (Kanada), P.C.“ aus Ontario (bis unlängst unter dem Namen „Morganti & Co, P.C.“ bekannt) vorhabe, erneut die durch und über Reconnaissance Energy Africa (ReconAfrica) veröffentlichten Berichte zu beleuchten. Ein US-Bundesgericht hatte am 23. April den Antrag von ReconAfrica auf Abweisung der Ansprüche aus der US-Aktionärssammelklage abgewiesen und stattdessen ReconAfrica angeordnet, eine Antwort auf die Klage früherer Irreführung von Anlegern einzureichen.
Die ursprüngliche Sammelklage ist auf das Jahr 2021 zurückzuführen, als ReconAfrica aufgrund des öffentlichen Drucks in Namibia vom Fracking abgesehen hatte – entgegen seiner Ankündigungen im Börsenprospekt 2020. Dieser Entschluss war scheinbar nicht an die Investoren weitergeleitet worden. Inzwischen soll aber Wertpapier weiterhin die Hände gewechselt haben – zum offensichtlichen Nachteil der Investoren.
Berger Montague (BM) vertritt in- und ausländische Investoren (institutionelle sowie private Anleger) vor Gerichten in ganz Nordamerika und Europa. Die Kanzlei spezialisiert sich dabei auf grenzüberschreitende Kartell- und Wertpapierstreitigkeiten. „Unsere Anwälte haben an einigen der größten Wertpapier-Sammelklagen in Kanada und den Vereinigten Staaten mitgewirkt“, behauptet die Firma auf ihrer Internetseite.
Wertpapier-Disput dauert an
Laut BM-Kanada hatte der ReconAfrica-Aktienvermittler Haywood Securities das Kursziel nach der Investorenkonferenz des Unternehmens im November 2022, bei der Bohr- und Seismik-Ergebnisse bekanntgemacht wurden, von 14 C$ auf 8 C$ gesenkt. Haywood betonte, dass ReconAfrica erhebliche Mengen an Kapital und Reserven benötigen würde, um das Kavango-Becken zu erschließen und zur Kommerzialisierung zu bringen.
Andrew Morganti von Berger Montague untersucht jetzt, ob ReconAfrica es unterlassen habe, wesentliche nachteilige Tatsachen im endgültigen Kurzprospekt von ReconAfrica, der am 24. Februar 2022 veröffentlicht und in den Kerndokumenten, die am 28. April, 30. Mai und 29. August 2022 auf SEDAR veröffentlicht worden waren, aber erst am 9. November 2022 an die Öffentlichkeit gelangten, offenzulegen, schreibt Bloomberg.
„Das Angebot von ReconAfrica vom 1. März 2022 wurde durch Canaccord Genuity Corp. durchgeführt. Wenn Sie außerhalb der Vereinigten Staaten leben und die Wertpapiere von ReconAfrica zwischen dem 30. Mai 2021 und dem 8. November 2022 erworben haben, sind Sie möglicherweise anspruchsberechtigt“, fordert BM auf.
Tauziehen um Rechtskosten
Indessen reißt das Tauziehen um die Rechtskosten, die der staatliche Treibstoffvertreiber NamCor per Gerichtsentschluss von dem klagenden Verwaltungsrat des Ncumcara-Kommunalwaldes sowie den Managementkomitees des Muduva-Nyangana-Kommunalhegegebietes und des Katope-Kommunalwaldes als auch dem Dachverband KEWRCCFA (Vereinigung der Hegegebiete und Kommunalwälder im Ost- und West-Kavango) zurückfordert, nicht ab. Diese Interessenvertreter waren vor Oberrichter Thomas Masuku gescheitert, als sie versucht hatten, gegen die fortgesetzte Gas- und Ölexploration in der Kavango-Region vorzugehen.
Die den Kavango-Gemeinden in Rechnung gestellten Anwaltskosten in Höhe von mehr als einer halben Million N$ könnten die Schutzgebiete und Gemeindewälder in den Kavango-Regionen finanziell ruinieren, glauben verschiedene namibische Zivilgesellschaftsorganisationen (CSOs) und die betroffenen sowie benachbarten Kavango-Kommunalgemeinden. Sie folgen nun dem vorigen Vorbild von SOUL (Save Okavango’s Unique Life) und fordern die Regierung auf, den Kommunalgemeinden die in Rechnung gestellten Anwaltskosten zu erlassen (siehe vorige AZ-Berichte). Diesmal handelt es sich um 14 Organisationen.
Für künftige Generationen
„Die Regierung und die Gerichte müssen die Interessen der Menschen schützen, anstatt die Gemeinden dafür zu bestrafen, dass sie von ihrem verfassungsmäßigen Recht Gebrauch machen, sich gegen eine ungerechte Behandlung zu wehren“, sagte Max Muyemburuko, Vorsitzender des Muduva-Nyangana-Kommunalgebietes. „Wir werden entschlossen für unser demokratisches Recht auf den Schutz unserer Umwelt eintreten. Kavango ist das einzige Land, das wir haben. Wir sprechen für die Bäume, die keinen Mund haben; wir sprechen für den Fluss, der keine Zunge hat. Wir haben eine unvollendete Aufgabe, die Umwelt für unsere Kinder, Enkelkinder und künftige Generationen zu erhalten. Das ist der eigentliche Zweck von Naturschutzgebieten und Kommunalwäldern.“
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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