Sandpiper bleibt umstritten
Trotz einiger Skepsis wird Phosphatabbau zunehmend befürwortet
Vor mehr als fünf Jahren wurde dem Bergbauunternehmen Namibia Marine Phosphate die Umweltverträglichkeitsbescheinigung wieder abgenommen, nachdem sich die namibische Öffentlichkeit gegen den maritimen Abbau gewehrt hatte. Seitdem tragen zahlreiche Studien und ein geregelter Informationsaustausch zu geänderten Meinungen.
Von Frank Steffen, Windhoek
Der Vorsitzende der CNFA, Matti Amukwa, kritisierte diese Tage den Geschäftsführer der Namibischen Umweltkammer (NCE), Dr. Chris Brown, weil dieser sich öffentlich zugunsten des Phosphatabbaus am Meeresboden vor der namibischen Küste ausgesprochen hatte. Er hinterfragt Browns Integrität als Umweltschützer und stellt Browns Unabhängigkeit gegenüber dem Bergbauunternehmen Namibia Marine Phosphate (NMP) in Frage.
Ferner zweifelte Amukwa offen an Browns Verständnis und Wissen hinsichtlich der relevanten globalen Entwicklungen sowie seiner Annahme, dass das Projekt Arbeitsplätze schaffen und daher eine vorteilhafte Auswirkung auf die namibische Gesellschaft haben könnte. Dr. Roy Miller, der sich als Geologe und Bergbaufachkraft entschieden gegen den geplanten In-Situ-Uranabbau im Stampriet-Wasserleiter in der Kalahari stemmt, teilt indessen die Meinung von Brown und sagte der AZ: „Der Schaden, den dieser limitierte Abbau verursacht, steht in absolut keinem Verhältnis zu den Schäden, die durch den bestehenden maritimen Diamanten-Abbau entstehen, von den Schleppnetzen der Fischereiindustrie selbst, ganz zu schweigen.“
Die Kritik seitens Amukwa am Phosphat-Projekt ist nicht neu, genauso wenig wie die nun wieder zitierten Aussagen Browns zugunsten des Projekts. Bereits im November 2016 gab es eine ausführliche Debatte über den Phosphatabbau in den Räumlichkeiten der Namibia Wissenschaftlichen Gesellschaft (NWG). Zu jener Zeit kritisierte Dr. Brown gemeinsam mit Dr. Peter Tarr und John Pallett zwar die Vorgehensweise und den mangelhaften Informationsfluss seitens NMP, kamen aber zu dem Schluss, dass es eigentlich keine objektiven wissenschaftlichen Gründe gebe, warum dem Unternehmen eine Unbedenklichkeitsbescheinigung vorenthalten werden sollte (AZ berichtete).
Im Januar 2017 hatte sich die AZ mit dem Fachberater und Meeresbiologen David Russell unterhalten, der seit vielen Jahren in der namibischen Fischerei tätig ist. Russell behaarte auf dem Standpunkt, dass es weltweit zu wenig Kenntnis über die Materie gebe und dass die drei genannten Experten alle eingeräumt hatten, dass sie „keine zutreffende Kenntnis in der Meereskunde“ haben.
Seitdem gibt und gab es regelmäßige Berichte und wurden erneute Studien ausgeführt, welches dazu führte, dass Brown zunehmend dem Projekt zugeneigt war, zumal es seiner Meinung nach weltweit nur wenige Umweltverträglichkeitsstudien gibt, die von derart zahlreichen Studien begleitet worden ist. Vor einiger Zeit hatte er seine offene Bewunderung für die ausführlichen Studien und Forschungsarbeiten ausgedrückt. Trotzdem spricht Amukwa von einem Überlebenskampf und schließt sich damit der Meinung der „Social Justice Group“ an.
Im Oktober 2019 meinte Brown gegenüber der AZ: „Bei einem Minen-Projekt, das an einem derart unbedeutend-kleinen Fleck im Atlantik ausgeführt werden soll, aber eine solch riesige Auswirkung auf unsere Wirtschaft hat, darf der elektronische Medienrummel nicht alles überherrschen. Die meisten Kommentare beruhen nicht auf wissenschaftlichen Wissen, sondern ‚Bauchgefühl‘.“ Zu jener Zeit wies er auf die Tatsache, dass der Vergleich mit ähnlichen – abgelehnten – Vorhaben vor der Küste Neuseelands kein redlicher Vergleich sei, da im namibischen Fall das Konzentrat zu Land verarbeitet werden soll.
Der Vorsitzende der CNFA, Matti Amukwa, kritisierte diese Tage den Geschäftsführer der Namibischen Umweltkammer (NCE), Dr. Chris Brown, weil dieser sich öffentlich zugunsten des Phosphatabbaus am Meeresboden vor der namibischen Küste ausgesprochen hatte. Er hinterfragt Browns Integrität als Umweltschützer und stellt Browns Unabhängigkeit gegenüber dem Bergbauunternehmen Namibia Marine Phosphate (NMP) in Frage.
Ferner zweifelte Amukwa offen an Browns Verständnis und Wissen hinsichtlich der relevanten globalen Entwicklungen sowie seiner Annahme, dass das Projekt Arbeitsplätze schaffen und daher eine vorteilhafte Auswirkung auf die namibische Gesellschaft haben könnte. Dr. Roy Miller, der sich als Geologe und Bergbaufachkraft entschieden gegen den geplanten In-Situ-Uranabbau im Stampriet-Wasserleiter in der Kalahari stemmt, teilt indessen die Meinung von Brown und sagte der AZ: „Der Schaden, den dieser limitierte Abbau verursacht, steht in absolut keinem Verhältnis zu den Schäden, die durch den bestehenden maritimen Diamanten-Abbau entstehen, von den Schleppnetzen der Fischereiindustrie selbst, ganz zu schweigen.“
Die Kritik seitens Amukwa am Phosphat-Projekt ist nicht neu, genauso wenig wie die nun wieder zitierten Aussagen Browns zugunsten des Projekts. Bereits im November 2016 gab es eine ausführliche Debatte über den Phosphatabbau in den Räumlichkeiten der Namibia Wissenschaftlichen Gesellschaft (NWG). Zu jener Zeit kritisierte Dr. Brown gemeinsam mit Dr. Peter Tarr und John Pallett zwar die Vorgehensweise und den mangelhaften Informationsfluss seitens NMP, kamen aber zu dem Schluss, dass es eigentlich keine objektiven wissenschaftlichen Gründe gebe, warum dem Unternehmen eine Unbedenklichkeitsbescheinigung vorenthalten werden sollte (AZ berichtete).
Im Januar 2017 hatte sich die AZ mit dem Fachberater und Meeresbiologen David Russell unterhalten, der seit vielen Jahren in der namibischen Fischerei tätig ist. Russell behaarte auf dem Standpunkt, dass es weltweit zu wenig Kenntnis über die Materie gebe und dass die drei genannten Experten alle eingeräumt hatten, dass sie „keine zutreffende Kenntnis in der Meereskunde“ haben.
Seitdem gibt und gab es regelmäßige Berichte und wurden erneute Studien ausgeführt, welches dazu führte, dass Brown zunehmend dem Projekt zugeneigt war, zumal es seiner Meinung nach weltweit nur wenige Umweltverträglichkeitsstudien gibt, die von derart zahlreichen Studien begleitet worden ist. Vor einiger Zeit hatte er seine offene Bewunderung für die ausführlichen Studien und Forschungsarbeiten ausgedrückt. Trotzdem spricht Amukwa von einem Überlebenskampf und schließt sich damit der Meinung der „Social Justice Group“ an.
Im Oktober 2019 meinte Brown gegenüber der AZ: „Bei einem Minen-Projekt, das an einem derart unbedeutend-kleinen Fleck im Atlantik ausgeführt werden soll, aber eine solch riesige Auswirkung auf unsere Wirtschaft hat, darf der elektronische Medienrummel nicht alles überherrschen. Die meisten Kommentare beruhen nicht auf wissenschaftlichen Wissen, sondern ‚Bauchgefühl‘.“ Zu jener Zeit wies er auf die Tatsache, dass der Vergleich mit ähnlichen – abgelehnten – Vorhaben vor der Küste Neuseelands kein redlicher Vergleich sei, da im namibischen Fall das Konzentrat zu Land verarbeitet werden soll.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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