„Spannende Investmentstory“
ReconAfrica sucht Gas und Öl an verkehrter Stelle
Die kritischen Medienberichte in Namibia wehrt das kanadische Explorationsunternehmen ReconAfrica gern als unberechtigte Kritik und parteiergreifende Berichterstattung ab. International gibt das Unternehmen allerdings kein besseres Bild ab, welches das Fernbleiben neuer Investoren zumindest teilweise erklärt.
Von Frank Steffen, Windhoek
Laut YahooFinance stand die Aktie von ReconAfrica gestern auf 1,01 Kanada-Dollar. Sie hatte sich damit im Vergleich zum Vortag zwar um einen Cent verbessert, steht aber nicht annähernd so hoch im Kurs, wie es im Juni 2021 der Fall war, als sie an einem Tag sogar den Wert von 12,37 C$ an der Börse von Toronto erreichte. Im Dezember 2023 schrieb Stockhouse: „Die Aktie von Reconnaissance Energy Africa (ReconAfrica) ist ein gutes Beispiel für eine spannende Investmentstory mit wenig handfesten Beweisen für langfristige Wertschöpfung.“
Stockhouse ist ein webbasiertes Finanzportal, das kanadischen Anlegern Echtzeit-Aktienkurse, Informationen und Finanzanalysen bietet, darunter das Bullboards-System für Anleger. Es gehört zu Stockhouse Publishing, einem führenden Finanzmedienunternehmen.
Über ReconAfrica schrieb Stockhouse weiter: „Die Story stützt sich auf schlechte finanzielle Leistungen, Korruptionsvorwürfe und aussichtsreiche Vermögenswerte ohne ausreichende Bohrungen zur Untermauerung des Aktionärswerts. Obwohl die ReconAfrica-Aktie (OTCQX:RECAF;TSXV:RECO) seit ihrem Allzeithoch im Jahr 2021 um 92% gefallen ist, hat die Aktie seit ihrer Gründung einen Gewinn von mehr als 274% erzielt.“ Als Stockhouse dies schrieb, stand die Aktie auf 72 Kanada-Cents.
Lebensveränderndes Ereignis
Mit scheinbarem Galgenhumor wird ferner behauptet, dass es sich um eine Anlage handele, die das Leben verändern könne: „Dies macht die Aktie zu einer Option, d.h. zu einem Ticket für ein binäres Ergebnis, das entweder aus einer überdurchschnittlichen Rendite oder einem virtuellen Totalverlust besteht.“
Das Shortseller-Unternehmen Viceroy hatte immer wieder gegen den Erfolg ReconAfricas gewettet und glaubte grundsätzlich, dass die Firmengründer von ReconAfrica ihre Anleger täuschen würden (AZ berichtete). In den USA laufen Sammelklagen gegen ReconAfrica und seine Direktoren, da diese sich durch Wertpapier-Manipulation und Insider-Trading selbst bereichert haben sollen.
Stockhouse schreibt: „Mitbegründer Jay Park, eine frühere Führungskraft bei ReconAfrica, sollte ebenfalls mit Argusaugen betrachtet werden, da seine lange Geschichte fragwürdiger Geschäftspraktiken dazu beitrug, den Grundstein für das Unternehmen zu legen.“ Trotzdem rechnet Stockhouse Park die erfolgreiche (obengenannte) Rendite von 274% an. Wie sich die Rendite weiterentwickeln soll angesichts des nun dramatischen Kapitalmangels, muss die Zukunft zeigen.
Die Plattform „Earth Science Society“ (ESS) hatte ReconAfrica seit 2021 beobachtet und die Aktivitäten des Gas- und Öl-Explorationsunternehmens oft kritisiert – dazu schrieb es einen umfassenden Bericht, der regelmäßig aktualisiert wird und wurde. Es bezweifelt die Chancen auf Erfolg und stützt seine Skepsis auf dieselben Argumente, die die Fachkraft Matt Totten (Jnr) hier in Namibia oft geäußert hatte.
Datensatz bleibt fragwürdig
Demnach bleibt es ESS rätselhaft, warum der (50 Jahre alte) aeromagnetische Datensatz, den ReconAfrica gerne in seinen Prospekten vorführt, jemanden für das Kavango-Gebiet begeistern könne. Das durch ReconAfrica anvisierte Kavango-Becken sei ganz offensichtlich „flacher als das Owambo-Becken“. Das Owambo-Becken war seit den 70ern des vorigen Jahrhunderts gründlich vermessen worden und Testbohrungen hatten keine lohnenden Gas- und Ölvorkommen angezeigt.
„Das Owambo-Becken entstand durch die Kollision von Kontinentalfragmenten vor mehr als einer halben Milliarde Jahren. Geologen nennen es ein Vorlandbecken (Sedimentbecken). Ein Vorlandbecken bildet sich als Reaktion auf eine tektonische Belastung an anderer Stelle. Seine Breite wird dadurch bestimmt, wie die Erdkruste auf eine Belastung reagiert. Im Nordosten Namibias, 1 300 Kilometer nördlich des Karoo-Beckens, gibt es keine offensichtliche Belastung aus dem Perm, sodass ein tiefes Becken hier physikalisch unmöglich ist. Frühere Explorationsarbeiten zeigten, dass das Zielgestein im Owambo-Becken (die Kalksteine der Otavi-Gruppe) nicht öl-haltig war und diese Explorationskampagne wurde deswegen aufgegeben.“
Laut YahooFinance stand die Aktie von ReconAfrica gestern auf 1,01 Kanada-Dollar. Sie hatte sich damit im Vergleich zum Vortag zwar um einen Cent verbessert, steht aber nicht annähernd so hoch im Kurs, wie es im Juni 2021 der Fall war, als sie an einem Tag sogar den Wert von 12,37 C$ an der Börse von Toronto erreichte. Im Dezember 2023 schrieb Stockhouse: „Die Aktie von Reconnaissance Energy Africa (ReconAfrica) ist ein gutes Beispiel für eine spannende Investmentstory mit wenig handfesten Beweisen für langfristige Wertschöpfung.“
Stockhouse ist ein webbasiertes Finanzportal, das kanadischen Anlegern Echtzeit-Aktienkurse, Informationen und Finanzanalysen bietet, darunter das Bullboards-System für Anleger. Es gehört zu Stockhouse Publishing, einem führenden Finanzmedienunternehmen.
Über ReconAfrica schrieb Stockhouse weiter: „Die Story stützt sich auf schlechte finanzielle Leistungen, Korruptionsvorwürfe und aussichtsreiche Vermögenswerte ohne ausreichende Bohrungen zur Untermauerung des Aktionärswerts. Obwohl die ReconAfrica-Aktie (OTCQX:RECAF;TSXV:RECO) seit ihrem Allzeithoch im Jahr 2021 um 92% gefallen ist, hat die Aktie seit ihrer Gründung einen Gewinn von mehr als 274% erzielt.“ Als Stockhouse dies schrieb, stand die Aktie auf 72 Kanada-Cents.
Lebensveränderndes Ereignis
Mit scheinbarem Galgenhumor wird ferner behauptet, dass es sich um eine Anlage handele, die das Leben verändern könne: „Dies macht die Aktie zu einer Option, d.h. zu einem Ticket für ein binäres Ergebnis, das entweder aus einer überdurchschnittlichen Rendite oder einem virtuellen Totalverlust besteht.“
Das Shortseller-Unternehmen Viceroy hatte immer wieder gegen den Erfolg ReconAfricas gewettet und glaubte grundsätzlich, dass die Firmengründer von ReconAfrica ihre Anleger täuschen würden (AZ berichtete). In den USA laufen Sammelklagen gegen ReconAfrica und seine Direktoren, da diese sich durch Wertpapier-Manipulation und Insider-Trading selbst bereichert haben sollen.
Stockhouse schreibt: „Mitbegründer Jay Park, eine frühere Führungskraft bei ReconAfrica, sollte ebenfalls mit Argusaugen betrachtet werden, da seine lange Geschichte fragwürdiger Geschäftspraktiken dazu beitrug, den Grundstein für das Unternehmen zu legen.“ Trotzdem rechnet Stockhouse Park die erfolgreiche (obengenannte) Rendite von 274% an. Wie sich die Rendite weiterentwickeln soll angesichts des nun dramatischen Kapitalmangels, muss die Zukunft zeigen.
Die Plattform „Earth Science Society“ (ESS) hatte ReconAfrica seit 2021 beobachtet und die Aktivitäten des Gas- und Öl-Explorationsunternehmens oft kritisiert – dazu schrieb es einen umfassenden Bericht, der regelmäßig aktualisiert wird und wurde. Es bezweifelt die Chancen auf Erfolg und stützt seine Skepsis auf dieselben Argumente, die die Fachkraft Matt Totten (Jnr) hier in Namibia oft geäußert hatte.
Datensatz bleibt fragwürdig
Demnach bleibt es ESS rätselhaft, warum der (50 Jahre alte) aeromagnetische Datensatz, den ReconAfrica gerne in seinen Prospekten vorführt, jemanden für das Kavango-Gebiet begeistern könne. Das durch ReconAfrica anvisierte Kavango-Becken sei ganz offensichtlich „flacher als das Owambo-Becken“. Das Owambo-Becken war seit den 70ern des vorigen Jahrhunderts gründlich vermessen worden und Testbohrungen hatten keine lohnenden Gas- und Ölvorkommen angezeigt.
„Das Owambo-Becken entstand durch die Kollision von Kontinentalfragmenten vor mehr als einer halben Milliarde Jahren. Geologen nennen es ein Vorlandbecken (Sedimentbecken). Ein Vorlandbecken bildet sich als Reaktion auf eine tektonische Belastung an anderer Stelle. Seine Breite wird dadurch bestimmt, wie die Erdkruste auf eine Belastung reagiert. Im Nordosten Namibias, 1 300 Kilometer nördlich des Karoo-Beckens, gibt es keine offensichtliche Belastung aus dem Perm, sodass ein tiefes Becken hier physikalisch unmöglich ist. Frühere Explorationsarbeiten zeigten, dass das Zielgestein im Owambo-Becken (die Kalksteine der Otavi-Gruppe) nicht öl-haltig war und diese Explorationskampagne wurde deswegen aufgegeben.“
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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