Unesco lädt Botswana vor
ReconAfrica-Jargon verwirrt hüben wie drüben
Die Gas- und Ölexploration in Botswana führt zu einer Vorladung seitens der Unesco. Anders als Namibia scheint Botswana allerdings die Verantwortung übernehmen zu wollen und will sich rechtfertigen. ReconAfrica verspricht indessen in Botswana, was es in Namibia auf Dauer nicht einhielt.
Von Frank Steffen, Windhoek
Das kanadische Gas- und Ölexplorationsunternehmen Reconnaissance Energy Africa (ReconAfrica) stößt scheinbar in Botswana schneller auf ernsthaften Widerstand als in Namibia, wobei nicht vergessen werden darf, dass Namibia nie amtlich auf die Unesco-Aufforderung regiert hatte, alle Exploration in der Kavango-Region seitens ReconAfrica, einzustellen. Unesco hatte Namibia eine unabhängige und vollständige Umweltverträglichkeitsprüfung abverlangt. Die Regierung Botswanas scheint dagegen Unesco zu respektieren.
So informierte Thato Raphaka, der botswanische Staatssekretär des Ministeriums für Umwelt und Tourismus, nun den Gastgewerbe- und Tourismus-Verband in Botswana (HATAB), dass die Regierung von Unesco vorgeladen worden sei, um im Juli 2023 die Gas- und Ölexploration in der Umgebung des Okavango-Flussdeltas zu erklären. Das berichtet der „Telegraph“ aus Maun. Die Zeitung erinnert Leser an den Unesco-Bericht aus dem Jahre 2021, in dem Unesco herbe Kritik an den Explorationsvorhaben im Okavango-Flussbecken im Nordwesten Botswanas und Nordosten Namibias geübt hatte (AZ berichtete).
Bedroht Exploration Welterbe?
Hatte ReconAfrica in Namibia wiederholt behauptet, außerhalb der Hege- sowie Forstgebiete zu explorieren, so beweisen ihre Karten über Explorationsvorhaben sowie die seismischen Vermessungen, dass dies Versprechen nicht eingehalten wurde. Jetzt hat Ame Makoba, die für Staatsbeziehungen und Interessenträger zuständige Direktorin von ReconAfrica-Botswana, behauptet, dass „die Explorationslizenz sowieso außerhalb des Okavango-Deltas sowie des Unesco-Welterbes, dem Tsodilo Hills Nationalpark“ liege.
Diese Gebiete waren aufgrund des öffentlichen Drucks nachträglich aus dem bereits abgesegneten Schürfgebiet entfernt worden. Allerdings liegt das in der Schürflizenz beschriebene Areal – dem namibischen Vorbild entsprechend – direkt neben diesen Schutzgebieten.
Verwirrender Jargon in Namibia
„Wieder einmal hat ReconAfrica seine Botschaft in sehr ausgefallenem Fachjargon ausgedrückt. Im Wesentlichen geht es darum, dass sie eine Schwerkraftmessung aus der Luft durchführen, mit der die Dichte der darunter liegenden Gesteinsschichten gemessen werden kann. Sandstein hat eine geringere Dichte als Schiefer, der wiederum eine geringere Dichte als Granit hat. Auf diese Weise können sie das geologische Terrain kartieren und potenzielle Öl- und Gasvorkommen identifizieren“, hatte die Fachkraft und Geologe, Jan Arkert, gerade unlängst ReconAfricas Ankündigung hinsichtlich neuster Vorhaben kritisiert.
ReconAfrica hatte die erste „Enhanced Full Tensor Gradiometry“-Vermessung (eFTG) in Namibia angekündigt: „Metatek-Group Limited, ein weltweit tätiger Spezialist für luftgestützte geophysikalische Vermessungen mit Sitz in Großbritannien, führt derzeit eine eFTG-Vermessung über eine Fläche von fast 2 200 Quadratkilometern in ReconAfricas 25 000 Quadratkilometer großem Explorationsareal PEL073 im Nordosten Namibias durch.“
Ungewöhnliche Methoden
ReconAfrica pries das eFTG als „die weltweit fortschrittlichste hochauflösende luftgestützte Schwerkraftmessung“ an, die es Geowissenschaftlern ermögliche, Veränderungen in der Gesteinsdichte unter der Oberfläche zu erkennen, um „stratigrafische oder strukturell bedingte Kohlenwasserstofffallen aufzudecken“. Laut Arkert gibt es die angekündigten Technologien „bereits seit acht bis zehn Jahren“. Somit entstünde die Frage, warum ReconAfrica nicht darauf zurückgegriffen habe „bevor es Zeit und Geld für drei erfolglose Bohrungen verschwendet“ habe? Arkert erkennt in diesem neusten Schritt einen Akt der Verzweiflung.
Laut dem Explorationsunternehmen war das Vermessungsflugzeug mit einem LiDAR-Scanner-System ausgestattet worden, um ein Geländemodell und eine Vegetationskarte zu erstellen. Diese Datenbank könne als Grundlage für Umweltüberwachungszwecke verwendet werden und zur Kartierung des Zustands der Vegetation für den Anbau von Ackerpflanzen beitragen.
Erneut nimmt ReconAfrica damit ein Projekt in Angriff, ohne sich mit den kommunalen Hege- und Forstgebiets-Vertretern kurz zu schließen. So hatten zwei der kommunalen Umweltschützer der AZ bereits wiederholt versichert, Kameras entfernt zu haben, die ReconAfrica unrechtmäßig in den Wäldern aufgestellt hatte, um die Anwesenheit beziehungsweise Abwesenheit von Elefanten zu beweisen (der AZ sind die Namen bekannt). Diese Wege sind teilweise seit Jahren vom Staat beschildert, um Autofahrer auf das Vorkommen von Elefanten hinzuweisen.
Das kanadische Gas- und Ölexplorationsunternehmen Reconnaissance Energy Africa (ReconAfrica) stößt scheinbar in Botswana schneller auf ernsthaften Widerstand als in Namibia, wobei nicht vergessen werden darf, dass Namibia nie amtlich auf die Unesco-Aufforderung regiert hatte, alle Exploration in der Kavango-Region seitens ReconAfrica, einzustellen. Unesco hatte Namibia eine unabhängige und vollständige Umweltverträglichkeitsprüfung abverlangt. Die Regierung Botswanas scheint dagegen Unesco zu respektieren.
So informierte Thato Raphaka, der botswanische Staatssekretär des Ministeriums für Umwelt und Tourismus, nun den Gastgewerbe- und Tourismus-Verband in Botswana (HATAB), dass die Regierung von Unesco vorgeladen worden sei, um im Juli 2023 die Gas- und Ölexploration in der Umgebung des Okavango-Flussdeltas zu erklären. Das berichtet der „Telegraph“ aus Maun. Die Zeitung erinnert Leser an den Unesco-Bericht aus dem Jahre 2021, in dem Unesco herbe Kritik an den Explorationsvorhaben im Okavango-Flussbecken im Nordwesten Botswanas und Nordosten Namibias geübt hatte (AZ berichtete).
Bedroht Exploration Welterbe?
Hatte ReconAfrica in Namibia wiederholt behauptet, außerhalb der Hege- sowie Forstgebiete zu explorieren, so beweisen ihre Karten über Explorationsvorhaben sowie die seismischen Vermessungen, dass dies Versprechen nicht eingehalten wurde. Jetzt hat Ame Makoba, die für Staatsbeziehungen und Interessenträger zuständige Direktorin von ReconAfrica-Botswana, behauptet, dass „die Explorationslizenz sowieso außerhalb des Okavango-Deltas sowie des Unesco-Welterbes, dem Tsodilo Hills Nationalpark“ liege.
Diese Gebiete waren aufgrund des öffentlichen Drucks nachträglich aus dem bereits abgesegneten Schürfgebiet entfernt worden. Allerdings liegt das in der Schürflizenz beschriebene Areal – dem namibischen Vorbild entsprechend – direkt neben diesen Schutzgebieten.
Verwirrender Jargon in Namibia
„Wieder einmal hat ReconAfrica seine Botschaft in sehr ausgefallenem Fachjargon ausgedrückt. Im Wesentlichen geht es darum, dass sie eine Schwerkraftmessung aus der Luft durchführen, mit der die Dichte der darunter liegenden Gesteinsschichten gemessen werden kann. Sandstein hat eine geringere Dichte als Schiefer, der wiederum eine geringere Dichte als Granit hat. Auf diese Weise können sie das geologische Terrain kartieren und potenzielle Öl- und Gasvorkommen identifizieren“, hatte die Fachkraft und Geologe, Jan Arkert, gerade unlängst ReconAfricas Ankündigung hinsichtlich neuster Vorhaben kritisiert.
ReconAfrica hatte die erste „Enhanced Full Tensor Gradiometry“-Vermessung (eFTG) in Namibia angekündigt: „Metatek-Group Limited, ein weltweit tätiger Spezialist für luftgestützte geophysikalische Vermessungen mit Sitz in Großbritannien, führt derzeit eine eFTG-Vermessung über eine Fläche von fast 2 200 Quadratkilometern in ReconAfricas 25 000 Quadratkilometer großem Explorationsareal PEL073 im Nordosten Namibias durch.“
Ungewöhnliche Methoden
ReconAfrica pries das eFTG als „die weltweit fortschrittlichste hochauflösende luftgestützte Schwerkraftmessung“ an, die es Geowissenschaftlern ermögliche, Veränderungen in der Gesteinsdichte unter der Oberfläche zu erkennen, um „stratigrafische oder strukturell bedingte Kohlenwasserstofffallen aufzudecken“. Laut Arkert gibt es die angekündigten Technologien „bereits seit acht bis zehn Jahren“. Somit entstünde die Frage, warum ReconAfrica nicht darauf zurückgegriffen habe „bevor es Zeit und Geld für drei erfolglose Bohrungen verschwendet“ habe? Arkert erkennt in diesem neusten Schritt einen Akt der Verzweiflung.
Laut dem Explorationsunternehmen war das Vermessungsflugzeug mit einem LiDAR-Scanner-System ausgestattet worden, um ein Geländemodell und eine Vegetationskarte zu erstellen. Diese Datenbank könne als Grundlage für Umweltüberwachungszwecke verwendet werden und zur Kartierung des Zustands der Vegetation für den Anbau von Ackerpflanzen beitragen.
Erneut nimmt ReconAfrica damit ein Projekt in Angriff, ohne sich mit den kommunalen Hege- und Forstgebiets-Vertretern kurz zu schließen. So hatten zwei der kommunalen Umweltschützer der AZ bereits wiederholt versichert, Kameras entfernt zu haben, die ReconAfrica unrechtmäßig in den Wäldern aufgestellt hatte, um die Anwesenheit beziehungsweise Abwesenheit von Elefanten zu beweisen (der AZ sind die Namen bekannt). Diese Wege sind teilweise seit Jahren vom Staat beschildert, um Autofahrer auf das Vorkommen von Elefanten hinzuweisen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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