Wasserleiter bleibt bedroht
Frist für Eingaben gegen In-Situ-Laugenabbau verstrichen
Interessenträger und Betroffene hatten bis zum 23. Februar Zeit, dem namibischen Umweltkommissar gut fundierte Einwände und Kommentare gegen oder für den geplanten Uranabbau im Stampriet-Aquifer vorzulegen. Das Uran soll durch den Einsatz des In-Situ-Laugenprozesses abgebaut werden.
Von Frank Steffen, Windhoek
Die Frist für das Einreichen von Einwänden im Rahmen der Umweltverträglichkeitsstudie für den geplanten Uran-Abbau im Stampriet-Aquifer ist am vergangenen Freitag, den 23. Februar, verstrichen – inmitten des Trubels rundum die Trauerfeier und dem Staatsbegräbnis für den verstorbenen namibischen Präsidenten, Hage Geingob. Die ursprüngliche Frist war im Januar verlängert worden.
War der Betreiber des Projekts, das Bergbauunternehmen „Headsprings Investments“ (HI) im September 2021 in Leonardville als kasachisches Unternehmen vorgestellt worden (AZ berichtete), so korrigierte Pressesprecher Riaan van Rooyen dies Monate später: Es sei ein zu 100 Prozent in Namibia registriertes Explorationsunternehmen, das dem russischen Unternehmen „Uranium One“ (UO) gehöre.
UO gehört der russischen Agentur für Atomenergie, Rosatom. HI erkundet bereits seit 2011 das Gebiet nach Mineralien. Es entnahm Boden- und Wasserproben, stellte aber 2013 die Arbeiten aufgrund eines Uranexploration-Moratoriums ein. Nach der Aufhebung des Moratoriums wurde die Exploration 2018 wieder aufgenommen und 2019 wurde ein großes Uranvorkommen entdeckt. Aufgrund der Form des Erzkörpers wurde das Projekt als „Project Wings“ bekannt.
Das Projekt stach umliegenden Farmern und Einwohnern der Ortschaften Leonardville, Aranos und Stampriet dann ins Auge, als bekannt wurde, dass HI das gefundene Uran mithilfe des In-Situ-Laugenprozesses (ISL) abbauen wollte. HI erkennt dies als einzige Alternative zum Tagebau und Schachtabbau, die „keine praktikablen Optionen“ seien. Da genügend Wasser im anvisierten Auob3-Aquifer vorhanden sei und das Wasser langsam genug fließe, sei das Unternehmen zuversichtlich, einen geschlossenen Kreislauf herstellen zu können.
Diese „Zuversicht“ brachte den pensionierten Geologen und ehemaligen Chef des Geologischen Dienstes von Namibia im Ministerium für Bergbau und Energie (MME), Dr. Roy Miller, auf die Bühne. Der geschlossene Kreislauf sei Wunschdenken in einem Aquifer, der aus verschiedenen miteinander verbundenen Wasserträgern besteht. Als ehemaliger Bergbauingenieur könne er die Überlegungen von HI nicht nachvollziehen in einem Gebiet, das derart von dieser einzigen zuverlässigen Wasserressource abhängig sei, dem Stampriet-Aquifer.
Der inzwischen eingewechselte Umweltverträglichkeitsberater von HI (HI trennte sich von der ersten Fachkraft wegen „ernsthafter Meinungsunterschiede“) vergleicht die ISL im Stampriet-Aquifer mit der Praxis in Kasachstan, lässt dabei aber ungenannt, dass sich die Uranminen Kasachstans in einer wegen des salzigen Brackwassers kaum bewohnten Umgebung befinden.
Aktivisten, Miller und das von den Farmern als Projektgegner gegründete SAUMA (Stampriet Aquifer Uranium Mining Association) plädieren dafür, dass das Umweltministerium dem Unternehmen keine Umweltverträglichkeitsgenehmigung für sein Testprojekt erteilt. Bereits dieser Anfang beinhalte eine massive Bedrohung für den Wasserkörper, der von der UNESCO als einzigartig wichtig für diesen Teil Namibias sowie das benachbarte Botswana beschrieben wird.
(Am Donnerstag und Freitag wird die AZ einen Gastbeitrag der Organisation „Earthlife Namibia“ über diesen geplanten Uranabbau als zweiteilige Serie veröffentlichen.)
Die Frist für das Einreichen von Einwänden im Rahmen der Umweltverträglichkeitsstudie für den geplanten Uran-Abbau im Stampriet-Aquifer ist am vergangenen Freitag, den 23. Februar, verstrichen – inmitten des Trubels rundum die Trauerfeier und dem Staatsbegräbnis für den verstorbenen namibischen Präsidenten, Hage Geingob. Die ursprüngliche Frist war im Januar verlängert worden.
War der Betreiber des Projekts, das Bergbauunternehmen „Headsprings Investments“ (HI) im September 2021 in Leonardville als kasachisches Unternehmen vorgestellt worden (AZ berichtete), so korrigierte Pressesprecher Riaan van Rooyen dies Monate später: Es sei ein zu 100 Prozent in Namibia registriertes Explorationsunternehmen, das dem russischen Unternehmen „Uranium One“ (UO) gehöre.
UO gehört der russischen Agentur für Atomenergie, Rosatom. HI erkundet bereits seit 2011 das Gebiet nach Mineralien. Es entnahm Boden- und Wasserproben, stellte aber 2013 die Arbeiten aufgrund eines Uranexploration-Moratoriums ein. Nach der Aufhebung des Moratoriums wurde die Exploration 2018 wieder aufgenommen und 2019 wurde ein großes Uranvorkommen entdeckt. Aufgrund der Form des Erzkörpers wurde das Projekt als „Project Wings“ bekannt.
Das Projekt stach umliegenden Farmern und Einwohnern der Ortschaften Leonardville, Aranos und Stampriet dann ins Auge, als bekannt wurde, dass HI das gefundene Uran mithilfe des In-Situ-Laugenprozesses (ISL) abbauen wollte. HI erkennt dies als einzige Alternative zum Tagebau und Schachtabbau, die „keine praktikablen Optionen“ seien. Da genügend Wasser im anvisierten Auob3-Aquifer vorhanden sei und das Wasser langsam genug fließe, sei das Unternehmen zuversichtlich, einen geschlossenen Kreislauf herstellen zu können.
Diese „Zuversicht“ brachte den pensionierten Geologen und ehemaligen Chef des Geologischen Dienstes von Namibia im Ministerium für Bergbau und Energie (MME), Dr. Roy Miller, auf die Bühne. Der geschlossene Kreislauf sei Wunschdenken in einem Aquifer, der aus verschiedenen miteinander verbundenen Wasserträgern besteht. Als ehemaliger Bergbauingenieur könne er die Überlegungen von HI nicht nachvollziehen in einem Gebiet, das derart von dieser einzigen zuverlässigen Wasserressource abhängig sei, dem Stampriet-Aquifer.
Der inzwischen eingewechselte Umweltverträglichkeitsberater von HI (HI trennte sich von der ersten Fachkraft wegen „ernsthafter Meinungsunterschiede“) vergleicht die ISL im Stampriet-Aquifer mit der Praxis in Kasachstan, lässt dabei aber ungenannt, dass sich die Uranminen Kasachstans in einer wegen des salzigen Brackwassers kaum bewohnten Umgebung befinden.
Aktivisten, Miller und das von den Farmern als Projektgegner gegründete SAUMA (Stampriet Aquifer Uranium Mining Association) plädieren dafür, dass das Umweltministerium dem Unternehmen keine Umweltverträglichkeitsgenehmigung für sein Testprojekt erteilt. Bereits dieser Anfang beinhalte eine massive Bedrohung für den Wasserkörper, der von der UNESCO als einzigartig wichtig für diesen Teil Namibias sowie das benachbarte Botswana beschrieben wird.
(Am Donnerstag und Freitag wird die AZ einen Gastbeitrag der Organisation „Earthlife Namibia“ über diesen geplanten Uranabbau als zweiteilige Serie veröffentlichen.)
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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