Loading svg Please wait while we translate the article

RED-Modell ein „Totalversagen“

ECB will Stromverteiler für Windhoek einführen – Stadt wehrt sich
Die Elektrizitätskontrollbehörde will einen regionalen Stromverteiler (RED) für Windhoek einführen. Die Stadtverwaltung wehrt sich vehement und kritisiert das RED-Modell als gescheitertes Projekt, das nicht dem Gemeinwohl diene.
Ogone Tlhage
Von O. Thlage, K. Moser und F. Steffen, Windhoek

Die namibische Stromkontrollbehörde (Electricity Control Board, ECB) will die Einrichtung eines zentralen regionalen Stromverteilers (RED) vorantreiben, obwohl sich die Stadt weiter ausdrücklich gegen den Beitritt zu einer solchen Einrichtung wehrt. Während die ECB den Beitritt zu einem RED als Notwendigkeit bezeichnete, um die Stromversorgung in Windhoek zu sichern, bezeichnete der Stadtdirektor, Moses Matyayi, das RED-Model derweil als „Totalversagen“.

Regionale Stromverteiler wie NORED oder CENORED kaufen als Zwischenhändler Massenstrom beim staatlichen Stromverteiler NamPower ein und verkaufen ihn zur regionalen Verteilung gemäß der Bestimmungen der ECB an die Städte, Dörfer, Siedlungen und Massenverbraucher wie Minen und dergleichen weiter.

Der Vorstandsvorsitzende der ECB, Robert Kahimise, gab sich von der Wichtigkeit der Einführung eines zentralen RED überzeugt, da Windhoek aufgrund sinkender Einnahmemargen langfristig nicht in der Lage sein werde, seine Einwohner effizient mit Strom zu versorgen. „Aufgrund des Wertes und des Umfangs der Infrastruktur sowie der Größe der Stadt sollte der bisher geplante zentrale RED zu 80 % durch Windhoek getragen werden. Alles in allem gibt es deshalb einen gewissen Widerstand seitens der Stadt, sich dem RED-Modell anzuschließen", erklärte Kahimise. Er unterstellte der Stadt Windhoek, sie wolle als starker Verteiler wohl ungern kleinere Gemeinden subventionieren.

Laut Kahimise werden aber die Gewinnspannen im Stromsektor immer kleiner. Kahimise behauptete, Windhoek werde einige Jahre lang nicht in der Lage sein, Strom effektiv bereitzustellen. Unabhängig von der Haltung der Stadt bestehe daher die Notwendigkeit, einen RED einzurichten und die Stromerzeugungs- und -verteilungsanlagen in Zentralnamibia zu konsolidieren. Trotz des Widerstands der Stadt sei somit die Einrichtung des zentralen RED in Arbeit, sagte er. „Ein zentraler RED ist nicht vom Tisch, der Plan wurde nur modifiziert. Wir sind gespannt auf die Ergebnisse des EDI-Gipfels, um zu sehen, wie es weitergeht", sagte Kahimise.

Stadt wehrt sich

Stadtdirektor Matyayi wandte sich hingegen mit deutlichen Worten gegen die Behauptungen Kahimises: „Die ECB gibt ihr Mandat zur Regulierung auf und begibt sich zu Unrecht in die Rolle eines Reformbefürworters. Damit ist klar, dass sie sich bereits für eine Seite entschieden hat und nun gleichzeitig Akteur und Schiedsrichter ist.“ Die Einschätzung der ECB zur Stromversorgung in Windhoek sei fehlgeleitet: Die Stadt habe keine Probleme und sei in der Lage, die Stromversorgung auch in den nächsten 50 Jahren ohne die EDI-Reform aufrechtzuerhalten. „Die Stadt ist der größte Stromversorger des Landes und der Grund, warum die Akteure im EDI diesen lukrativen Teil unseres Mandats in die Hände bekommen wollen“, so Matyayi.

Der Stadtdirektor sagte ferner, dass das Modell der REDs „kannibalistisch“ sei und ein fortgesetzter Versuch, „den kommunalen Sektor zu demontieren und ineffektiv zu machen – daher werden wir als Stadt nicht Teil solcher einseitigen Lösungen sein. Ein zentraler RED war von Anfang an eine Kraftvergeudung und wird es auch bleiben, denn wir wissen, dass sie die Wirtschaft des Landes schnell lähmen kann.“ Das derzeitige Modell der REDs sei nicht praktikabel und diene nicht dem Gemeinwohl.

Einer der Gründe, warum im Lande ein maßgeblicher Widerstand gegen die Einführung des RED-Konzepts besteht, ist die Tatsache, dass diese Organisationen kaum Infrastruktur haben oder schaffen und somit keinen Wert schöpfen. Der allgemeine Eindruck unter der Bevölkerung ist der, dass diese „Zwischenhändler" im Grunde nur der Arbeitsstellenschaffung dienen, aber keinen Mehrwert haben. Die Tarife schnellen dabei in die Höhe und beeinträchtigen das verfügbare Einkommen der gebeutelten Bevölkerung.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-14

Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu hinterlassen

Katima Mulilo: 19° | 26° Rundu: 21° | 33° Eenhana: 20° | 31° Oshakati: 19° | 30° Ruacana: 21° | 30° Tsumeb: 21° | 31° Otjiwarongo: 20° | 32° Omaruru: 22° | 34° Windhoek: 20° | 31° Gobabis: 20° | 33° Henties Bay: 16° | 24° Swakopmund: 16° | 18° Walvis Bay: 15° | 23° Rehoboth: 20° | 34° Mariental: 21° | 36° Keetmanshoop: 22° | 37° Aranos: 21° | 36° Lüderitz: 18° | 28° Ariamsvlei: 22° | 39° Oranjemund: 14° | 25° Luanda: 25° | 26° Gaborone: 18° | 30° Lubumbashi: 16° | 29° Mbabane: 12° | 28° Maseru: 14° | 26° Antananarivo: 15° | 31° Lilongwe: 20° | 29° Maputo: 17° | 30° Windhoek: 20° | 31° Cape Town: 15° | 23° Durban: 16° | 24° Johannesburg: 14° | 26° Dar es Salaam: 25° | 31° Lusaka: 18° | 25° Harare: 16° | 25° #REF! #REF!