Afrikas Umwelt-Kampf
Unsichtbare Gefahr: Luftverschmutzung in Städten großes Problem
Von David Renke, dpa
Kigali
Besonders gerne fahren Geschäftsleute mit Albert Nzigirimana. „Die mögen, dass die Fahrt ganz sanft ist und das Ruckeln beim Schalten wegfällt“, sagt der Mittvierziger. Nzigirimana ist einer der geschätzt 30 000 Motorrad-Taxifahrer in Ruandas Hauptstadt Kigali. Seit einem Jahr fährt er ein Motorrad mit Elektroantrieb.
Täglich fährt Nzigirimana Kunden mit seinem Fahrzeug – kurz Moto – durch Kigali und ist dabei eine Alternative zu teuren Taxis und übervollen Bussen. Fast überall in Subsahara-Afrika sind die Motorradtaxis ein fester Bestandteil des öffentlichen Nahverkehrs.
„Wenn man jahrelange Moto fährt, belasten die Abgase die Lungen“, sagt Nzigirimana. Auch er leide unter Atemproblemen. Er ist bei weitem nicht der einzige Motofahrer, der über gesundheitliche Probleme klagt: Laut britischen Forschern leiden immer mehr Fahrer unter Atemwegserkrankungen oder Haut- und Augenreizungen infolge der giftigen Abgase.
In Afrikas Städten sind diese längst ein großes Problem. Die UN bezeichneten die Luftverschmutzung in den Metropolen des Kontinents unlängst als „unsichtbare Gefahr“. Laut dem UN-Umweltprogramm UNEP könnte in Afrika die Zahl der vorzeitigen Todesfälle in Zusammenhang mit Luftverschmutzung bis 2063 auf 1,6 Millionen pro Jahr steigen.
Neben Asien wachsen in keinem anderen Teil der Welt die Städte so schnell wie in Afrika. Hinzu kommt, das Afrika der Kontinent mit dem höchsten Bevölkerungswachstum überhaupt ist. Laut der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) werden in Afrika bis 2050 knapp eine Milliarde Menschen in die Städte ziehen. Doch die ächzen schon jetzt unter den Blechlawinen, die das völlig unzureichende Straßennetz der Städte verstopfen.
Ngongang Wandji Danube, Experte für Luftqualitätsmanagement am Stockholm Environment Institute Africa (SEI Africa) in Nairobi, sieht vor dem Internationalen Tag der sauberen Luft am 7. September mit Sorge auf diese Entwicklung: „Der Verkehr ist einer der wichtigsten Gründe für die hohe Luftverschmutzung in den afrikanischen Städten.“
Insgesamt betrachtet geht auf dem Kontinent insbesondere in den ländlichen Gebieten noch immer die größte Gefahr von Luftverschmutzung in Innenräumen aus, da viele Haushalte noch an offenen Feuerstellen kochen. Wissenschaftlern zufolge gehen die Todeszahlen durch Luftverschmutzung in Innenräumen jedoch zurück, denn mit dem Umstieg auf Gaskocher ist eine schnell umsetzbare Lösung für das Problem zur Hand. Die Gefahr durch die Luftverschmutzung durch Verkehrsemissionen nimmt jedoch stetig zu. Die Motorradtaxis tragen in den Städten dabei einen nicht unerheblichen Teil an den Emissionen bei.
Wie es besser funktionieren könnte, zeigt in Ansätzen Tansanias größte Stadt Daressalam. Dort gibt es seit einigen Jahren mit einem Schnellbusnetz eines der besten öffentlichen Verkehrsnetze in Subsahara-Afrika. Die Busse umgehen mit eigenen Fahrspuren den Stau der Stadt und sind so viel zuverlässiger. Das Modell gilt als Vorbild für viele Städte in Afrika. Der Preis ist jedoch hoch: Bisher kostete der Ausbau des ÖPNV rund 350 Millionen US-Dollar (321 Mio. Euro).
Kigali
Besonders gerne fahren Geschäftsleute mit Albert Nzigirimana. „Die mögen, dass die Fahrt ganz sanft ist und das Ruckeln beim Schalten wegfällt“, sagt der Mittvierziger. Nzigirimana ist einer der geschätzt 30 000 Motorrad-Taxifahrer in Ruandas Hauptstadt Kigali. Seit einem Jahr fährt er ein Motorrad mit Elektroantrieb.
Täglich fährt Nzigirimana Kunden mit seinem Fahrzeug – kurz Moto – durch Kigali und ist dabei eine Alternative zu teuren Taxis und übervollen Bussen. Fast überall in Subsahara-Afrika sind die Motorradtaxis ein fester Bestandteil des öffentlichen Nahverkehrs.
„Wenn man jahrelange Moto fährt, belasten die Abgase die Lungen“, sagt Nzigirimana. Auch er leide unter Atemproblemen. Er ist bei weitem nicht der einzige Motofahrer, der über gesundheitliche Probleme klagt: Laut britischen Forschern leiden immer mehr Fahrer unter Atemwegserkrankungen oder Haut- und Augenreizungen infolge der giftigen Abgase.
In Afrikas Städten sind diese längst ein großes Problem. Die UN bezeichneten die Luftverschmutzung in den Metropolen des Kontinents unlängst als „unsichtbare Gefahr“. Laut dem UN-Umweltprogramm UNEP könnte in Afrika die Zahl der vorzeitigen Todesfälle in Zusammenhang mit Luftverschmutzung bis 2063 auf 1,6 Millionen pro Jahr steigen.
Neben Asien wachsen in keinem anderen Teil der Welt die Städte so schnell wie in Afrika. Hinzu kommt, das Afrika der Kontinent mit dem höchsten Bevölkerungswachstum überhaupt ist. Laut der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) werden in Afrika bis 2050 knapp eine Milliarde Menschen in die Städte ziehen. Doch die ächzen schon jetzt unter den Blechlawinen, die das völlig unzureichende Straßennetz der Städte verstopfen.
Ngongang Wandji Danube, Experte für Luftqualitätsmanagement am Stockholm Environment Institute Africa (SEI Africa) in Nairobi, sieht vor dem Internationalen Tag der sauberen Luft am 7. September mit Sorge auf diese Entwicklung: „Der Verkehr ist einer der wichtigsten Gründe für die hohe Luftverschmutzung in den afrikanischen Städten.“
Insgesamt betrachtet geht auf dem Kontinent insbesondere in den ländlichen Gebieten noch immer die größte Gefahr von Luftverschmutzung in Innenräumen aus, da viele Haushalte noch an offenen Feuerstellen kochen. Wissenschaftlern zufolge gehen die Todeszahlen durch Luftverschmutzung in Innenräumen jedoch zurück, denn mit dem Umstieg auf Gaskocher ist eine schnell umsetzbare Lösung für das Problem zur Hand. Die Gefahr durch die Luftverschmutzung durch Verkehrsemissionen nimmt jedoch stetig zu. Die Motorradtaxis tragen in den Städten dabei einen nicht unerheblichen Teil an den Emissionen bei.
Wie es besser funktionieren könnte, zeigt in Ansätzen Tansanias größte Stadt Daressalam. Dort gibt es seit einigen Jahren mit einem Schnellbusnetz eines der besten öffentlichen Verkehrsnetze in Subsahara-Afrika. Die Busse umgehen mit eigenen Fahrspuren den Stau der Stadt und sind so viel zuverlässiger. Das Modell gilt als Vorbild für viele Städte in Afrika. Der Preis ist jedoch hoch: Bisher kostete der Ausbau des ÖPNV rund 350 Millionen US-Dollar (321 Mio. Euro).
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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