#aznamnews Tokio statt Kiew: Warum der Kanzler gerade jetzt Japan besucht
Tokio (dpa) – Scholz hat sich trotzdem für die Reise nach Japan entschieden, bei der die Anreise länger dauert als der Aufenthalt. Russland und die Ukraine werden umflogen, es geht über Kasachstan und China nach Tokio. Insgesamt 28 Stunden im Flieger für 20 Stunden vor Ort. Scholz ist es das wert. Auch jetzt, während Krieg in Europa herrscht. Für die schon seit vielen Wochen geplante Reise gibt es einige gute Gründe, die auch mit der Ukraine zu tun haben.
Der G7-Vorsitzende besucht die Partnerstaaten
Japan zählt zu den wirtschaftsstärksten Demokratien der Welt, die sich in der „Gruppe der Sieben“ zusammengeschlossen haben. Deutschland hat in diesem Jahr den Vorsitz in diesem Kreis und richtet im Juni den G7-Gipfel auf Schloss Elmau in Bayern aus. Besuche bei den Partnerstaaten vor einem solchen Gipfel sind üblich. Alle drei europäischen Partner und die USA hat Scholz schon besucht. Japan ist das einzige asiatische Mitglied in der Gruppe und übernimmt im nächsten Jahr die Präsidentschaft.
Japan ist bei Russland-Sanktionen dabei
Die G7 stimmt sich auch eng in Sachen Russland-Sanktionen ab. Japan ist eins von nur drei asiatischen Ländern, die Strafmaßnahmen gegen Moskau verhängt haben - die beiden anderen sind Südkorea und Singapur. 2014 nach der Annexion der Krim durch Russland hatte Tokio noch davon abgesehen.
Militärische Ausrüstung für die Ukraine trotz Pazifismus
Waffenlieferungen hat sich Japan selbst in einer pazifistischen Nachkriegsverfassung verboten. Es ist schon ein großer Schritt für das Land, dass es erstmals einer Kriegspartei Ausrüstungen zur Verfügung stellt, darunter schusssichere Westen, Stahlhelme, Winterkampfkleidung, Schutzkleidung gegen Chemiewaffen sowie kommerzielle Drohnen zur Aufklärung – alles direkt aus den Beständen des eigenen Militärs. Und das alles ohne größere öffentliche Diskussion wie in Deutschland.
Furcht vor einem Ukraine-Szenario in Asien
Japan hat auch sonst mehr mit dem Krieg zu tun, als es sich wünscht. Im indo-pazifischen Raum fürchtet man ein ähnliches Szenario wie in der Ukraine. Der Elefant im Raum ist das demokratische Taiwan, das China für sich beansprucht. Eine gewaltsame einseitige Änderung des Status Quo wie es Russland in der Ukraine versucht, dürfe man «in Ostasien nicht zulassen», sagt Ministerpräsident Fumio Kishida mit Blick auf Chinas wachsendes Machtstreben. „Die Entscheidungen und Handlungen der internationalen Gemeinschaft, einschließlich Japans, bestimmen den künftigen Trend der internationalen Gemeinschaft.“
Der G7-Vorsitzende besucht die Partnerstaaten
Japan zählt zu den wirtschaftsstärksten Demokratien der Welt, die sich in der „Gruppe der Sieben“ zusammengeschlossen haben. Deutschland hat in diesem Jahr den Vorsitz in diesem Kreis und richtet im Juni den G7-Gipfel auf Schloss Elmau in Bayern aus. Besuche bei den Partnerstaaten vor einem solchen Gipfel sind üblich. Alle drei europäischen Partner und die USA hat Scholz schon besucht. Japan ist das einzige asiatische Mitglied in der Gruppe und übernimmt im nächsten Jahr die Präsidentschaft.
Japan ist bei Russland-Sanktionen dabei
Die G7 stimmt sich auch eng in Sachen Russland-Sanktionen ab. Japan ist eins von nur drei asiatischen Ländern, die Strafmaßnahmen gegen Moskau verhängt haben - die beiden anderen sind Südkorea und Singapur. 2014 nach der Annexion der Krim durch Russland hatte Tokio noch davon abgesehen.
Militärische Ausrüstung für die Ukraine trotz Pazifismus
Waffenlieferungen hat sich Japan selbst in einer pazifistischen Nachkriegsverfassung verboten. Es ist schon ein großer Schritt für das Land, dass es erstmals einer Kriegspartei Ausrüstungen zur Verfügung stellt, darunter schusssichere Westen, Stahlhelme, Winterkampfkleidung, Schutzkleidung gegen Chemiewaffen sowie kommerzielle Drohnen zur Aufklärung – alles direkt aus den Beständen des eigenen Militärs. Und das alles ohne größere öffentliche Diskussion wie in Deutschland.
Furcht vor einem Ukraine-Szenario in Asien
Japan hat auch sonst mehr mit dem Krieg zu tun, als es sich wünscht. Im indo-pazifischen Raum fürchtet man ein ähnliches Szenario wie in der Ukraine. Der Elefant im Raum ist das demokratische Taiwan, das China für sich beansprucht. Eine gewaltsame einseitige Änderung des Status Quo wie es Russland in der Ukraine versucht, dürfe man «in Ostasien nicht zulassen», sagt Ministerpräsident Fumio Kishida mit Blick auf Chinas wachsendes Machtstreben. „Die Entscheidungen und Handlungen der internationalen Gemeinschaft, einschließlich Japans, bestimmen den künftigen Trend der internationalen Gemeinschaft.“
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen