Bandengewalt erschüttert weiter Haiti
Seit Jahren leidet das größtenteils afrikanischstämmige Volk unter Gewalt
Port-au-Prince (dpa) Bei einem nächtlichen Überfall auf eine kleine Ortschaft in Haiti haben Bandenmitglieder Medienberichten zufolge dutzende Menschen getötet und weitere verletzt. Die Polizei des armen Karibikstaates bestätigte den Angriff auf die Zivilbevölkerung in Pont-Sondé, ohne eine Opferzahl zu nennen. Das Justizministerium sprach von zahlreichen Toten und Verletzten, wie örtliche Medien berichteten.
Laut der Zeitung „Le Nouvelliste“ kamen bei der Attacke der Bande Gran Grif mindestens elf Menschen ums Leben. Mindestens 20 weitere seien schwer verletzt worden. Der Radiosender Galaxie berichtete unter Berufung auf einen lokalen Beamten von einem „Massaker“ mit 54 bis 65 Toten. Die Zahl konnte demnach aufgrund der ständigen Bedrohung der Banden nicht genau festgestellt werden.
Die Nationale Polizei Haitis rief die Bevölkerung auf, Ruhe zu bewahren. Beamte der Temporären Antigang-Einheit (UTAG) hätten bereits die Sicherheit vor Ort verstärkt. Auch ein Stützpunkt der polizeilichen Behörde UDMO in der Gemeinde Saint-Marc wurde laut der offiziellen Mitteilung angegriffen. Beide Ortschaften liegen im Département Artibonite nördlich der Hauptstadt Port-au-Prince.
Haiti leidet seit Jahren unter der Gewalt schwer bewaffneter Banden, die Port-au-Prince größtenteils unter ihrer Kontrolle haben. Die Gewalt greift auch auf andere Regionen über. Außerdem leidet mehr als die Hälfte der Bevölkerung von elf Millionen Menschen unter Hunger. Bereits im vergangenen Jahr hatte sich das UN-Büro in Haiti über die Brutalität der Gran Grif (etwa: Große Kralle) gegen die Bevölkerung im Artibonite-Tal besorgt geäußert.
Derzeit bemüht sich eine multinationale Schutztruppe unter der Führung Kenias um die Wiederherstellung der öffentlichen Ordnung in Haiti, obwohl das Land ein schwieriges Verhältnis zu UN-Friedensmissionen hat: Blauhelmsoldaten schleppten nach Einschätzung von Experten nach dem verheerenden Erdbeben 2010 die Cholera in das Land ein. Tausende kamen ums Leben. Zudem sollen Blauhelme während ihres 13 Jahre langen Einsatzes immer wieder Haitianerinnen vergewaltigt, missbraucht oder sexuell ausgebeutet haben.
Eine multinationale Sicherheitsmission mit geplanten 3 000 Einsatzkräften war im vergangenen Oktober vom UN-Sicherheitsrat genehmigt worden. Erst im Juni kamen die ersten kenianischen Polizisten in Haiti an - bisher sind es nur wenige Hundert Beamte. Kenias Präsident William Ruto sagte damals, die Anwesenheit der Beamten in Haiti werde „Hoffnung und Erleichterung“ in von Gewalt und Unruhen betroffene Gemeinden bringen. In Kenia ist die Teilnahme an dem Einsatz allerdings sehr umstritten. Noch kurz vor Abflug gab es Unmut, weil die versprochene Anzahlung für die teilnehmenden Polizisten deutlich geringer ausfiel als versprochen. Am sechsten September besuchte US-Außenminister Antony Blinken den Karibikstaat und rief alle Verbündeten zu mehr finanzieller und personeller Unterstützung auf.
Laut der Zeitung „Le Nouvelliste“ kamen bei der Attacke der Bande Gran Grif mindestens elf Menschen ums Leben. Mindestens 20 weitere seien schwer verletzt worden. Der Radiosender Galaxie berichtete unter Berufung auf einen lokalen Beamten von einem „Massaker“ mit 54 bis 65 Toten. Die Zahl konnte demnach aufgrund der ständigen Bedrohung der Banden nicht genau festgestellt werden.
Die Nationale Polizei Haitis rief die Bevölkerung auf, Ruhe zu bewahren. Beamte der Temporären Antigang-Einheit (UTAG) hätten bereits die Sicherheit vor Ort verstärkt. Auch ein Stützpunkt der polizeilichen Behörde UDMO in der Gemeinde Saint-Marc wurde laut der offiziellen Mitteilung angegriffen. Beide Ortschaften liegen im Département Artibonite nördlich der Hauptstadt Port-au-Prince.
Haiti leidet seit Jahren unter der Gewalt schwer bewaffneter Banden, die Port-au-Prince größtenteils unter ihrer Kontrolle haben. Die Gewalt greift auch auf andere Regionen über. Außerdem leidet mehr als die Hälfte der Bevölkerung von elf Millionen Menschen unter Hunger. Bereits im vergangenen Jahr hatte sich das UN-Büro in Haiti über die Brutalität der Gran Grif (etwa: Große Kralle) gegen die Bevölkerung im Artibonite-Tal besorgt geäußert.
Derzeit bemüht sich eine multinationale Schutztruppe unter der Führung Kenias um die Wiederherstellung der öffentlichen Ordnung in Haiti, obwohl das Land ein schwieriges Verhältnis zu UN-Friedensmissionen hat: Blauhelmsoldaten schleppten nach Einschätzung von Experten nach dem verheerenden Erdbeben 2010 die Cholera in das Land ein. Tausende kamen ums Leben. Zudem sollen Blauhelme während ihres 13 Jahre langen Einsatzes immer wieder Haitianerinnen vergewaltigt, missbraucht oder sexuell ausgebeutet haben.
Eine multinationale Sicherheitsmission mit geplanten 3 000 Einsatzkräften war im vergangenen Oktober vom UN-Sicherheitsrat genehmigt worden. Erst im Juni kamen die ersten kenianischen Polizisten in Haiti an - bisher sind es nur wenige Hundert Beamte. Kenias Präsident William Ruto sagte damals, die Anwesenheit der Beamten in Haiti werde „Hoffnung und Erleichterung“ in von Gewalt und Unruhen betroffene Gemeinden bringen. In Kenia ist die Teilnahme an dem Einsatz allerdings sehr umstritten. Noch kurz vor Abflug gab es Unmut, weil die versprochene Anzahlung für die teilnehmenden Polizisten deutlich geringer ausfiel als versprochen. Am sechsten September besuchte US-Außenminister Antony Blinken den Karibikstaat und rief alle Verbündeten zu mehr finanzieller und personeller Unterstützung auf.
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Allgemeine Zeitung
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