Blutbad in Gefängnis - 44 Tote
Rund 220 Häftlinge flohen während der Krawalle aus der Haftanstalt
Die Gewalt in Ecuadors Haftanstalten nimmt kein Ende: Wieder liefern sich verfeindete Banden in einem Gefängnis des südamerikanischen Landes blutige Auseinandersetzungen. Die Gangmitglieder gehen mit blanker Waffe aufeinander los.
Santo Domingo
DPA
Bei gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen verfeindeten Banden in einem Gefängnis in Ecuador sind mindestens 44 Menschen ums Leben gekommen. Das teilte die Generalstaatsanwaltschaft des südamerikanischen Landes am Montagabend (Ortszeit) mit. Die meisten Opfer in der Haftanstalt von Santo Domingo seien mit Hieb- und Stichwaffen getötet worden, sagte Innenminister Patricio Carrillo. „Was am heutigen Morgen in dem Gefängnis von Santo Domingo geschah, ist eine Grausamkeit.“
Das Gefängnis sei mittlerweile wieder unter der Kontrolle der Sicherheitskräfte, sagte Polizeichef Fausto Salinas. Rund 350 Einsatzkräfte durchsuchten über Stunden die Haftanstalt. Die Beamten hätten Schusswaffen, Munition und Granaten sichergestellt. Rund 220 Häftlinge flohen während der Krawalle aus der Haftanstalt. Nach Angaben der Behörden wurden 112 Insassen mittlerweile wieder festgenommen, nach den übrigen wird weiter gefahndet.
Vor den Toren des Gefängnisses im Nordwesten des Landes versammelten sich zahlreiche Angehörige von Insassen und verlangten Informationen über das Schicksal ihrer Verwandten. „Mein Beileid gilt den Familien und Angehörigen jener, die bei den Unruhen im Gefängnis von Santo Domingo ums Leben gekommen sind“, schrieb Präsident Guillermo Lasso auf Twitter. „Das ist das bedauerliche Ergebnis der Gewalt zwischen Banden.“
Hintergrund der blutigen Kämpfe waren Medienberichten zufolge Auseinandersetzungen zwischen Mitgliedern der Gang Los Lobos und deren Splittergruppe R7. Demnach war ein Mitglied von R7 aus einem anderen Gefängnis in die Haftanstalt von Santo Domingo verlegt worden. Das soll die Krawalle ausgelöst haben. Am Montag wurden erneut sechs Bandenchefs in andere Gefängnisse gebracht, wie das Innenministerium mitteilte.
In Ecuador kommt es immer wieder zu Gefangenen-Meutereien und Kämpfen zwischen verfeindeten Banden. Im vergangenen Jahr kamen dabei über 200 Menschen ums Leben. Daraufhin übernahmen Bundespolizei und Streitkräfte die Kontrolle über die Haftanstalten des südamerikanischen Landes. „Wir werden vor den Mafias nicht kapitulieren“, schrieb Staatschefs Lasso auf Twitter. „Wir sind fest entschlossen, die Ordnung in den Gefängnissen wieder herzustellen.“
Wie fast überall in Lateinamerika sind die Gefängnisse in Ecuador überfüllt. Viele Haftanstalten werden von Verbrechersyndikaten kontrolliert. Oftmals sorgen die Sicherheitskräfte lediglich dafür, dass die Gefangenen in den Haftanstalten bleiben. Innerhalb der Mauern bleiben sich die Häftlinge weitgehend selbst überlassen. Zahlreiche inhaftierte Gang-Bosse steuern die Geschäfte ihrer kriminellen Organisationen aus dem Gefängnis heraus.
DPA
Bei gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen verfeindeten Banden in einem Gefängnis in Ecuador sind mindestens 44 Menschen ums Leben gekommen. Das teilte die Generalstaatsanwaltschaft des südamerikanischen Landes am Montagabend (Ortszeit) mit. Die meisten Opfer in der Haftanstalt von Santo Domingo seien mit Hieb- und Stichwaffen getötet worden, sagte Innenminister Patricio Carrillo. „Was am heutigen Morgen in dem Gefängnis von Santo Domingo geschah, ist eine Grausamkeit.“
Das Gefängnis sei mittlerweile wieder unter der Kontrolle der Sicherheitskräfte, sagte Polizeichef Fausto Salinas. Rund 350 Einsatzkräfte durchsuchten über Stunden die Haftanstalt. Die Beamten hätten Schusswaffen, Munition und Granaten sichergestellt. Rund 220 Häftlinge flohen während der Krawalle aus der Haftanstalt. Nach Angaben der Behörden wurden 112 Insassen mittlerweile wieder festgenommen, nach den übrigen wird weiter gefahndet.
Vor den Toren des Gefängnisses im Nordwesten des Landes versammelten sich zahlreiche Angehörige von Insassen und verlangten Informationen über das Schicksal ihrer Verwandten. „Mein Beileid gilt den Familien und Angehörigen jener, die bei den Unruhen im Gefängnis von Santo Domingo ums Leben gekommen sind“, schrieb Präsident Guillermo Lasso auf Twitter. „Das ist das bedauerliche Ergebnis der Gewalt zwischen Banden.“
Hintergrund der blutigen Kämpfe waren Medienberichten zufolge Auseinandersetzungen zwischen Mitgliedern der Gang Los Lobos und deren Splittergruppe R7. Demnach war ein Mitglied von R7 aus einem anderen Gefängnis in die Haftanstalt von Santo Domingo verlegt worden. Das soll die Krawalle ausgelöst haben. Am Montag wurden erneut sechs Bandenchefs in andere Gefängnisse gebracht, wie das Innenministerium mitteilte.
In Ecuador kommt es immer wieder zu Gefangenen-Meutereien und Kämpfen zwischen verfeindeten Banden. Im vergangenen Jahr kamen dabei über 200 Menschen ums Leben. Daraufhin übernahmen Bundespolizei und Streitkräfte die Kontrolle über die Haftanstalten des südamerikanischen Landes. „Wir werden vor den Mafias nicht kapitulieren“, schrieb Staatschefs Lasso auf Twitter. „Wir sind fest entschlossen, die Ordnung in den Gefängnissen wieder herzustellen.“
Wie fast überall in Lateinamerika sind die Gefängnisse in Ecuador überfüllt. Viele Haftanstalten werden von Verbrechersyndikaten kontrolliert. Oftmals sorgen die Sicherheitskräfte lediglich dafür, dass die Gefangenen in den Haftanstalten bleiben. Innerhalb der Mauern bleiben sich die Häftlinge weitgehend selbst überlassen. Zahlreiche inhaftierte Gang-Bosse steuern die Geschäfte ihrer kriminellen Organisationen aus dem Gefängnis heraus.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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