Empörung über Berlins Haltung
Deutschlands Stellung im Israel-Palästina-Konflikt überdenken
Namibia zeigt sich höchst empört über Deutschlands Stellungnahme zum Israel-Palästina-Konflikt im Gaza-Streifen. Verschiedene lokale Stammesräte beziehen dazu und zu dem 1904 begonnenen Herero-Aufstand Stellung. Eine Gedenkfeier gab es in diesem Jahr jedoch nicht.
Von Brigitte Weidlich
Windhoek
Genau am 120. Jahrestag zum Beginn des Herero-Aufstandes im ehemaligen Deutsch-Südwestafrika, hat die Bundesregierung Deutschland ihre Solidarität mit Israel betreffs des Vergeltungskriegs gegenüber der Hamas, in vor allem dem Gaza-Streifen, nach dem von der Hamas im vergangenen Oktober durchgeführten Angriff, bekannt.
Am vorigen Freitag, dem 12. Januar, hatte Deutschland seinen Beitrag im internationalen Strafgerichtshof (IGH) in Den Haag vorgetragen, wo Südafrikas Klage gegen Israel angehört wird. Südafrika wirft Israel Völkermord an den Palästinensern vor. An diesem Tag im Jahre 1904 begann der sogenannte Herero-Aufstand. Bis heute hat sich Deutschland noch nicht dafür entschuldigt und auch noch keine Wiedergutmachung geleistet. Deutschland hat sich gegen Südafrikas Klage beim IGH ausgesprochen.
Namibias Regierung hat schockiert darauf reagiert. „Deutschland kann sich moralisch nicht zur UN-Konvention gegen Völkermord bekennen, einschließlich der Sühne für den Völkermord in Namibia, und gleichzeitig das Äquivalent eines Holocaust und Völkermords in Gaza unterstützen”, hieß es in der Presseerklärung des namibischen Präsidialamts.
Nama und Hereros
Die Ovaherero Stammesbehörde unter der Gruppe von Mutjinde Katjiua hat in einer gemeinsamen Erklärung mit der Vereinigung der Nama-Stammesführer am Sonntag die Reaktion der namibischen Regierung und deren Unterstützung von Südafrikas Klage gegen Israel begrüßt. Sie forderten allerdings Präsident Geingob auf, die gleiche Unterstützung den Nama und Herero zuzusagen, damit sie Deutschland ebenfalls im IGH des Völkermords zwischen 1904-08 anklagen können.
Keine Gedenkfeier
Die Nachfahren der Herero und Nama hatten in diesem Jahr keine allgemeine Veranstaltung in Gedenken an den 12. Januar 1904 abgehalten. Auf Anfrage der AZ vor ein paar Tage wurde nicht geantwortet.
Lediglich ein Vortragsabend soll in Okakarara stattgefunden haben. Des Weiteren meldete sich nur Vekondja Tjkuzu, ein Mitglied des Ovaherero-Chiefs-Council. Er teilte in einem Kommentar mit, die Nachfahren der Opfer würden bis heute an den ökonomischen, psychologischen und sozialen Folgen des Genozids leiden. Sie würden kaum Land besitzen und sie hatten ihre großen Rinderherden zwischen 1904-1908 verloren.
Daher sollte die Regierung den Nachfahren der Opfergruppen Land zur Verfügung stellen, forderte Tjikuzu.
Er spielte damit auf einen Beschluss der zweiten nationalen Landkonferenz von Oktober 2018 an, dass diese Nachfahren bei der Wiederansiedlung bevorzugt behandelt werden sollten. Das ist bisher jedoch noch nicht geschehen.
Windhoek
Genau am 120. Jahrestag zum Beginn des Herero-Aufstandes im ehemaligen Deutsch-Südwestafrika, hat die Bundesregierung Deutschland ihre Solidarität mit Israel betreffs des Vergeltungskriegs gegenüber der Hamas, in vor allem dem Gaza-Streifen, nach dem von der Hamas im vergangenen Oktober durchgeführten Angriff, bekannt.
Am vorigen Freitag, dem 12. Januar, hatte Deutschland seinen Beitrag im internationalen Strafgerichtshof (IGH) in Den Haag vorgetragen, wo Südafrikas Klage gegen Israel angehört wird. Südafrika wirft Israel Völkermord an den Palästinensern vor. An diesem Tag im Jahre 1904 begann der sogenannte Herero-Aufstand. Bis heute hat sich Deutschland noch nicht dafür entschuldigt und auch noch keine Wiedergutmachung geleistet. Deutschland hat sich gegen Südafrikas Klage beim IGH ausgesprochen.
Namibias Regierung hat schockiert darauf reagiert. „Deutschland kann sich moralisch nicht zur UN-Konvention gegen Völkermord bekennen, einschließlich der Sühne für den Völkermord in Namibia, und gleichzeitig das Äquivalent eines Holocaust und Völkermords in Gaza unterstützen”, hieß es in der Presseerklärung des namibischen Präsidialamts.
Nama und Hereros
Die Ovaherero Stammesbehörde unter der Gruppe von Mutjinde Katjiua hat in einer gemeinsamen Erklärung mit der Vereinigung der Nama-Stammesführer am Sonntag die Reaktion der namibischen Regierung und deren Unterstützung von Südafrikas Klage gegen Israel begrüßt. Sie forderten allerdings Präsident Geingob auf, die gleiche Unterstützung den Nama und Herero zuzusagen, damit sie Deutschland ebenfalls im IGH des Völkermords zwischen 1904-08 anklagen können.
Keine Gedenkfeier
Die Nachfahren der Herero und Nama hatten in diesem Jahr keine allgemeine Veranstaltung in Gedenken an den 12. Januar 1904 abgehalten. Auf Anfrage der AZ vor ein paar Tage wurde nicht geantwortet.
Lediglich ein Vortragsabend soll in Okakarara stattgefunden haben. Des Weiteren meldete sich nur Vekondja Tjkuzu, ein Mitglied des Ovaherero-Chiefs-Council. Er teilte in einem Kommentar mit, die Nachfahren der Opfer würden bis heute an den ökonomischen, psychologischen und sozialen Folgen des Genozids leiden. Sie würden kaum Land besitzen und sie hatten ihre großen Rinderherden zwischen 1904-1908 verloren.
Daher sollte die Regierung den Nachfahren der Opfergruppen Land zur Verfügung stellen, forderte Tjikuzu.
Er spielte damit auf einen Beschluss der zweiten nationalen Landkonferenz von Oktober 2018 an, dass diese Nachfahren bei der Wiederansiedlung bevorzugt behandelt werden sollten. Das ist bisher jedoch noch nicht geschehen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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