Krisenkardinal feiert 10 Jahre
Der umstrittenste Geistliche Deutschlands begeht sein Jubiläum
Köln (dpa) Eine Stunde vor seiner feierlichen Amtseinführung im Kölner Dom saß Kardinal Rainer Maria Woelki am 20. September 2014 mit Obdachlosen zusammen. Zwei Tage zuvor hatte er bei einem Treffen mit der damaligen NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) um eine erleichterte Familienzusammenführung syrischer Flüchtlinge gebeten. Mit solchen Zeichen war er damals drauf und dran, sich als der „gute Mensch von Köln“ zu etablieren, ein Beiname, mit dem zuletzt der Schriftsteller Heinrich Böll (1917-1985) bedacht worden war.
Heute, zehn Jahre nach seiner Einführung als Erzbischof von Köln, ist Woelki (68) der umstrittenste Kirchenmann Deutschlands. Feierlichkeiten zum Amtsjubiläum sind nicht geplant. „Für den Kardinal ist es ein Arbeitstag wie jeder andere“, sagt sein Sprecher.
Seit zwei Jahren ermittelt die Kölner Staatsanwaltschaft gegen Woelki. Sie untersucht Vorwürfe der falschen Eideserklärung und des Meineids. Im Kern geht es um die Frage, zu welchem Zeitpunkt er über Missbrauchsvorwürfe gegen Priester Bescheid wusste. Im Zuge der Ermittlungen wurde im Sommer vergangenen Jahres sogar sein Wohnsitz, das Erzbischöfliche Haus im Zentrum von Köln, durchsucht. Seitdem werden Chats und Sprachnachrichten des Kardinals ausgewertet. Wie lange das noch dauern wird, kann die Staatsanwaltschaft nicht sagen. Woelki bestreitet alle Vorwürfe.
Auch kirchenintern ist Woelkis Position seit langem angeschlagen. 2021 warf ihm Papst Franziskus „große Fehler“ insbesondere in seiner Kommunikation vor und schickte ihn in eine fünfmonatige Auszeit. Anschließend forderte er Woelki auf, ein Rücktrittsgesuch einzureichen. Darüber hat Franziskus aber bis heute nicht entschieden, sodass sich das Erzbistum Köln nun schon seit Jahren in einer Schwebesituation befindet.
Begonnen hatte die Krise des größten deutschen Bistums, als Woelki 2020 entschied, ein Gutachten über den Umgang von Bistumsverantwortlichen mit Fällen von sexuellem Kindesmissbrauch zunächst nicht zu veröffentlichen. Er führte rechtliche Gründe dafür an und gab ein neues Gutachten in Auftrag. Dieses Vorgehen führte zu einer immer stärkeren Entfremdung zwischen dem Kardinal und den wichtigsten Gremien des Erzbistums.
Heute, zehn Jahre nach seiner Einführung als Erzbischof von Köln, ist Woelki (68) der umstrittenste Kirchenmann Deutschlands. Feierlichkeiten zum Amtsjubiläum sind nicht geplant. „Für den Kardinal ist es ein Arbeitstag wie jeder andere“, sagt sein Sprecher.
Seit zwei Jahren ermittelt die Kölner Staatsanwaltschaft gegen Woelki. Sie untersucht Vorwürfe der falschen Eideserklärung und des Meineids. Im Kern geht es um die Frage, zu welchem Zeitpunkt er über Missbrauchsvorwürfe gegen Priester Bescheid wusste. Im Zuge der Ermittlungen wurde im Sommer vergangenen Jahres sogar sein Wohnsitz, das Erzbischöfliche Haus im Zentrum von Köln, durchsucht. Seitdem werden Chats und Sprachnachrichten des Kardinals ausgewertet. Wie lange das noch dauern wird, kann die Staatsanwaltschaft nicht sagen. Woelki bestreitet alle Vorwürfe.
Auch kirchenintern ist Woelkis Position seit langem angeschlagen. 2021 warf ihm Papst Franziskus „große Fehler“ insbesondere in seiner Kommunikation vor und schickte ihn in eine fünfmonatige Auszeit. Anschließend forderte er Woelki auf, ein Rücktrittsgesuch einzureichen. Darüber hat Franziskus aber bis heute nicht entschieden, sodass sich das Erzbistum Köln nun schon seit Jahren in einer Schwebesituation befindet.
Begonnen hatte die Krise des größten deutschen Bistums, als Woelki 2020 entschied, ein Gutachten über den Umgang von Bistumsverantwortlichen mit Fällen von sexuellem Kindesmissbrauch zunächst nicht zu veröffentlichen. Er führte rechtliche Gründe dafür an und gab ein neues Gutachten in Auftrag. Dieses Vorgehen führte zu einer immer stärkeren Entfremdung zwischen dem Kardinal und den wichtigsten Gremien des Erzbistums.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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