Namibia verurteilt Kranzniederlegung
Verhalten des AfDlers Tritschler „verachtenswert und unehrenhaft“
Von Katharina Moser, Windhoek
Namibia hat die Kranzniederlegung am Grab eines Schutztruppensoldaten durch Sven Tritschler, den stellvertretendern Vorsitzenden der AfD-Fraktion im Landtag Nordrhein-Westfalen, aufs Schärfste verurteilt. Das äußerte Penda Naanda, Staatssekretär für Internationale Beziehungen und Zusammenarbeit, in einer Mitteilung. Namibia bedauere ferner, dass Tritschler ein Foto dieser „unehrenhaften Tat“ auf X gepostet hat mit der Überschrift „Übrigens ist das Narrativ von der ‚unschuldigen‘ Herero- und Nama-Bevölkerung, die ‚kriminellen‘ deutschen Soldaten zum Opfer gefallen ist, historisch unhaltbar.“ „Solche Akte der Rehabilitierung revisionistischer Kolonialideologien durch einige Mitglieder der AfD sind provokant und inakzeptabel“, sagte Naanda.
„Während die deutsche Regierung den Völkermord, den sie auf namibischem Boden begangen hat, noch nicht vollständig gesühnt hat, ist dieser Akt nichts weniger als verachtenswert und unehrenhaft, ruft aber auch unvergleichlichen Schmerz und Leid für die Opfer hervor und verhöhnt alle Versuche der derzeitigen Verhandlungen, die auf Versöhnung abzielen“, kritisierte Naanda weiter. „Es zeugt von völliger Ignoranz und moralischem Versagen von Herrn Sven Tritschler und seinem Kollegen und sollte entschieden verurteilt und vorbehaltlos angeprangert werden.“
Tritschler war vor wenigen Tagen Teil einer eine Delegationsreise von Abgeordneten des Landtags in Düsseldorf nach Namibia gewesen, die dazu diente, sich über die Folgen des Kolonialismus und über den durch die deutschen Besatzungstruppen begangenen Genozid zu informieren. Im Rahmen dessen legte die Delegation Kränze für die Opfer des Völkermords in Windhoek und Swakopmund nieder. Tritschler legte am Rande der Reise, abseits der Delegation und außerhalb des offiziellen Reiseprogramms, zudem einen Kranz am Grab eines deutschen Besatzungssoldaten ab.
Zuvor hatte sich bereits der Botschaft Namibias in Deutschland, Martin Andjaba, verärgert an das deutsche Auswärtige Amt gewandt. Laut dem Spiegel soll er um ein Gespräch im Außenamt in Berlin gebeten haben. Aus dem Auswärtigen Amt hieß es vergangene Woche gegenüber dem Spiegel, man habe Tritschlers Aktion in Namibia „mit großer Irritation zur Kenntnis genommen“. Sie repräsentiere in „keiner Weise“ die Haltung der Bundesregierung. „Wir stehen fest hinter dem Prozess des Versöhnungsdialogs mit Namibia und arbeiten gemeinsam weiter mit großem Engagement an einer Einigung in den Verhandlungen.“
Dem WDR sagte Tritschler auf Nachfrage schriftlich, der Kranz, mit einer unbeschrifteten, schwarz-rot-goldene Schleife dekoriert, sei „für alle dort bestatteten deutschen Soldaten niedergelegt“ worden. „Als deutscher Volksvertreter sah ich mich in der Pflicht, auch der deutschen Soldaten zu gedenken, die in der Schutztruppenzeit umgekommen sind", schreibt Tritschler demnach.
Kritik an Tritschler kam auch von den Grünen, der CDU und der SPD, wie der WDR berichtete. Die Co-Vorsitzende der Grünen im Landtag NRW, Verena Schäffer, die ebenfalls der Delegationsreise beigewohnt hatte, reagierte auf Instagram, Tritschlers Kranzniederlegung am Grab der deutschen Soldaten komme einer „Verhöhnung der Opfer der deutschen Kolonialherrschaft" gleich. Auf WDR-Anfrage bekräftige sie später, diese Geste zeige „seine ganze Verachtung für die Opfer der deutschen Kolonialverbrechen". Tritschler mache damit „eine Täter-Opfer-Umkehr ganz im Sinne der geschichtsrevisionistischen und rechtsextremen Haltung der AfD". „Dass die AfD die Ausschussreise dafür missbrauchen konnte, das macht mich fassungslos", sagt Schäffer.
Landtagspräsident André Kuper von der CDU kritisierte, die Beziehungen zur Republik Namibia würden durch Tritschlers Aktion schweren Schaden nehmen. Die Zeit berichtet, Kuper habe Tritschler „sein Befremden über das Verhalten ausgedrückt und dazu aufgefordert, künftig jegliches Verhalten zu unterlassen, das die Würde des Parlaments weiter beschädigt“. „Weitere Konsequenzen werden ausdrücklich geprüft und vorbehalten.“
Auch die SPD im Landtag reagierte empört: „Das Verhalten der AfD ist empörend und absolut inakzeptabel", sagte die innenpolitische Sprecherin Christina Kampmann dem WDR.
Namibia hat die Kranzniederlegung am Grab eines Schutztruppensoldaten durch Sven Tritschler, den stellvertretendern Vorsitzenden der AfD-Fraktion im Landtag Nordrhein-Westfalen, aufs Schärfste verurteilt. Das äußerte Penda Naanda, Staatssekretär für Internationale Beziehungen und Zusammenarbeit, in einer Mitteilung. Namibia bedauere ferner, dass Tritschler ein Foto dieser „unehrenhaften Tat“ auf X gepostet hat mit der Überschrift „Übrigens ist das Narrativ von der ‚unschuldigen‘ Herero- und Nama-Bevölkerung, die ‚kriminellen‘ deutschen Soldaten zum Opfer gefallen ist, historisch unhaltbar.“ „Solche Akte der Rehabilitierung revisionistischer Kolonialideologien durch einige Mitglieder der AfD sind provokant und inakzeptabel“, sagte Naanda.
„Während die deutsche Regierung den Völkermord, den sie auf namibischem Boden begangen hat, noch nicht vollständig gesühnt hat, ist dieser Akt nichts weniger als verachtenswert und unehrenhaft, ruft aber auch unvergleichlichen Schmerz und Leid für die Opfer hervor und verhöhnt alle Versuche der derzeitigen Verhandlungen, die auf Versöhnung abzielen“, kritisierte Naanda weiter. „Es zeugt von völliger Ignoranz und moralischem Versagen von Herrn Sven Tritschler und seinem Kollegen und sollte entschieden verurteilt und vorbehaltlos angeprangert werden.“
Tritschler war vor wenigen Tagen Teil einer eine Delegationsreise von Abgeordneten des Landtags in Düsseldorf nach Namibia gewesen, die dazu diente, sich über die Folgen des Kolonialismus und über den durch die deutschen Besatzungstruppen begangenen Genozid zu informieren. Im Rahmen dessen legte die Delegation Kränze für die Opfer des Völkermords in Windhoek und Swakopmund nieder. Tritschler legte am Rande der Reise, abseits der Delegation und außerhalb des offiziellen Reiseprogramms, zudem einen Kranz am Grab eines deutschen Besatzungssoldaten ab.
Zuvor hatte sich bereits der Botschaft Namibias in Deutschland, Martin Andjaba, verärgert an das deutsche Auswärtige Amt gewandt. Laut dem Spiegel soll er um ein Gespräch im Außenamt in Berlin gebeten haben. Aus dem Auswärtigen Amt hieß es vergangene Woche gegenüber dem Spiegel, man habe Tritschlers Aktion in Namibia „mit großer Irritation zur Kenntnis genommen“. Sie repräsentiere in „keiner Weise“ die Haltung der Bundesregierung. „Wir stehen fest hinter dem Prozess des Versöhnungsdialogs mit Namibia und arbeiten gemeinsam weiter mit großem Engagement an einer Einigung in den Verhandlungen.“
Dem WDR sagte Tritschler auf Nachfrage schriftlich, der Kranz, mit einer unbeschrifteten, schwarz-rot-goldene Schleife dekoriert, sei „für alle dort bestatteten deutschen Soldaten niedergelegt“ worden. „Als deutscher Volksvertreter sah ich mich in der Pflicht, auch der deutschen Soldaten zu gedenken, die in der Schutztruppenzeit umgekommen sind", schreibt Tritschler demnach.
Kritik an Tritschler kam auch von den Grünen, der CDU und der SPD, wie der WDR berichtete. Die Co-Vorsitzende der Grünen im Landtag NRW, Verena Schäffer, die ebenfalls der Delegationsreise beigewohnt hatte, reagierte auf Instagram, Tritschlers Kranzniederlegung am Grab der deutschen Soldaten komme einer „Verhöhnung der Opfer der deutschen Kolonialherrschaft" gleich. Auf WDR-Anfrage bekräftige sie später, diese Geste zeige „seine ganze Verachtung für die Opfer der deutschen Kolonialverbrechen". Tritschler mache damit „eine Täter-Opfer-Umkehr ganz im Sinne der geschichtsrevisionistischen und rechtsextremen Haltung der AfD". „Dass die AfD die Ausschussreise dafür missbrauchen konnte, das macht mich fassungslos", sagt Schäffer.
Landtagspräsident André Kuper von der CDU kritisierte, die Beziehungen zur Republik Namibia würden durch Tritschlers Aktion schweren Schaden nehmen. Die Zeit berichtet, Kuper habe Tritschler „sein Befremden über das Verhalten ausgedrückt und dazu aufgefordert, künftig jegliches Verhalten zu unterlassen, das die Würde des Parlaments weiter beschädigt“. „Weitere Konsequenzen werden ausdrücklich geprüft und vorbehalten.“
Auch die SPD im Landtag reagierte empört: „Das Verhalten der AfD ist empörend und absolut inakzeptabel", sagte die innenpolitische Sprecherin Christina Kampmann dem WDR.
Kommentar
Angela Schimanski
Schlimm genug, dass dieser "Politiker" das Bild auf X gekostet hat, aber musstet ihr es auch noch in die Zeitung bringen?????
Angela Schimanski
Schlimm genug, dass dieser "Politiker" das Bild auf X gepostet hat, aber musstet ihr es auch noch in die Zeitung bringen?????