Oberhaus stoppt Trophäenverbot
Experten wurden nicht angehört – Umweltministerium lehnt Gesetz ab
Das umstrittene britische Gesetz über die Einfuhr von Jagdtrophäen kann nur verabschiedet werden, wenn die britische Regierung zusätzliche Zeit für das vom Oberhaus abgelehnte Gesetz zur weiteren Beratung einräumt.
Von Elvira Hattingh
(Bearbeitet von S. Noechel)
Windhoek
Der umstrittene Gesetzesentwurf des Vereinigten Königreichs (UK) zum Verbot der Einfuhr von Jagdtrophäen von rund 6 000 Wildarten wurde vom britischen Oberhaus (House of Lords) blockiert.
Zuvor hatten afrikanische Länder wie Namibia, Botswana, Südafrika, Sambia und Simbabwe darauf hingewiesen, dass dieser Gesetzentwurf weder auf wissenschaftlichen Daten noch auf der Meinung von Naturschutzexperten beruht.
Den Ländern zufolge basierte der umstrittene Gesetzentwurf stattdessen auf Fehlinformationen von Tierschützern und Tierschutzorganisationen, die die Parlamentsdebatten im Vereinigten Königreich über das Verbot vorantreiben wollen. Darüber hinaus seien bis zu 70 Prozent der Aussagen der Parlamentarier falsch oder irreführend, so die Beschwerden und Kommentare der afrikanischen Länder.
Antrag vorerst abgelehnt
Das folgt, nachdem führende britische Politiker eine Änderung des Gesetzentwurfs gefordert hatten, um die Einfuhr einer kleinen Anzahl von Trophäen weiterhin zuzulassen, wenn nachgewiesen werden kann, dass dies der Förderung von Naturschutzprojekten dient. Die Anpassung wurde von mehreren Regierungsberatern sowie von bis zu 150 Naturschutzexperten unterstützt.
Die britischen Minister wollten dem jedoch nicht zustimmen, woraufhin der Gesetzentwurf gestoppt wurde. Das bedeutet, dass das Gesetz nur verabschiedet werden kann, wenn die Regierung zusätzliche parlamentarische Zeit dafür einräumt - was das britische Ministerium für Umwelt, Ernährung und ländliche Angelegenheiten (Defra) bisher abgelehnt hat.
Der namibische Berufsjägerverband (Napha) fügte vor kurzem hinzu, dass das Vereinigte Königreich das Wissen von Experten zum Thema Naturschutz ignoriert - sogar das des eigenen wissenschaftlichen Beratungsgremiums der britischen Regierung.
Oberhaus zieht Handbremse
Das sogenannte „House of Lords“ hat dem Gesetzentwurf nun einen Riegel vorgeschoben. Es spielt eine entscheidende Rolle bei der Prüfung von Gesetzesentwürfen und der Kontrolle und Hinterfragung von Regierungsmaßnahmen und der öffentlichen Politik.
Der Gesetzentwurf wurde im März ohne Protest vom britischen Unterhaus verabschiedet, einer demokratisch gewählten Kammer des britischen Parlaments, die für die Ausarbeitung von Gesetzen und die Kontrolle der Regierung zuständig ist.
Botschafter der afrikanischen Länder betonten, dass eine nachhaltige Jagdwirtschaft Familien ernährt, Kindern einen Schulbesuch ermöglicht, Anti-Wilderei-Einheiten finanziert und letztlich das langfristige Überleben von Lebensräumen und Wildtieren auf dem afrikanischen Kontinent sichert.
(Bearbeitet von S. Noechel)
Windhoek
Der umstrittene Gesetzesentwurf des Vereinigten Königreichs (UK) zum Verbot der Einfuhr von Jagdtrophäen von rund 6 000 Wildarten wurde vom britischen Oberhaus (House of Lords) blockiert.
Zuvor hatten afrikanische Länder wie Namibia, Botswana, Südafrika, Sambia und Simbabwe darauf hingewiesen, dass dieser Gesetzentwurf weder auf wissenschaftlichen Daten noch auf der Meinung von Naturschutzexperten beruht.
Den Ländern zufolge basierte der umstrittene Gesetzentwurf stattdessen auf Fehlinformationen von Tierschützern und Tierschutzorganisationen, die die Parlamentsdebatten im Vereinigten Königreich über das Verbot vorantreiben wollen. Darüber hinaus seien bis zu 70 Prozent der Aussagen der Parlamentarier falsch oder irreführend, so die Beschwerden und Kommentare der afrikanischen Länder.
Antrag vorerst abgelehnt
Das folgt, nachdem führende britische Politiker eine Änderung des Gesetzentwurfs gefordert hatten, um die Einfuhr einer kleinen Anzahl von Trophäen weiterhin zuzulassen, wenn nachgewiesen werden kann, dass dies der Förderung von Naturschutzprojekten dient. Die Anpassung wurde von mehreren Regierungsberatern sowie von bis zu 150 Naturschutzexperten unterstützt.
Die britischen Minister wollten dem jedoch nicht zustimmen, woraufhin der Gesetzentwurf gestoppt wurde. Das bedeutet, dass das Gesetz nur verabschiedet werden kann, wenn die Regierung zusätzliche parlamentarische Zeit dafür einräumt - was das britische Ministerium für Umwelt, Ernährung und ländliche Angelegenheiten (Defra) bisher abgelehnt hat.
Der namibische Berufsjägerverband (Napha) fügte vor kurzem hinzu, dass das Vereinigte Königreich das Wissen von Experten zum Thema Naturschutz ignoriert - sogar das des eigenen wissenschaftlichen Beratungsgremiums der britischen Regierung.
Oberhaus zieht Handbremse
Das sogenannte „House of Lords“ hat dem Gesetzentwurf nun einen Riegel vorgeschoben. Es spielt eine entscheidende Rolle bei der Prüfung von Gesetzesentwürfen und der Kontrolle und Hinterfragung von Regierungsmaßnahmen und der öffentlichen Politik.
Der Gesetzentwurf wurde im März ohne Protest vom britischen Unterhaus verabschiedet, einer demokratisch gewählten Kammer des britischen Parlaments, die für die Ausarbeitung von Gesetzen und die Kontrolle der Regierung zuständig ist.
Botschafter der afrikanischen Länder betonten, dass eine nachhaltige Jagdwirtschaft Familien ernährt, Kindern einen Schulbesuch ermöglicht, Anti-Wilderei-Einheiten finanziert und letztlich das langfristige Überleben von Lebensräumen und Wildtieren auf dem afrikanischen Kontinent sichert.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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