Pagerbombenangriff
Verheerende Explosionen im Libanon schockieren
Die Explosionen tragbarer Funkempfänger im Libanon mit tausenden Verletzten und mehreren Toten schüren die Sorgen vor einem größeren Krieg zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz. CNN berichtet, die Explosionen seien ein Resultat einer Zusammenarbeit zwischen israelischem Geheimdienst und Militär.
Israels Armee und Geheimdienste bekannten sich nicht zu den Explosionen, wurden von der Hisbollah und dem Iran aber umgehend als Drahtzieher beschuldigt. Israels Armee deutete an, sich auf eine Vergeltung vorzubereiten. Generalstabschef Herzi Halevi habe am Abend eine Lagebesprechung abgehalten, die sich auf die „Bereitschaft in allen Bereichen, sowohl in der Offensive als auch in der Defensive“ konzentriert habe, hieß es.
Durch die zeitgleiche Explosion Hunderter Pager waren am Dienstag rund 2 750 Menschen im Libanon verletzt worden, zwölf Menschen starben. Unter den Verletzten sollen viele Hisbollah-Kämpfer sein, darunter Mitglieder der Elitetruppe Radwan. Die proiranische Schiitenmiliz kündigte Vergeltung an. Der mit der Hisbollah verbündete libanesische Parlamentsvorsitzende Nabih Berri sprach von einem „Massaker und Kriegsverbrechen Israels“.
Die explodierten Funkempfänger waren Medienberichten zufolge vermutlich von israelischen Agenten mit Sprengstoff präpariert worden. Viele hätten aus einer Lieferung gestammt, die die Hisbollah in den vergangenen Tagen erhalten habe, meldete das „Wall Street Journal“ unter Berufung auf informierte Kreise. Israelische Agenten hätten die Geräte vor der Ankunft im Libanon abgefangen und mit jeweils etwa 25 bis 50 Gramm Sprengstoff bestückt, berichtete die „New York Times“ unter Berufung auf amerikanische und andere Behördenvertreter, die über die Operation informiert worden seien.
Die Funkempfänger im Libanon waren nur Stunden nach einer Sitzung des israelischen Sicherheitskabinetts detoniert. Das Kabinett hatte dabei die Rückkehr geflüchteter israelischer Bürger in ihre Wohnorte im Norden zum Kriegsziel erklärt.
Der einzige Weg dahin sei „ein militärischer Einsatz“, hatte Israels Verteidigungsminister Joav Galant am Montag nach Angaben seines Büros bei einem Treffen mit US-Vermittler Amos Hochstein gesagt. Israel will durch militärischen und diplomatischen Druck erreichen, dass sich die Hisbollah-Miliz wieder hinter den 30 Kilometer von der Grenze entfernten Litani-Fluss zurückzieht - so wie es die UN-Resolution 1701 vorsieht.
Die Spur nach Ungarn
Nach Angaben der taiwanesischen Firma Gold Apollo, deren Logo auf den präparierten Pagern entdeckt wurde, hat die ungarische Firma BAC die Funkgeräte entworfen und gefertigt. BAC Consulting Kft hat sich zunächst nicht geäußert. Ihre Budapester Zentrale war für eine Anfrage der dpa nicht erreichbar. Zudem konnte die noch bis zum Vormittag funktionierende Homepage der Firma nicht mehr geöffnet werden. Wie die ungarische Internet-Zeitung „24.hu“ berichtete, existiert das Unternehmen laut ungarischem Firmenregister seit 2022. Sie befasst sich demnach offiziell mit Beratung.
Die Vereinten Nationen warnen vor einer Eskalation. „Diese Entwicklungen sind äußerst besorgniserregend, insbesondere angesichts der Tatsache, dass dies in einem äußerst instabilen Kontext geschieht“, sagte UN-Sprecher Stéphane Dujarric. Der Iran hat erste Hilfsteams in das Mittelmeerland entsandt.
Durch die zeitgleiche Explosion Hunderter Pager waren am Dienstag rund 2 750 Menschen im Libanon verletzt worden, zwölf Menschen starben. Unter den Verletzten sollen viele Hisbollah-Kämpfer sein, darunter Mitglieder der Elitetruppe Radwan. Die proiranische Schiitenmiliz kündigte Vergeltung an. Der mit der Hisbollah verbündete libanesische Parlamentsvorsitzende Nabih Berri sprach von einem „Massaker und Kriegsverbrechen Israels“.
Die explodierten Funkempfänger waren Medienberichten zufolge vermutlich von israelischen Agenten mit Sprengstoff präpariert worden. Viele hätten aus einer Lieferung gestammt, die die Hisbollah in den vergangenen Tagen erhalten habe, meldete das „Wall Street Journal“ unter Berufung auf informierte Kreise. Israelische Agenten hätten die Geräte vor der Ankunft im Libanon abgefangen und mit jeweils etwa 25 bis 50 Gramm Sprengstoff bestückt, berichtete die „New York Times“ unter Berufung auf amerikanische und andere Behördenvertreter, die über die Operation informiert worden seien.
Die Funkempfänger im Libanon waren nur Stunden nach einer Sitzung des israelischen Sicherheitskabinetts detoniert. Das Kabinett hatte dabei die Rückkehr geflüchteter israelischer Bürger in ihre Wohnorte im Norden zum Kriegsziel erklärt.
Der einzige Weg dahin sei „ein militärischer Einsatz“, hatte Israels Verteidigungsminister Joav Galant am Montag nach Angaben seines Büros bei einem Treffen mit US-Vermittler Amos Hochstein gesagt. Israel will durch militärischen und diplomatischen Druck erreichen, dass sich die Hisbollah-Miliz wieder hinter den 30 Kilometer von der Grenze entfernten Litani-Fluss zurückzieht - so wie es die UN-Resolution 1701 vorsieht.
Die Spur nach Ungarn
Nach Angaben der taiwanesischen Firma Gold Apollo, deren Logo auf den präparierten Pagern entdeckt wurde, hat die ungarische Firma BAC die Funkgeräte entworfen und gefertigt. BAC Consulting Kft hat sich zunächst nicht geäußert. Ihre Budapester Zentrale war für eine Anfrage der dpa nicht erreichbar. Zudem konnte die noch bis zum Vormittag funktionierende Homepage der Firma nicht mehr geöffnet werden. Wie die ungarische Internet-Zeitung „24.hu“ berichtete, existiert das Unternehmen laut ungarischem Firmenregister seit 2022. Sie befasst sich demnach offiziell mit Beratung.
Die Vereinten Nationen warnen vor einer Eskalation. „Diese Entwicklungen sind äußerst besorgniserregend, insbesondere angesichts der Tatsache, dass dies in einem äußerst instabilen Kontext geschieht“, sagte UN-Sprecher Stéphane Dujarric. Der Iran hat erste Hilfsteams in das Mittelmeerland entsandt.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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