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Appell für Strafverminderung genehmigt

Massenmörder bekommt 100 Jahre von original Haftstrafen abgezogen
Laut einem Urteil des Obersten Gerichtshofs aus dem Jahr 2018 verletzen hohe Strafen das verfassungsmäßige Recht von verurteilten Personen auf ihre Menschenwürde. Somit soll oder darf auch ein Schwerverbrecher eine redliche Chance haben auch bei „lebenslanger" Haftstrafe wieder frei zu kommen.
Kristien Kruger
Von Kristien Kruger

(Bearbeitet von S. Noechel)

Windhoek

Die Strafe für den Mann, der für den grausamen Mord an acht Menschen – darunter eine schwangere Frau und zwei Kinder, von denen das jüngste erst vier Jahre alt war – verurteilt wurde, wurde in der vergangenen Woche von 150 auf 50 Jahre reduziert. Der Massenmord fand im März 2005 in der Gegend um Kalkrand statt und der Täter, Sylvester Beukes, wurde im November 2011 verurteilt.

Nach einer Berufung vor dem Obersten Gerichtshof (Supreme Court) wurde seine Strafe auf 50 Jahre reduziert und die Zeit, die Beukes bereits hinter Gittern verbracht hatte, von seiner gesamt Strafe abgezogen. Das bedeutet, dass er somit nur noch 37 Jahre seiner Strafe im Polizeigewahrsam verbringen muss.

Beukes' Berufung stützte sich auf ein Urteil des Obersten Gerichtshofs aus dem Jahr 2018, in dem entschieden wurde, dass Straftäter, denen äußerst schwere Strafen auferlegt worden waren und die deshalb keine realistische Aussicht auf eine spätere Entlassung haben, eine Strafverminderung zugesprochen werden soll. Unter dem Urteil wird angegeben, dass eine mehrfache lebenslange Inhaftierung eine grausame und unmenschliche Bestrafung darstellen, die mit dem verfassungsmäßigen Recht eines Straftäter auf Menschenwürde unvereinbar sei.

Nach namibischem Recht kann ein Gefangener, der zu 20 Jahren Haft oder mehr verurteilt wurde, auf Bewährung entlassen werden, wenn er zwei Drittel der Strafe verbüßt hat. Beukes kann also in 24,5 Jahren einen Antrag auf Bewährung stellen. Der NMH-Verlag hat bereits berichtet, dass sich seit dem Urteil im Jahr 2018 mehrere Straftäter an den Obersten Gerichtshof gewandt haben, in der Hoffnung, dass ihre Haftzeit hinter Gittern revidiert wird.

Sechs mal lebenslänglich

Die Richter Theo Frank, Hosea Angula und Rita Makarau änderten Beukes' Strafe für den ersten Mord auf 30 Jahre Gefängnis. Für den zweiten Mord wurde er zu weiteren 35 Jahren verurteilt, von denen jedoch 15 Jahre gleichzeitig mit der Strafe für den ersten Mord verbüßt werden müssen. Für die sechs anderen Morde wurde Beukes zu sechsmal lebenslänglich verurteilt. Diese Strafen werden jedoch zeitgleich mit der Strafe für den zweiten Mord verbüßt. Das sind effektiv 50 Jahre Gefängnis. Die 13 Jahre, die Beukes bereits hinter Gittern verbracht hat, wurden von diesen dann abgezogen.

Während der Urteilsverkündung wies Frank darauf hin, dass die Taten von Beukes „monströs“ seien und dass es ohne die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs über die Verfassungsmäßigkeit von hohen Strafen bei Schwerverbrechern wäre, würde es im ermessen des präsidieren Gerichts sein ihn „dauerhaft aus der Gesellschaft zu entfernen“.

Besonders Grausam

Beukes wurde zusammen mit seinem Bruder Gavin vor Gericht gestellt, und das Gericht befand, dass sie mit einem gemeinsamen Ziel gehandelt haben. Sein Bruder wurde seinerzeit zu 87 Jahren Gefängnis verurteilt. Richterpräsident Petrus Damaseb, der den Mordprozess verhandelt hatte, bezeichnete die Morde während der Urteilsverkündung als „besonders grausam und gewalttätig", da fünf der Opfer in Brand gesetzt worden waren, nachdem sie zuvor erschossen wurden. Später wurde bei der Obduktion festgestellt, dass einige der Opfer noch atmeten, als sie in Brand gesetzt wurden.

Bei den Opfern handelt es sich um die damaligen Eigentümer der Farm Kareeboomvloer, das 50-jährige Ehepaar Justus und Elzabé Erasmus, einen ihrer Angestellten, den 35-jährigen Sunnybooi Swartbooi, Swartboois 32-jährige schwangere Lebensgefährtin Hilma Engelbrecht, ihre Kinder, die sechsjährige Christina Engelbrecht und die vierjährige Regina Gertze, Swartboois Bruder, der 50-jährigen Settie Swartbooi, und einen Verwandten von Hilma Engelbrecht, den 18-jährigen Deon Gertze.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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