Die letzten Staatszeugen sagen aus
Finger- und Handabdrücke am Tatort nicht die der Angeklagten
Ein namibischer Polizist sagt wieder über den Tatort des Mords an André Heckmair aus. Auch spricht ein weiterer Zeuge eines Frachtunternehmens über das Packet aus Helsinki (Finnland), welches die mutmaßlichen Täter sich selber zugesandt hatten. Auch ein MTC-Angestellter sagt aus.
Von Iréne-Mari van der Walt
(Bearbeitet von S. Noechel)
Windhoek
Am Montag wurde während der Weiterführung des André-Heckmair-Mordprozesses im Obergericht in Windhoek gegen die beiden angeklagten Amerikaner Marcus Thomas und Kevan Townsend bekannt, dass die Finger- und Handabdrücke, die auf der Außenseite des Fahrzeugs, in dem die Leiche Heckmairs gefunden worden war, nicht den Finger- und Handabdrücke der beiden Beschuldigten entspricht.
Das sagte der Nampol-Ermittler Paulus Namhindo aus. Er war einer der Polizeibeamten, die am Tag des Mordes am Tatort ermittelten. Namhindo sagte auch, dass er Heckmairs Leiche auf dem Fahrersitz des Autos in der Gusindestraße mit einer Wunde an der Wange fand, die seiner Meinung nach wie eine Schusswunde aussah. Er sagte auch aus, dass er bei der Obduktion von Heckmair anwesend war, und verwies auf Fotos, aus denen hervorging, dass die Kugel in Heckmairs Körper, in der Halsregion, gefunden wurde.
Thomas hatte behauptet, dass er zum Zeitpunkt des Mordes auf dem Parkplatz des Restaurants Stellenbosch war und auf Heckmair gewartet hatte. Townsend wiederum war, seinen Aussagen nach, an diesem Nachmittag angeblich krank gewesen und hielt sich in ihrem Gästebetrieb dem „African Sky Guesthouse“ auf.
Das Packet aus Helsinki
Ein weitere Zeuge, der am Montag ebenfalls im Zeugenstand aussagte, war ein Arbeiter von Transworld Cargo. Thomas hatte in 2010, nachdem er Townsend die Kaution in einem amerikanischen Gefängnis bezahlt hatte und mit ihm nach Helsinki in Finnland gereist war, dort ein Packet mit einem Kurierdienst nach Namibia geschickt (AZ berichtete). In dem Packet war ein Tischbein enthalten, in dem wiederum später die Nampol-Ermittlern einen Schalldämpfer für eine Handfeuerwaffe (Pistole) gefunden hatten.
Der Angestellte von Transworld Cargo, der das Paket, in dem das Tischbein aus Finnland ins Land kam, bearbeitet hatte, sagte vor Richterin Christie Liebenberg aus, dass Marcus Thomas das Paket in seinem Beisein geöffnet hatte. Es waren jedoch beide Amerikaner anwesend gewesen.
Der Angestellte, Paulus Uukongo, verwies Thomas offenbar an die namibische Zollbehörde am Flughafen, woraufhin dieser mit einem Zollbeamten zurückkehrte, der den Inhalt des Pakets überprüfen wollte. „In dem Packet befand sich ein schwarzer Sack mit Griffen. In diesen Sack befand sich ein Rohr, das wie ein Tischbein aussah. Der erste Angeklagte (Thomas) nahm das Tischbein halbwegs heraus und hielt es senkrecht hoch und sagte, es seien alles Möbelteile“, so Uukongos Aussage.
Angeblich frei erfunden
Der Rechtsvertreter von Thomas, Salomon Kanyemba, machte die Behauptung vor Gericht, als er Uukongo im Kreuzverhör unterfragte, dass er die Inspektion des Pakets einfach frei erfunden habe, weil sie in seiner offiziellen eidesstattlichen Erklärung an die Polizei im Februar 2011 nicht genannt worden war. ,,Das sind Dinge, die die Polizei und der Staat Ihnen gesagt habe, dass Sie sie vor Gericht wiederholen sollen", so Kanyemba. Richter Liebenberg hatte Kanyemba daraufhin zur Vorsicht im Umgang mit seinen Behauptungen und seinem Wortgebrauch aufgerufen.
Townsends Rechtsvertreter, Mbanga Siyomunji, argumentierte, dass Townsend nicht anwesend war, als Thomas das Paket abgeholt hatte. Uukongo bestand darauf, dass Townsend tatsächlich anwesend war, räumte aber ein, dass es keine schriftlichen Beweise für Townsends Anwesenheit gab.
MTC-Angestellter
Mark Plaatje, ein Angestellter der Telekommunikation Firm MTC, nahm seinen Platz in der Zeugenbank am gestrigen Nachmittag ein. Er erläuterte dem Gericht, auf Nachfrage der Staatsanklägerin Antonia Verhoef, dass Thomas kurz vor Zwölf (11.56 Uhr) eine SMS an Heckmair verschickt hatte. Der am nächsten stehende MTC-Turm, der die Kommunikation registriert hatte, war der Maerua Mall-Turm. Dem folgten dann zwei nicht beantwortete Anrufe von Heckmairs Vater. Einmal um 13.44 und dann um 14.31 Uhr. Plaatje sagte, dass die digitalen Daten zeigten, dass das Telefon entweder abgeschaltet, die SIM-Karte entfernt und/oder die Batterie aus dem Mobiltelefon genommen worden war.
Heute will der Staat seine Befragung der Staatszeugen abschließen.
(Bearbeitet von S. Noechel)
Windhoek
Am Montag wurde während der Weiterführung des André-Heckmair-Mordprozesses im Obergericht in Windhoek gegen die beiden angeklagten Amerikaner Marcus Thomas und Kevan Townsend bekannt, dass die Finger- und Handabdrücke, die auf der Außenseite des Fahrzeugs, in dem die Leiche Heckmairs gefunden worden war, nicht den Finger- und Handabdrücke der beiden Beschuldigten entspricht.
Das sagte der Nampol-Ermittler Paulus Namhindo aus. Er war einer der Polizeibeamten, die am Tag des Mordes am Tatort ermittelten. Namhindo sagte auch, dass er Heckmairs Leiche auf dem Fahrersitz des Autos in der Gusindestraße mit einer Wunde an der Wange fand, die seiner Meinung nach wie eine Schusswunde aussah. Er sagte auch aus, dass er bei der Obduktion von Heckmair anwesend war, und verwies auf Fotos, aus denen hervorging, dass die Kugel in Heckmairs Körper, in der Halsregion, gefunden wurde.
Thomas hatte behauptet, dass er zum Zeitpunkt des Mordes auf dem Parkplatz des Restaurants Stellenbosch war und auf Heckmair gewartet hatte. Townsend wiederum war, seinen Aussagen nach, an diesem Nachmittag angeblich krank gewesen und hielt sich in ihrem Gästebetrieb dem „African Sky Guesthouse“ auf.
Das Packet aus Helsinki
Ein weitere Zeuge, der am Montag ebenfalls im Zeugenstand aussagte, war ein Arbeiter von Transworld Cargo. Thomas hatte in 2010, nachdem er Townsend die Kaution in einem amerikanischen Gefängnis bezahlt hatte und mit ihm nach Helsinki in Finnland gereist war, dort ein Packet mit einem Kurierdienst nach Namibia geschickt (AZ berichtete). In dem Packet war ein Tischbein enthalten, in dem wiederum später die Nampol-Ermittlern einen Schalldämpfer für eine Handfeuerwaffe (Pistole) gefunden hatten.
Der Angestellte von Transworld Cargo, der das Paket, in dem das Tischbein aus Finnland ins Land kam, bearbeitet hatte, sagte vor Richterin Christie Liebenberg aus, dass Marcus Thomas das Paket in seinem Beisein geöffnet hatte. Es waren jedoch beide Amerikaner anwesend gewesen.
Der Angestellte, Paulus Uukongo, verwies Thomas offenbar an die namibische Zollbehörde am Flughafen, woraufhin dieser mit einem Zollbeamten zurückkehrte, der den Inhalt des Pakets überprüfen wollte. „In dem Packet befand sich ein schwarzer Sack mit Griffen. In diesen Sack befand sich ein Rohr, das wie ein Tischbein aussah. Der erste Angeklagte (Thomas) nahm das Tischbein halbwegs heraus und hielt es senkrecht hoch und sagte, es seien alles Möbelteile“, so Uukongos Aussage.
Angeblich frei erfunden
Der Rechtsvertreter von Thomas, Salomon Kanyemba, machte die Behauptung vor Gericht, als er Uukongo im Kreuzverhör unterfragte, dass er die Inspektion des Pakets einfach frei erfunden habe, weil sie in seiner offiziellen eidesstattlichen Erklärung an die Polizei im Februar 2011 nicht genannt worden war. ,,Das sind Dinge, die die Polizei und der Staat Ihnen gesagt habe, dass Sie sie vor Gericht wiederholen sollen", so Kanyemba. Richter Liebenberg hatte Kanyemba daraufhin zur Vorsicht im Umgang mit seinen Behauptungen und seinem Wortgebrauch aufgerufen.
Townsends Rechtsvertreter, Mbanga Siyomunji, argumentierte, dass Townsend nicht anwesend war, als Thomas das Paket abgeholt hatte. Uukongo bestand darauf, dass Townsend tatsächlich anwesend war, räumte aber ein, dass es keine schriftlichen Beweise für Townsends Anwesenheit gab.
MTC-Angestellter
Mark Plaatje, ein Angestellter der Telekommunikation Firm MTC, nahm seinen Platz in der Zeugenbank am gestrigen Nachmittag ein. Er erläuterte dem Gericht, auf Nachfrage der Staatsanklägerin Antonia Verhoef, dass Thomas kurz vor Zwölf (11.56 Uhr) eine SMS an Heckmair verschickt hatte. Der am nächsten stehende MTC-Turm, der die Kommunikation registriert hatte, war der Maerua Mall-Turm. Dem folgten dann zwei nicht beantwortete Anrufe von Heckmairs Vater. Einmal um 13.44 und dann um 14.31 Uhr. Plaatje sagte, dass die digitalen Daten zeigten, dass das Telefon entweder abgeschaltet, die SIM-Karte entfernt und/oder die Batterie aus dem Mobiltelefon genommen worden war.
Heute will der Staat seine Befragung der Staatszeugen abschließen.
Kommentar
Rolf Siemon
Hier im Prozess wird gelogen, dass sich "die Balken biegen"!!!