Emotionaler Kautionsantrag
Hatuikulipi nicht Teil der Verschwörung – Kreuzverhör im August
Am Freitag ging Tamson „Fitty" Hatuikulipis Antrag auf Kaution mit der ersten Runde der Anhörungen zu Ende. Mit neuen Gründen und zahlreichen Aussage über sein Wissen und Nichtwissen um die Fishrot-Verschwörung, die ihm der Staat vorwirft, stellt er seine Argumente dem Richter vor. Das staatliche Kreuzverhör beginnt erst Ende August.
Von S. Noechel und K. Kruger
Windhoek
Vier Tage dauerte die erste Runde des Verhörs von Tamson Hatuikulipi im Zeugenstand des Obergerichts in Windhoek, wobei dieser mit seinem Rechtsvertreter, Florian Beukes, versucht hatte, seinen erneuten Antrag auf Kaution vor Richter David Munsu zu rechtfertigen. Während Hatuikulipi an Tag Eins seine Multimillionen-Namibia-Dollar-Einnahmen mit Beratungsdiensten an Samherji rechtfertigt, befassten sich die folgenden Tage mit dem Whistleblower Jóhannes Stefánsson. Beukes und Hatuikulipi nahmen dabei die Vertrauens- und Glaubwürdigkeit des Kronzeugen unter die Lupe. Am Freitag brach Hatuikulipi dann schlussendlich in Tränen aus, als Beukes ihm die Frage stellte, wann er zuletzt seine Kinder gesehen hätte.
Die Angola-Verbindung
Nach Aussage von Hatuikulipi traten offenbar die Isländer zuerst an ihn heran und baten ihn, ihnen zu helfen, sich nicht nur Quoten für Fischfangrechte in namibischen Gewässern zu besorgen, sondern auch in den angolanischen Markt zu gelangen. Daraufhin nahm Hatuikulipi Kontakt mit seinem Mitangeklagten Ricardo Gustavo auf, von dem er wusste, dass dieser in der Fischereiindustrie des Nachbarlandes involviert war. Gustavo war zu diesem Zeitpunkt der Vorsitzende von Namgomar Pesca Namibia.
Kurze Zeit später unterzeichneten Namgomar Pesca und Hatuikulipi ein Abkommen und teilten mit Samherji eine Liste von potenziellen Namen. Für diese Liste soll Namgomar Pesca Hatuikulipi angeblich 400 000 N$ bezahlt haben.
Stefánsson nicht glaubwürdig
„Das Gericht kann sich nicht auf Stefánsson verlassen", sagte Tamson aus. Die Antragssteller machen geltend, dass Stefánsson sein früheres Unternehmen (Samherji) infolge eines Alkohol- und Drogenproblems, über das er Tamson bei einem Treffen in 2011 erzählt haben soll, beinahe in den Ruin getrieben haben sollte. Tamson sagte auch aus, dass er Stefánsson Marihuana rauchen und viel Alkohol konsumieren sah. Auch machte er regelmäßig von Prostituierten Gebrauch. Stefánsson sei in keiner Weise eine vertrauenswürdige Person, meinte Hatuikulipi.
Hatuikulipis Finanzen
Die Verteidigung hatte versucht, vor Gericht durch das Einlesen zahlreicher Kontoauszügen klar zu stellen, dass eines von Hatuikulipis Unternehmen, JTH-Trading CC, in den Monaten zwischen Januar bis Oktober 2019, monatlich etliche hunderttausende Namibia Dollar eingenommen hatte. Dadurch wollte die Verteidigung rechtfertigen, dass Hatuikulipi jährlich Einnahmen in Millionenhöhe zu verbuchen hatte. Hatuikulipis JTH-Trading CC besteht aus fünf Läden, welche in Windhoek, Oshakati, Ondangwa und Oshikango scheinbar sehr profitable Geschäfte gemacht hatten. Diese Fisch-Shops haben auch große Mengen Fisch bei einer Tochterfirma des Samherji-Großkonzerns, Okari-Investments, eingekauft. Der größte Teil von Hatuikulipis Fisch-Geschäft wird/wurde scheinbar in Bargeld getätigt, das täglich bei der Bank eingezahlt wurde. Auch ein Transport/Tourismus-Unternehmen war Teil seines Geschäftsportfolios.
Nicht Teil der Verschwörung
Hatuikulipis Rechtsvertreter Beukes las aus der Klageschrift des Staates die Anschuldigungen vor und wollte wissen, ob Hatuikulipi teil der Fishrot-Verschwörung war. Dieser antwortete daraufhin, dass er nichts von der angeblichen Verschwörung der im Fishrot-Prozess Angeklagten wisse. So war ihm nie bekannt, dass der damalige Fischereiminister Bernhard Esau einen Antrag zur Änderung des Fischereigesetzes bewirken wollte. Sinn und Ziel der Gesetzesänderung war es, Ausländern ein Recht auf Fangquoten durch Fishcor zu genehmigen. Er (Hatuikulipi) war nie ein Angestellter des namibischen Staates, hatte keinen Einfluss auf Gesetzesänderungen und wusste nicht, was „Govermental Objectives“ waren.
Fischereiminister Bernhard Esau hatte 2015 nach einem verlorenen Gerichtsprozess am Obergericht veranlasst, dass das „Marine Resources Amendment Act 9 of 2015“ eingeführt wurde. Seitdem sind „Govermental Objectives“ und „Poverty Eradication“ die treibenden Faktoren hinter der Fangquotenvergabe durch Fishcor an ausländische Unternehmen. Das war der gesetzliche Hintergrund, der die Fishrot-Affäre ins Laufen brachte. (AZ berichtete).
Hatuikulipi wird emotional
Am Freitag brach dann ein sichtlich deprimierter Hatuikulipi in Tränen aus, als sein Rechtsvertreter ihn zu seinen Kindern befragte. Nach fünfminütiger Vertagung gestand Hatuikulipi, dass er seine beiden Kinder zuletzt vor seiner Inhaftierung im November 2019 gesehen hatte. In der Zwischenzeit haben seine verschiedenen Unternehmen die Türen geschlossen und er kann nicht mehr seine Rechnungen für über 22 Besitztümer zahlen. Er bot einen Kautionsbetrag von 200 000 N$ an, den er von Familie und Freunden geliehen bekommen würde. Er würde auch, sollte ihm die Kaution gewährt werden, seine verschiedene Unternehmen wieder ankurbeln, um seinen ehemaligen Arbeitern wieder Arbeit geben zu können. Der Fall wurde auf den 23. August vertagt, an dem dann der Staat mit seinem Kreuzverhör beginnen will.
Windhoek
Vier Tage dauerte die erste Runde des Verhörs von Tamson Hatuikulipi im Zeugenstand des Obergerichts in Windhoek, wobei dieser mit seinem Rechtsvertreter, Florian Beukes, versucht hatte, seinen erneuten Antrag auf Kaution vor Richter David Munsu zu rechtfertigen. Während Hatuikulipi an Tag Eins seine Multimillionen-Namibia-Dollar-Einnahmen mit Beratungsdiensten an Samherji rechtfertigt, befassten sich die folgenden Tage mit dem Whistleblower Jóhannes Stefánsson. Beukes und Hatuikulipi nahmen dabei die Vertrauens- und Glaubwürdigkeit des Kronzeugen unter die Lupe. Am Freitag brach Hatuikulipi dann schlussendlich in Tränen aus, als Beukes ihm die Frage stellte, wann er zuletzt seine Kinder gesehen hätte.
Die Angola-Verbindung
Nach Aussage von Hatuikulipi traten offenbar die Isländer zuerst an ihn heran und baten ihn, ihnen zu helfen, sich nicht nur Quoten für Fischfangrechte in namibischen Gewässern zu besorgen, sondern auch in den angolanischen Markt zu gelangen. Daraufhin nahm Hatuikulipi Kontakt mit seinem Mitangeklagten Ricardo Gustavo auf, von dem er wusste, dass dieser in der Fischereiindustrie des Nachbarlandes involviert war. Gustavo war zu diesem Zeitpunkt der Vorsitzende von Namgomar Pesca Namibia.
Kurze Zeit später unterzeichneten Namgomar Pesca und Hatuikulipi ein Abkommen und teilten mit Samherji eine Liste von potenziellen Namen. Für diese Liste soll Namgomar Pesca Hatuikulipi angeblich 400 000 N$ bezahlt haben.
Stefánsson nicht glaubwürdig
„Das Gericht kann sich nicht auf Stefánsson verlassen", sagte Tamson aus. Die Antragssteller machen geltend, dass Stefánsson sein früheres Unternehmen (Samherji) infolge eines Alkohol- und Drogenproblems, über das er Tamson bei einem Treffen in 2011 erzählt haben soll, beinahe in den Ruin getrieben haben sollte. Tamson sagte auch aus, dass er Stefánsson Marihuana rauchen und viel Alkohol konsumieren sah. Auch machte er regelmäßig von Prostituierten Gebrauch. Stefánsson sei in keiner Weise eine vertrauenswürdige Person, meinte Hatuikulipi.
Hatuikulipis Finanzen
Die Verteidigung hatte versucht, vor Gericht durch das Einlesen zahlreicher Kontoauszügen klar zu stellen, dass eines von Hatuikulipis Unternehmen, JTH-Trading CC, in den Monaten zwischen Januar bis Oktober 2019, monatlich etliche hunderttausende Namibia Dollar eingenommen hatte. Dadurch wollte die Verteidigung rechtfertigen, dass Hatuikulipi jährlich Einnahmen in Millionenhöhe zu verbuchen hatte. Hatuikulipis JTH-Trading CC besteht aus fünf Läden, welche in Windhoek, Oshakati, Ondangwa und Oshikango scheinbar sehr profitable Geschäfte gemacht hatten. Diese Fisch-Shops haben auch große Mengen Fisch bei einer Tochterfirma des Samherji-Großkonzerns, Okari-Investments, eingekauft. Der größte Teil von Hatuikulipis Fisch-Geschäft wird/wurde scheinbar in Bargeld getätigt, das täglich bei der Bank eingezahlt wurde. Auch ein Transport/Tourismus-Unternehmen war Teil seines Geschäftsportfolios.
Nicht Teil der Verschwörung
Hatuikulipis Rechtsvertreter Beukes las aus der Klageschrift des Staates die Anschuldigungen vor und wollte wissen, ob Hatuikulipi teil der Fishrot-Verschwörung war. Dieser antwortete daraufhin, dass er nichts von der angeblichen Verschwörung der im Fishrot-Prozess Angeklagten wisse. So war ihm nie bekannt, dass der damalige Fischereiminister Bernhard Esau einen Antrag zur Änderung des Fischereigesetzes bewirken wollte. Sinn und Ziel der Gesetzesänderung war es, Ausländern ein Recht auf Fangquoten durch Fishcor zu genehmigen. Er (Hatuikulipi) war nie ein Angestellter des namibischen Staates, hatte keinen Einfluss auf Gesetzesänderungen und wusste nicht, was „Govermental Objectives“ waren.
Fischereiminister Bernhard Esau hatte 2015 nach einem verlorenen Gerichtsprozess am Obergericht veranlasst, dass das „Marine Resources Amendment Act 9 of 2015“ eingeführt wurde. Seitdem sind „Govermental Objectives“ und „Poverty Eradication“ die treibenden Faktoren hinter der Fangquotenvergabe durch Fishcor an ausländische Unternehmen. Das war der gesetzliche Hintergrund, der die Fishrot-Affäre ins Laufen brachte. (AZ berichtete).
Hatuikulipi wird emotional
Am Freitag brach dann ein sichtlich deprimierter Hatuikulipi in Tränen aus, als sein Rechtsvertreter ihn zu seinen Kindern befragte. Nach fünfminütiger Vertagung gestand Hatuikulipi, dass er seine beiden Kinder zuletzt vor seiner Inhaftierung im November 2019 gesehen hatte. In der Zwischenzeit haben seine verschiedenen Unternehmen die Türen geschlossen und er kann nicht mehr seine Rechnungen für über 22 Besitztümer zahlen. Er bot einen Kautionsbetrag von 200 000 N$ an, den er von Familie und Freunden geliehen bekommen würde. Er würde auch, sollte ihm die Kaution gewährt werden, seine verschiedene Unternehmen wieder ankurbeln, um seinen ehemaligen Arbeitern wieder Arbeit geben zu können. Der Fall wurde auf den 23. August vertagt, an dem dann der Staat mit seinem Kreuzverhör beginnen will.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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