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Kein Ende im Karl Eichhoff-Mordprozess in Sicht, eine Vertagung folgt der nächsten. Foto: NMH-Archiv
Kein Ende im Karl Eichhoff-Mordprozess in Sicht, eine Vertagung folgt der nächsten. Foto: NMH-Archiv

Endlose Vertagungen

Kein Ende im Eichhoff-Mordprozess in Sicht
Seit über neun Jahren wartet der wegen Mordes an einem mutmaßlichen Wilderer beschuldigte Hochfeldfarmer Karl Eichhoff auf ein Ende seines Gerichtsprozesses. Ein weiteres Mal wurde das Verfahren nun auf September vertagt, wobei dann erst die neuen Prozesstage festgelegt werden sollen.
Stefan Noechel,Adam Hartman,Stefan Noechel,Kristien Kruger
Von K.Kruger und S. Noechel

Windhoek

Seit über neun Jahren schleppt sich der Mordprozess um den Farmer Karl Eichhoff nun hin und es ist immer noch kein Ende in Sicht. Der Prozess wurde wieder mal vertagt, wie schon öfter davor. Eichhoff erschien am Dienstag im Regionalgericht in Windhoek, woraufhin sein Fall auf den 16. September vertagt wurde. Dann sollen die neuen Gerichtstermine zur Fortführung des Mordfalls festgelegt werden.

Der Prozess gegen Eichhoff sollte im vergangenen März wieder aufgenommen werden, nachdem der Richter, der den Fall ursprünglich verhandelt hatte, die Rechtsbank verlassen hatte. Im März wurde der Fall jedoch erneut in den diesjährigen August vertagt, da der Magistratsrichter Leopold Hangalo sich noch nicht ausreichend auf den Fall hatte vorbereiten können. Die neuste Vertagung in den September ist auf den Fakt zurückzuführen, dass Eichhoffs Rechtsanwalt, Louis Botes, scheinbar krank sei und für die folgenden zwei Monate nicht arbeiten könne. Dasselbe war schon mal 2016 geschehen, wobei der Prozess damals für neun Monate in das folgende Jahr (2017) vertagt werden musste, da Botes erkrankt und zur Behandlung in Kapstadt war. Eichhoff war am 9. November 2015 gegen Kaution in Höhe von 30 000 N$ freigelassen worden, nachdem er zuvor fast zwei Jahre in Untersuchungshaft verbracht hatte.

Kurzer Hintergrund

Eichhoff soll im Oktober 2013 auf die Hunde eines mutmaßlichen Wilderers, Axarob Slinger, auf seiner elterlichen Farm Vergenoeg in der Hochfeld-Gegend geschossen haben. Dabei soll er versehentlich auch Slinger getroffen haben. Bei näherer Untersuchung habe er dann die Leiche Slingers, seiner Aussage entsprechend, zum ersten Mal unter einem Busch liegend gesehen.

Die Staatsanwaltschaft ihrerseits behauptet, dass die Polizei einen Hinweis aus der Bevölkerung bekommen habe, dass Slinger und einige seiner Hunde erschossen worden seien. „Die Leiche wurde daraufhin zwei Tage später zusammen mit drei Hundekadavern in einem Erdloch eines Erdferkels gefunden“, hatte ein namibischer Polizist im Oktober 2013 der AZ auf Nachfrage bestätigen können (AZ berichtete).

Der Gerichtsmediziner hatte feststellen können, dass Slinger am rechten Bein eine Schusswunde aufwies und dass er verblutet war, was als offizielle Todesursache angegeben wurde. Eichhoff wurde wegen Mordes, Justizbehinderung und Grausamkeit gegenüber Tieren angeklagt. Eichhoff hatte zu Beginn seines Prozesses, im Juni 2017, auf die Mordklage mit „nicht schuldig" plädiert, aber im Hinblick auf den Vorwurf der Behinderung der Justiz sich „schuldig" erklärt.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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