Gerichtsfall dauert an

Von Irene-Mari van der Walt, Windhoek

„Ich habe mir vorgenommen, diese Woche einen Abschluss zu finden", sagte die Witwe von Gerhard Mans sr., Sarie Mans, und zeigte sich enttäuscht, nachdem der Prozess gegen Jafet Paulus gestern um fast ein Jahr verschoben wurde. Paulus ist wegen fahrlässiger Tötung im Zusammenhang mit Mans' Tod im Mai letzten Jahres angeklagt. Bis zum endgültigen Prozessbeginn bleibt Paulus gegen eine Kaution von 3 000 N$ auf freiem Fuß, die ihm gewährt wurde, nachdem er zunächst sieben Tage in Untersuchungshaft verbringen musste.

Mans starb am 4. Mai 2022 bei einem Unfall auf dem Western Bypass, wo er zusammen mit seinem Sohn Gerhard Mans jr. mit dem Fahrrad unterwegs war. Ersten Informationen vom Unfallort zufolge telefonierte Paulus zum Zeitpunkt des Unfalls mit seinem Mobiltelefon, schweifte nach links aus und stieß mit seiner weißen BMW-Limousine mit Mans auf dessen Fahrrad zusammen. Er wurde noch am Unfallort verhaftet.

„Wir sind enttäuscht. Wir würden gern zu einem Abschluss kommen, aber das System lässt es jetzt nicht zu", sagte Sarie. Sie und ihre Familie seien entschlossen, den Prozess zu Ehren seines Angedenkens zu führen. „Wir wollen, dass der Gerechtigkeit Genüge getan wird, und wir wollen die Sache nicht einfach auf sich beruhen lassen, denn wir wissen, dass er alles getan hätte, damit die Gerechtigkeit siegt", sagte sie.

Mans' Tod hinterlässt eine Lücke in Sportkreisen, in denen er zu Lebzeiten im Radsport und Rugby aktiv war. Mans war der erste Rugby-Kapitän des unabhängigen Namibia. Unter seiner Führung gewann Namibia zwei Testspiele gegen Irland und Italien. Zwischen 1990 und seinem letzten Länderspiel im Jahr 1994 erzielte Mans 26 Tries in 27 Tests - ein Rekord, der bis 2018 unübertroffen blieb.

Paulus' Gerichtsprozess wurde zunächst am 22. Juli des vergangenen Jahres auf den 24. Oktober dieses Jahres und nun erneut auf den 4. September 2024 verschoben.