Grausame Aussage

Von Kristien Kruger

(Bearbeitet von S. Noechel)

Windhoek

In dem Prozess gegen zwei Männer, die angeklagt sind, ein älteres Ehepaar auf ihrer Farm in der Gobabis-Umgebung ermordet zu haben, sagte eine der Freundinnen der Angeklagten seit Beginn dieser Woche vor Gericht aus. Sie sagte, dass ihr von einem der Angeklagten mitgeteilt worden sei, sie hätten Brunhild Riedel (66) in einen Hinterhalt gelockt, und Armin Siegfried Riedel (68) getötet.

Das Ehepaar Riedel wurde 2018 auf ihrer Farm namens Grünfeld in der Omaheke-Region ermordet und das Farmhaus wurde mit den Leichen darin angezündet und niedergebrannt. Laut der Aussage von Loretta Hoases vor dem Obergericht in Windhoek am Montag sagte einer der Angeklagten, Bernardus Afrikaner, ihr, dass er sich in der Küche versteckt habe, während die „alte Frau" damit beschäftigt war, die Hühner in den Stall zu bringen.

Die Tat

Als sie die Küche betrat, packte er sie und zerrte sie angeblich in das Schlafzimmer, wo er sie vergewaltigte. Er soll seinen Mitangeklagten, Salathiel Unaeb, mit einer Schusswaffe bedroht und ihn gezwungen haben, sie ebenfalls zu vergewaltigen. Sie sagte weiter aus, dass Afrikaner ihr sagte, dass Armin dann das Haus betrat, woraufhin die beiden Angeklagten sich den alten Mann schnappten und Geld von ihm verlangten. Als er ihnen jedoch gesagt hatte, dass auf der Farm kein Geld aufbewahrt werde, hätten sie ihn erschossen.

Das Verfahren wurde am gestrigen Mittwoch mit der Aussage von Anna Jacobs fortgesetzt, die zu dieser Zeit mit einem der Angeklagten zusammenlebte. Sie sagte aus, dass sie schlief, als eine der Frauen sie aufweckte und sie über das Feuer im Farmhaus informierte. Kurz danach betrat Afrikaner dann offenbar das Zimmer. „Er wollte unter die Decke schlüpfen, aber ich sagte ihm, er solle aufstehen, damit wir helfen könnten", so Jacobs.

Das Raubgut

Hoases sagte am Montag auch aus, dass einer der Angeklagten ihr erzählte, sie hätten Gegenstände aus dem Farmhaus gestohlen und diese versteckt. Danach seien sie offenbar zum Haus zurückgekehrt und hätten es angezündet. Ihre weitere Aussage bezog sich auf das angebliche Diebesgut, dass von Afrikaner aus dem Farmhaus gestohlen wurde und er ihr gesagt habe, wo es zu finden sei. Sie soll das Versteck einem Polizeiinspektor genannt haben, der die Gegenstände dann auch fand.

Die Klagen

Afrikaner und Unaeb werden des Mordes, der Vergewaltigung, des Raubes unter erschwerten Umständen, der Brandstiftung, der Behinderung der Justiz, der Körperverletzung durch Drohung und des Verstoßes gegen das Waffen- und Munitionsgesetz beschuldigt. Der Verstoß gegen das Waffen- und Munitionsgesetz bezieht sich auf die Behauptung, dass die Angeklagten eine Feuerwaffe und Munition ohne Lizenz verwendet und eine Feuerwaffe ohne Lizenz an eine andere Person verkauft haben. Die Klage wegen Körperverletzung steht im Zusammenhang mit der Drohung, die sie gegenüber einem Landarbeiterkollegen ausgesprochen haben sollen, der Berichten zufolge Zeuge eines Teils des Angriffs war, damit er der Polizei nicht verrät, was er gesehen habe.