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Der Pakistaner Fahran Khatri (vorn, 32) versteckt sich bei einem vorigen Gerichtsauftritt unter einer Decke. Khatri und zwei namibische Frauen wurden jetzt wegen Menschenhandels sowie Vergewaltigung zu jeweils 20 Jahren Haft verurteilt. Foto: Erwin Leuschner
Der Pakistaner Fahran Khatri (vorn, 32) versteckt sich bei einem vorigen Gerichtsauftritt unter einer Decke. Khatri und zwei namibische Frauen wurden jetzt wegen Menschenhandels sowie Vergewaltigung zu jeweils 20 Jahren Haft verurteilt. Foto: Erwin Leuschner

Haft für Pakistaner und Co.

20 Jahre Gefängnis wegen Menschenhandels und Vergewaltigung
Ein Pakistaner und zwei namibische Frauen, die wegen Menschenhandels und der Vergewaltigung einer 16-Jährigen aus Walvis Bay verurteilt wurden, müssen jeweils 20 Jahre ins Gefängnis. Mit dieser hohen Strafe hat das Regionalgericht in Swakopmund ein Zeichen gesetzt.
Adam Hartman,Erwin Leuschner
Von Adam Hartmann und Erwin Leuschner

Der Pakistaner Fahran Khatri (32) und die beiden Namibierinnen Jaezuruka „Beverly“ Kamongua (29) und Melody Ortner (26) wurden am vergangenen Freitag vor dem Regionalgericht in Swakopmund zu jeweils 20 Jahren Haft verurteilt. Sie wurden schuldig befunden, ein 16 Jahre altes Mädchen aus Walvis Bay für die sexuelle Ausbeutung durch den Pakistaner rekrutiert zu haben.

Die drei Angeklagten wurden jeweils in drei Fällen des Menschenhandels und der zweifachen Vergewaltigung verurteilt. Richterin Gaynor Poulton verhängte für die Anklagepunkte des Menschenhandels jeweils fünf Jahre Gefängnis. Wegen der Vergewaltigung wurde die Mindeststrafe in Höhe von 15 Jahren verhängt. Dabei hat Poulton einen mildernden Umstand berücksichtigt: Alle Angeklagten waren noch nicht vorbestraft.

Seit der Festnahme der drei Angeklagten im Jahr 2018 und nach 25 Gerichtsauftritten, bei denen mehrere Zeugen, darunter das Opfer, ein Sozialarbeiter, ein Ermittler, Freunde und Verwandte sowohl der Angeklagten als auch des Opfers, ausgesagt haben, haben die Angeklagten jedes Fehlverhalten abgestritten. Vor Gericht behaupteten sie, dass sie nicht gewusst hätten, dass das Opfer minderjährig sei. Die Handlungen seien einvernehmlich gewesen und das Opfer sei nie für den sexuellen Missbrauch rekrutiert worden, hatten sie behauptet.

Richterin Poulton glaubte dies aber nicht, denn in ihrem Urteil kam sie zum Schluss, dass das Plädoyer, die Aussagen und Antworten der Angeklagten und die Beweise nicht übereinstimmen. „Sie zeigten keine Reue und es fiel dem Gericht schwer, ihnen zu glauben. Das Gericht kann ihre Version nicht akzeptieren und weist sie daher als falsch zurück“, urteilte sie.

Während der Beweisaufnahme wurde bekannt, dass die Angeklagte Ortner das Opfer – das ihre Nichte ist – im Jahr 2018 in einen Club in Walvis Bay begleitete. Kamongua sei auch im Club gewesen und habe ein Video von dem Mädchen gemacht, das mit anderen Leuten tanzte. Kamongua, die bei dem Autohändler Jan Japan Motors als Reinigungskraft arbeitete, habe das Video Khatri gezeigt, der zu diesem Zeitpunkt der doritge Manager gewesen sei. Khatri habe das Mädchen kennenlernen wollen.

Die beiden Frauen hätten daraufhin ein Treffen zwischen Khatri und dem Opfer bei einem Restaurant organisiert und ihr „Alkohol gegeben, damit sie nicht so schüchtern ist“. Vom Restaurant aus seien sie mit Khatri zu seinem Haus im Stadtteil Meersig gefahren und hätten das Opfer ermutigt, mit Khatri Sex zu haben. Nach dem Geschlechtsverkehr habe Kathi die drei Frauen wieder zum Restaurant gebracht und bezahlt.

Es habe daraufhin mehrere Treffen zwischen Khatri und dem Opfer gegeben und weitere sexuelle Begegnungen. Das Opfer habe aber mehrere Forderungen gehabt. Sie habe unter anderem mehr Geld gefordert, um sich ein Telefon oder Lebensmittel zu kaufen. Die Treffen und Forderungen wurden laut Poulton von den beiden namibischen Frauen ermöglicht.

Khatri habe schließlich später den Kontakt zum Opfer abgebrochen, das daraufhin die Polizei benachrichtigt hat. Wenig später wurden die drei Personen festgenommen.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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