„Ich will nicht, dass er freikommt!“
Florin Urteil am Freitag – Sohn führt Gericht vermeintlich hinters Licht
In einem Interview kommt ans Licht ,dass der Sohn des wegen Mordes Angeklagten und zu lebenslänglicher Haftstrafe verurteilte Thomas Florin, im Fall um den Straferlass seines Vaters versucht habe, das Gericht mit falschen Aussagen über die Familie hinters Licht zu führen.
Von Stefan Noechel
Rhein-Lahn-Kreis/Windhoek
Thomas Adolf Florin (54) stellte im Dezember des vergangen Jahres einen Antrag auf einen Straferlass beim Obergericht in Windhoek. Am Freitag soll Richter Shafimana Ueitele eine Entscheidung treffen. Florin, der 1998 den Leichnam seiner Frau (Monika) gekocht und auf seinem Dachboden aufbewahrt hatte, möchte nach beinahe 24 Jahren in Haft aus dem Gefängnis entlassen werden. Florin war zu dem Zeitpunkt des Mordes 31 Jahr alt. Sein Hauptargument besteht darin, dass er keine Gefahr für seine Mitmenschen darstelle, da er zu einem überzeugten Christen geworden sei. Sollte ihm der Straferlass gewährt werden, würde er sofort zurück in seine Heimat Deutschland reisen. Auch soll der Richter sein gutes Verhalten in den beiden vergangenen Jahrzehnten nicht außer Acht lassen (AZ berichtete).
Nach einem Bericht, der in der Schwesterzeitung der AZ (Namibian Sun) am 3. Dezember 2021 veröffentlicht wurde, richtet sich die Familie, genauer gesagt Florins Sohn Marcel und Florins Mutter Margret, an das Obergericht und hatte diesem Briefe von Familie, Freunden und Bekannten übergeben, die sich um die Freilassung von Florin bemühen. In dem Artikel wird aus einem der Briefe, den Marcel Florin selbst geschrieben hat, zitiert, „ich und meine Schwester Jaqueline‚ warten darauf, dass unser Vater nach Deutschland kommt. Die Tochter meiner Schwester ist sehr aufgeregt, ihren Großvater zum ersten Mal zu treffen." Florins Sohn versicherte dem Gericht weiterhin, dass die Geschwister ihrem Vater ,,für das, was er getan hat, vergeben haben".
In einem Interview mit der deutschen Onlinezeitung (Ben Kurier) bezieht Florins Tochter Jaqueline Stellung zu den Behauptungen ihres Bruders. In einer sehr emotionellen Stellungnahme, die am 21. Februar in der Onlinezeitung veröffentlicht wurde, sagt sie deutlich, dass sie ihrem Vater nicht vergeben habe und es auch nicht tun werde. Ihre Tochter (Florins Enkelin) wisse gar nicht, wer ihr leiblicher Opa ist, da sie von ihrer Tante (Schwester der ermordeten Monika) und deren Ehemann großgezogen wurde. Jaqueline war zum Zeitpunkt des Mordes vier Jahre alt, ihr Bruder zwei, und sie kann sich noch gut an ihre Mutter erinnern. „Alle Behauptungen sind von Florins Sohn frei erfunden und erlogen“, sagt sie. „Marcel glaubt mittlerweile, dass er (Florin) unschuldig wäre. Er hat ihn so um den Finger gewickelt.“ Marcel soll den Vater 2018 in der Haft besucht haben. Mehrfach schrieb Florin auch Briefe aus der Haft an seine Tochter. Keinen hat sie jemals beantwortet.
Jaqueline fällt es auch heute noch schwer, über die schlimmen Ereignisse von damals zu sprechen. Immer wieder gerät sie während des Interviews ins Stocken. „Nach seiner Tat wurden wir von einer Erzieherin zurück nach Deutschland gebracht. Am Flughafen wollten alle möglichen Familienmitglieder meinen Bruder und mich in Empfang nehmen. Ich erinnere mich noch an Streitigkeiten darüber, wo wir leben sollten. Dann griff endlich die Flughafenpolizei ein. Sie nahmen uns mit. Ich weiß noch, dass es auf der Polizeiwache eine kleine Teeküche gab. Ein Beamter setzte mich auf einen kleinen Tisch, wo es Süßigkeiten gab und wir durften uns was nehmen. Irgendwann saßen wir dann auf dem Boden in einem Büro und man sagte uns, dass wir zu einer lieben Familie kämen.“
Nun wird das Gericht sich am Freitag mit der Frage beschäftigen müssen, wieviel Wahrheitsgehalt noch in den Bekundungen für Thomas Florin enthalten sind, nachdem bekannt geworden ist, dass der Sohn das Gericht wissentlich belogen haben soll.
Thomas Adolf Florin (54) stellte im Dezember des vergangen Jahres einen Antrag auf einen Straferlass beim Obergericht in Windhoek. Am Freitag soll Richter Shafimana Ueitele eine Entscheidung treffen. Florin, der 1998 den Leichnam seiner Frau (Monika) gekocht und auf seinem Dachboden aufbewahrt hatte, möchte nach beinahe 24 Jahren in Haft aus dem Gefängnis entlassen werden. Florin war zu dem Zeitpunkt des Mordes 31 Jahr alt. Sein Hauptargument besteht darin, dass er keine Gefahr für seine Mitmenschen darstelle, da er zu einem überzeugten Christen geworden sei. Sollte ihm der Straferlass gewährt werden, würde er sofort zurück in seine Heimat Deutschland reisen. Auch soll der Richter sein gutes Verhalten in den beiden vergangenen Jahrzehnten nicht außer Acht lassen (AZ berichtete).
Nach einem Bericht, der in der Schwesterzeitung der AZ (Namibian Sun) am 3. Dezember 2021 veröffentlicht wurde, richtet sich die Familie, genauer gesagt Florins Sohn Marcel und Florins Mutter Margret, an das Obergericht und hatte diesem Briefe von Familie, Freunden und Bekannten übergeben, die sich um die Freilassung von Florin bemühen. In dem Artikel wird aus einem der Briefe, den Marcel Florin selbst geschrieben hat, zitiert, „ich und meine Schwester Jaqueline‚ warten darauf, dass unser Vater nach Deutschland kommt. Die Tochter meiner Schwester ist sehr aufgeregt, ihren Großvater zum ersten Mal zu treffen." Florins Sohn versicherte dem Gericht weiterhin, dass die Geschwister ihrem Vater ,,für das, was er getan hat, vergeben haben".
In einem Interview mit der deutschen Onlinezeitung (Ben Kurier) bezieht Florins Tochter Jaqueline Stellung zu den Behauptungen ihres Bruders. In einer sehr emotionellen Stellungnahme, die am 21. Februar in der Onlinezeitung veröffentlicht wurde, sagt sie deutlich, dass sie ihrem Vater nicht vergeben habe und es auch nicht tun werde. Ihre Tochter (Florins Enkelin) wisse gar nicht, wer ihr leiblicher Opa ist, da sie von ihrer Tante (Schwester der ermordeten Monika) und deren Ehemann großgezogen wurde. Jaqueline war zum Zeitpunkt des Mordes vier Jahre alt, ihr Bruder zwei, und sie kann sich noch gut an ihre Mutter erinnern. „Alle Behauptungen sind von Florins Sohn frei erfunden und erlogen“, sagt sie. „Marcel glaubt mittlerweile, dass er (Florin) unschuldig wäre. Er hat ihn so um den Finger gewickelt.“ Marcel soll den Vater 2018 in der Haft besucht haben. Mehrfach schrieb Florin auch Briefe aus der Haft an seine Tochter. Keinen hat sie jemals beantwortet.
Jaqueline fällt es auch heute noch schwer, über die schlimmen Ereignisse von damals zu sprechen. Immer wieder gerät sie während des Interviews ins Stocken. „Nach seiner Tat wurden wir von einer Erzieherin zurück nach Deutschland gebracht. Am Flughafen wollten alle möglichen Familienmitglieder meinen Bruder und mich in Empfang nehmen. Ich erinnere mich noch an Streitigkeiten darüber, wo wir leben sollten. Dann griff endlich die Flughafenpolizei ein. Sie nahmen uns mit. Ich weiß noch, dass es auf der Polizeiwache eine kleine Teeküche gab. Ein Beamter setzte mich auf einen kleinen Tisch, wo es Süßigkeiten gab und wir durften uns was nehmen. Irgendwann saßen wir dann auf dem Boden in einem Büro und man sagte uns, dass wir zu einer lieben Familie kämen.“
Nun wird das Gericht sich am Freitag mit der Frage beschäftigen müssen, wieviel Wahrheitsgehalt noch in den Bekundungen für Thomas Florin enthalten sind, nachdem bekannt geworden ist, dass der Sohn das Gericht wissentlich belogen haben soll.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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