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Maree's Prozess erneut verschoben

Ein weiterer Rechtsvertreter springt ab – Richterin wird ungeduldig
Zum dritten Mal zieht sich der Rechtsbeistand des mutmaßlichen Pädophilen Johann Maree aus dem Fall zurück. Die amtierende Richterin gibt ihm eine letzte Chance, um einen Rechtsvertreter zu bestellen. Der Prozess wird dann mit oder ohne solchen fortgesetzt.
Kristien Kruger
Von Kristien Kruger

(Bearbeitet von S. Noechel)

Windhoek

Der Prozess gegen den mutmaßlichen Pädophilen Johann Maree, dem vorgeworfen wird, zahlreiche Jungen in Windhoek sexuell missbraucht und pornografische Bilder im Internet, sprich Darknet, verbreitet zu haben, sollte am Montag beginnen, wurde aber erneut verschoben.

Marees dritte vom Staat gestellte Anwältin, Meriam Kandoni, reichte ihre Rücktrittserklärung ein. Dies ist die zweite Anwältin, die aufgrund widersprüchlicher und/oder nicht durchführbarer Anweisungen von Maree aus dem Fall zurücktritt. „Es scheint, als ob du (Maree) den Fall jedes Mal hinauszögern willst, damit wir nicht mit dem Prozess beginnen können", sagte Richterin Philanda Christiaan zu Maree.

Als die Richterin ihn nach seinem weiteren Vorgehen fragte, entschuldigte er sich bei Kandoni und bat sie, weiterhin als seine Rechtsvertreterin zu fungieren. Christiaan erklärte, dass dies nicht mehr möglich sei, da Kandoni sich bereits offiziell zurückgezogen habe.

Daraufhin vertagte Christiaan den Prozess auf den 28. November für eine weitere vorläufige Anhörung, um Maree die Möglichkeit zu geben, einen weiteren Antrag an das Zentrum für Rechtsbeistand (LAC) zu stellen. „An diesem Tag werden wir einen Termin für den Prozess festlegen und wir werden weitermachen - mit oder ohne Rechtsvertreter", sagte Christiaan zu Maree.

Der Hauptprozess sollte ursprünglich im vergangenen August angefangen haben, wurde aber auf September verschoben, weil Marees damalige Rechtsvertreterin, Tuna Nhinda, sich kurzfristig zurückgezogen hatte. Nach einer weiteren Verzögerung hätte der Prozess gestern mit dem Plädoyer Marees und der Anhörung der ersten Zeugen beginnen sollen.

Hindernisse

Maree hatte während der Verhandlung am Montag beantragt, ein Bündel handgeschriebener Zettel einzureichen. Darauf schildert er vermutlich verschiedene „Hindernisse“ im Zusammenhang mit Medikamenten, die er während seiner Zeit in Haft erhalten muss. Auch erfährt er Probleme mit den Gefängnisbehörden, die scheinbar nicht bereit sind, ihn und andere Insassen nicht zu den Rechtshilfebüros zu bringen.

Er machte auch geltend, dass der für seinen Fall zuständige Ermittlungsbeamte die Gefängnisbehörden angewiesen hatte, ihm zu verbieten, mit bestimmten Personen zu sprechen, die er als Zeugen aufrufen wollte. Offenbar muss er mit ihnen sprechen, um sich auf seinen Prozess vorzubereiten. „Ich möchte diese Papiere vorlegen, damit das Gericht eingreifen kann", betonte er.

Christiaan lehnte sein Ersuchen ab und sagte, er solle sich mit seinen Problemen an das Personal der namibischen Strafvollzugsbehörde wenden. Maree steht wegen 75 Anklagen vor Gericht und ein weiterer Verhandlungstermin wurde bereits für den Februar des nächsten Jahres angesetzt.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-16

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