Marees psychiatrischer Evaluierung steht noch aus

Windhoek (imvdw/sno) – Im Prozess Johann Maree, der mehrere minderjährige Jungen in Windhoek vergewaltigt und für pornografische Zwecke missbraucht haben soll, sagte der zuständige Richter in der vergangenen Woche im Obergericht in Windhoek, dass er auf zahlreiche ausstehende psychiatrische Gutachten warte, darunter auch die von Maree.

Am 22. September des vergangenen Jahres beantragte Maree über seinen Rechtsbeistand, Eva Nangolo, solch ein psychiatrisches Gutachten, weil er zum Zeitpunkt der mutmaßlichen Taten offenbar an einem geistigen Defekt, sprich an Schwachsinn (mental deficiency) gelitten habe und sich an nichts, im Zusammenhang mit der gegen ihn erhobenen Staatsanzeige, mehr erinnern könne.

Dieser Bericht (psychologische Analyse), in dem festgestellt werden soll, ob Maree für seine Taten zur Rechenschaft gezogen werden kann, wurde jedoch noch nicht fertiggestellt. Ein sichtlich erboster Christie Liebenberg meint dazu: „So kann es nicht weitergehen.“

Auch muss sich Maree weiteren Anklagen stellen im Zusammenhang mit Vorwürfen der Produktion und Verbreitung von Kinderpornografie, die er angeblich international im Darknet verbreitet und auch zum Verkauf angeboten haben soll.

Maree hat bisher angedeutet, dass er beabsichtigt, sich in Bezug auf die 75 gegen ihn erhobenen Anklagepunkte als nicht schuldig zu bekennen. Diese 75 Anklagepunkte umfassen unter Anderem 24 Klagen wegen Vergewaltigung, zehn Klagen im Zusammenhang mit der Verwendung eines Minderjährigen zur Herstellung von Pornografie, 18 Klagen wegen Kinderhandel, fünf Klagen wegen Nötigung von Kindern unter dem Alter von 16 Jahren und 13 Klagen wegen Erlaubens oder Ermutigung von Kindern unter 16 Jahren, alkoholische Getränke zu trinken.

Maree befindet sich seit seiner Festnahme im April 2020 in Untersuchungshaft. Er wird voraussichtlich am 11. Mai erneut vor Gericht erscheinen.