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Marcus Thomas (vorn links) und Kevan Townsend (Mitte links) mit ihren gesetzlichen Vertretern Salomon Kanyemba (vorn rechts) und Mbanga Siyomunji (Mitte rechts). Foto: Iréne-Mari van der Walt
Marcus Thomas (vorn links) und Kevan Townsend (Mitte links) mit ihren gesetzlichen Vertretern Salomon Kanyemba (vorn rechts) und Mbanga Siyomunji (Mitte rechts). Foto: Iréne-Mari van der Walt

Nampol Aussagen bekräftigt

E-Mail und SMS-Kontakt zwischen Heckmair und Thomas bestätigt
Zwei weitere Polizisten sagen aus und bestätigen den Sachverhalt, dass Townsend Information über Thomas weitergegeben hatte, wie er von Ndikoma geschildert wurde. Oberrichter Liebenberg mahnte die Staatsanwaltschaft währenddessen auf mehr Dringlichkeit in dem Fall an den Tag zu legen.
Iréne-Mari van der Walt
Von Iréne-Mari van der Walt

(Bearbeitet von S. Noechel)

Windhoek

Zum Ende der vergangenen Woche trat ein weitere namibischer Polizist/Inspektor, Frans Kantema, im André Heckmair-Mordprozess gegen die wegen Mordes angeklagten beiden Amerikaner Marcus Thomas und Kevan Townsend in den Zeugenstand. Er bestätigte mehrere Aspekte der Aussage seines Kollegen Felix Ndikoma, der seit Anfang der Wochen im Kreuzverhör der Verteidigung sich rechtfertigen musste.

Der Inspektor sagte unter anderem über ein Treffen zwischen ihm und Townsend aus, um das der Angeklagte offenbar gebeten hatte. Townsend bestreitet dieses Treffen jedoch. Beide, Ndikoma und Kantema sagten jedoch aus, dass Townsend ihnen während des Treffens gesagt habe, dass André Heckmair Thomas offenbar drei Millionen US-Dollar schulde.

Dieses Treffen fand offenbar im September 2011 statt und Kantema sagte aus, dass er eine eidesstattliche Erklärung zu dem angeblichen Treffen im Oktober oder November 2011 abgegeben habe. Laut Kantemas Aussage soll Townsend während des Treffens auch gesagt haben, dass Thomas vor dem Mord per E-Mail und SMS mit Heckmair kommuniziert habe.

Townsend ließ durch seinen Rechtsbeistand sagen, dass er zum Zeitpunkt des Mordes an Heckmair in dem Zimmer des Gästehauses gewesen sei. Während seiner Zeugenaussage Anfang der Woche sagte Ndikoma aus, dass eine Reinigungskraft in dem Gästehaus, in dem die beiden Männer wohnten, ihm gesagt habe, dass Townsend an dem Tage des Mordes so gegen 13:00 Uhr in dem Zimmer gewesen sein sollte. Heckmair wurde zuletzt gegen 12:45 Uhr lebend gesehen und seine Leiche wurde gegen 13:15 Uhr in seinem Auto in der Gusinde-Straße gefunden.

Liebenberg bittet um Dringlichkeit

Auf Liebenbergs Anweisung rief Verhoef am Freitag einen weiteren Staatszeugen, den Nampol-Ermittler Barry de Klerk, zur Aussage auf. De Klerk begleitete Ndikoma an dem Tag nach der Festnahme der Angeklagten, um ihre Habseligkeiten aus dem von ihnen bewohnten Gästehauszimmer zu entfernen.

Dies folgte, nachdem die Staatsanklägerin Antonia Verhoef am Vortag um eine Vertagung des Prozesses in den Mai gebeten hatte. Liebenberg hingegen stellte sich gegen den Antrag und meinte, dass scheinbar nur noch drei „nicht kritische“ Staatszeugen aussagen sollen. Die Liste der angegebenen Staatszeugen umfasste nahezu 200 Namen, wobei die drei letzten nicht notwendigerweise Haupt- und/oder Kronzeugen darstellen. So gab er zu verstehen, dass der Fall seit 2014 im Obergericht verhandelt wird und nach geschlagenen neun Jahren die Staatszeugen nun endlich alle vorgeführt werden sollen. Er wolle die Staatsanwaltschaft nicht unter unnötigen Druck setzen, drang jedoch auf einen endgültiges Abschluss von Seiten des Staates.

Er räumte ein, dass viele Verzögerungen durch die Angeklagten selber verursacht worden seien. Thomas und Townsend wechselten sehr oft ihren Rechtsbeistand, es gab einen Fluchtversuch, er Liebenberg sollte sich als Richter aus der Sache zurückziehen und ein Nebenverhör fand statt. Die beiden Angeklagten wurden noch am selben Tag des Mordes im Januar 2011 festgenommen und befinden sich somit seit 12 Jahren in Untersuchungshaft. Der Prozess wurde auf den 8. Mai vertagt.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-12-23

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