Loading svg Please wait while we translate the article
Cheryl Green mit ihrem kranken Partner Rainer Kring vor dem Magistratsgericht in Swakopmund. Foto: Adam Hartman
Cheryl Green mit ihrem kranken Partner Rainer Kring vor dem Magistratsgericht in Swakopmund. Foto: Adam Hartman

Öl hat bei „allem“ geholfen

„Ich würde CBD-Öl wieder nehmen, weil ich weiß, dass es hilft.“
Die Gesundheit von Cheryl Greens Lebenspartner, Rainer Kring, ist „eingebrochen", seitdem er nicht mehr Cannabidiol (CBD) zur Behandlung bekommt. Green hat Hanf angepflanzt und das Öl selbst hergestellt – zumindest bis zur ihrer Festnahme wegen Drogenhandels vor drei Jahren.
Erwin Leuschner
Von Adam Hartman und Erwin Leuschner, Swakopmund

Sehr langsam ist Rainer Kring (63) am vergangenen Donnerstag in den Zeugenstand des Swakopmunder Magistratsgerichts gelaufen. Er musste sich dabei am Rollator festhalten und durfte angesichts seiner prekären gesundheitlichen Situation neben dem Zeugenstand sitzen.

Kring ist der Lebensgefährte von Cheryl Green (59), die sich wegen Handels und Besitzes von Cannabis verantworten muss, nachdem 2019 bei einer Razzia in ihrem Haus in Swakopmund Cannabispflanzen, -samen und -öl sichergestellt worden waren. Green behauptet, dass ihre Absicht nicht kriminell war – und auch nie sein wird.

Sie habe nach eigenen Angaben Hanfsamen (eine Cannabissorte, die reich an dem nicht süchtig machenden und gesunden Cannabidiol, CBD, ist) in einem örtlichen Geschäft in Swakopmund gekauft. Sie habe die Samen angepflanzt und mit Kokosnussöl ein „überlegenes“ Cannabidiol-Öl hergestellt, das sie Kring in geringen Mengen täglich gegeben habe.

Krings Zustand, der an einer Motoneuronerkrankung (MND) leidet, habe sich nach dem regelmäßigen Einnehmen von CBD-Öl binnen weniger Monate drastisch verbessert, bis die Polizei ihr Haus durchsuchte und die Pflanzen, das Saatgut und das Öl beschlagnahmt habe. Seither habe sich sein Zustand aber wieder verschlimmert.

„Ich konnte nichts tun“

Am vergangenen Donnerstag wurde der Prozess gegen Green vor Gericht fortgesetzt und in den Zeugenstand wurde Kring gerufen. In gebrochenem Englisch und unklarer Aussprache sagte er vor Richterin Conchita Olivier aus, dass sein Zustand beim ersten Kennenlernen von Green vor einigen Jahren „Null“ gewesen sei. „Mein Laufen, Sprechen, Schreiben, Gedächtnis – alles war null“, sagte er. „Ich konnte ohne meinen Rollator nicht laufen. Ich konnte wegen Krämpfe und Schmerzen nicht schlafen. Ich hatte keinen Appetit. Ich konnte nichts tun.“

Laut Kring hat Green umfangreiche Forschung über die heilenden Eigenschaften von Hanf gemacht und nachdem er mit dem Einnehmen des DBC-Öls begonnen hat, – bis zu fünf Milliliter am Tag – verbesserte sich sein Zustand „deutlich“. „Ich konnte erstmals wieder schlafen. Ich konnte essen. Ich konnte einige Meter ohne Rollator gehen. Ich konnte ein bisschen in der Garage arbeiten. Der Schmerz ist verschwand“, sagte er.

Nach Greens Festnahme habe die Behandlung mit dem Öl aufgehört und sein gesundheitlicher Zustand sei „eingebrochen“. Kring fühlt sich „benachteiligt“, weil er nicht in der Lage sei, die Schmerzen, Depressionen und Unannehmlichkeiten seiner Motoneuronerkrankung zu behandeln. „Ich kann nichts mehr“, sagte er und gestand ein, wenn er könnte, „würde ich das Öl sofort wieder nehmen, weil ich weiß, dass es hilft.“

Die Staatsanwaltschaft, vertreten durch Henry Muhongo, argumentiert, dass jede Cannabisvariante Tetrahydrocannabinol (THC) enthält und THC in Namibia illegal ist – selbst wenn die Menge gering ist und nicht zur Sucht führen kann.

Der letzte Staatszeuge in dem Prozess, der Gerichtsmediziner John Shomeya, hatte vor einen Monat vor Gericht ausgesagt, dass „Cannabis an sich ist nicht illegal, aber Cannabis enthält THC und diese Substanz macht Cannabis illegal“. Shomeya zufolge spielt die Menge von THC hierzulande keine Rolle – es sei schlichtweg illegal. In anderen Ländern wie Kanada hingegen werde aber bei der Bestimmung von Hanf oder Cannabis ein Unterschied gemacht.

Greens Anwalt, Richard Metcalfe, hinterfragt die strafrechtliche Verfolgung seiner Mandantin, angesichts sie legal zu kaufen und frei erhältliche Gesundheitsprodukte aus lokalen Geschäften verwendet – Cannabisprodukte, die reich an CBD sind.

Nach Krings Beweisführung wurden nun alle Zeugen in diesem Fall verhört. Beide Parteien werden somit ihre endgültigen Vorlage machen, wonach ein Urteil zu einem noch nicht bekannten Datum erfolgen wird.

Green ist gegen Kaution auf freiem Fuß.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu hinterlassen

Katima Mulilo: 23° | 38° Rundu: 24° | 35° Eenhana: 23° | 35° Oshakati: 25° | 34° Ruacana: 24° | 35° Tsumeb: 22° | 33° Otjiwarongo: 20° | 32° Omaruru: 22° | 36° Windhoek: 21° | 33° Gobabis: 23° | 34° Henties Bay: 15° | 19° Swakopmund: 15° | 16° Walvis Bay: 14° | 23° Rehoboth: 21° | 34° Mariental: 21° | 36° Keetmanshoop: 18° | 36° Aranos: 22° | 36° Lüderitz: 15° | 26° Ariamsvlei: 18° | 36° Oranjemund: 14° | 22° Luanda: 24° | 25° Gaborone: 22° | 36° Lubumbashi: 17° | 34° Mbabane: 18° | 32° Maseru: 15° | 32° Antananarivo: 17° | 29° Lilongwe: 22° | 35° Maputo: 22° | 36° Windhoek: 21° | 33° Cape Town: 16° | 23° Durban: 20° | 26° Johannesburg: 18° | 33° Dar es Salaam: 26° | 32° Lusaka: 22° | 36° Harare: 20° | 31° #REF! #REF!