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Dem angeklagten Ehepaar Caroline- (l.) und Edward Nkata wird der Prozess wegen Mordes an einer Minderjährigen gemacht. Foto Kristien Kruger
Dem angeklagten Ehepaar Caroline- (l.) und Edward Nkata wird der Prozess wegen Mordes an einer Minderjährigen gemacht. Foto Kristien Kruger

Prozessstart steht an

Mülltonnen-Mordfall - neue Gerichtstermine bekannt
In einem Fall von 2020 behautet die Staatanwaltschaft, dass ein neunjähriges Mädchen von ihrem biologischen Vater zu Tode geprügelt und dann mit Hilfe seiner jetzigen Ehefrau in eine Mülltonne geworfen und verbrannt wurde. Der Prozess soll nun Anfang 2023 im Obergericht in Windhoek angehört werden.
Stefan Noechel,Kristien Kruger
Von K. Kruger und S. Noechel

Der Prozess eines simbabwischen Paares, das wegen Mordes an der neunjährigen Akundaishe Natalie Chipomho angeklagt ist, wurde im Februar dieses Jahres vom Windhoeker Magistratsgericht an das Obergericht verlegt. Am gestrigen Montag mussten beide Angeklagten vor Richterin Claudia Claasen erscheinen, damit die endgültigen Gerichtstermine festgelegt werden konnten. Der Prozess wurde auf den 17. bis 27. Januar 2023 vertagt. Auch soll die Woche vom 6.- bis 10. März für die Anhörung in dem Fall gebraucht werden.

Chipomho ist die biologische Tochter von Edward Nkata, der mit seiner jetzigen Frau Caroline Nkata Hauptangeklagter ist. Die biologische Mutter der ermordeten Chipomho, Rachel Kureva, war anfangs auch eine der Beschuldigten, wurde jedoch aller Anklagen entlastet, da die Staatsanwaltschaft nicht genug Beweismaterial gegen sie sammeln konnte und sie deshalb freisprach. Die Anklage gegen die beiden Beschuldigten lautet Mord, Vertuschung von Straftaten, Körperverletzung und Betrug. Auch sind alle Betroffenen aus Simbabwe und befinden sich illegal in Namibia. Bei einer Durchsuchung der Wohnung der Angeklagten wurde nur der Pass der ermordeten Chipomho gefunden. Die Familie lebte zu acht auf engstem Raum in einem Zweischlafzimmer-haus in der Rhino-Park Gegend in Windhoek.

Vater soll Tochter erschlagen haben

Bei ihrem ersten Erscheinen vor dem Haftrichter im Magistratsgericht bekannte sich Caroline Nkata schuldig und gab zu, dass ihr Mann Chipomho zu Tode geprügelt hatte. Der Staat wirft dem Ehepaar vor, die Leiche gemeinsam entsorgt zu haben. Augenzeugen und Videomaterial einer Überwachungskamera halfen der Polizei im Jahr 2020 bei den Ermittlungen. Ein Mann und eine Frau waren mit einer städtischen Mülltonne (mit Rollen) die Straße entlang unterwegs zu einer nahegelegenen Müllhalde. Dort sollen sie die Leiche der neunjährigen entsorgt haben und sie mit einem vorher gekauften Brennstoff übergossen und angezündet haben. Nachbarn der Angeklagten wurden misstrauisch, als sich das Paar mit der besagten Mülltonne aufmachte.

Mit dem Beginn des Prozesses am Obergerichtshof werden beide Angeklagten erneut plädieren müssen und das Recht haben, Erklärungen zu ihren Plädoyers abzugeben. Auch muss sich Caroline Nkata wegen Betrugs verantworten, da sie sich fälschlicherweise als die biologische Mutter von Chipomho und eines anderen minderjährigen Kindes ausgegeben haben soll. Sie war eine Lehrerin an einer lokalen Schule und hatte somit kein Schulgeld für die beiden Kinder zahlen müssen.

Der Fall sollte schon in der vergangene Woche mit der Ankündigung der Gerichtstermine weitergeführt werden. Jedoch war der Rechtsanwalt von Edward Nkata, Mbanga Siyomunji, verhindert und konnte somit erst gestern die Prozessbesprechung stattfinden. Caroline Nkatas wird von Milton Engelbrecht vertreten, während Antonia Verhoef für die Staatsanwaltschaft den Fall leitet. Caroline ist in den Polizeizellen der Dordabis-Polizeistation im Polizeigewahrsam, während ihr Mann Edward im Zentralgefängnis von Windhoek inhaftiert ist.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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