Schlussplädoyers verschoben
Lichtenstrasser-Prozess: Weitere Verzögerung bei dem Mordprozess
Eine weitere Verzögerung im Ernst-Joseph-Lichtenstrasser-Prozess hat zur Folge, dass der wegen Doppelmordes Angeklagte erst Mitte Oktober erneut im Obergericht in Windhoek erscheinen muss. Die diesmalige Verzögerung kommt von Seiten der Staatsanwaltschaft.
Von Kristien Kruger
(Bearbeitet von S. Noechel)
Windhoek
In dem Mordprozess, bei dem sich Ernst Joseph Lichtenstrasser wegen der Morde an den beiden Direktoren des Instituts für Minenkunde (Namibian Institute for Mining and Technology, NIMT), Eckhart Müller und dessen Stellvertreter Heimo Hellwig, vor Gericht verantworten muss, wurde das Verfahren auf den 16. Oktober verschoben. Das Schlussplädoyer hatte ursprünglich am vergangenen Donnerstag gehalten werden sollen.
Die Parteien, die ihre Schlussplädoyers vor Richter Christie Liebenberg im Obergericht in Windhoek vor Lichtenstrassers endgültigen Verurteilungen halten sollten, konnten dies nicht tun, da die Staatsanwältin Antonia Verhoef nicht zugegen sein konnte.
Aufgrund eines Todesfalls in ihrer Familie konnte Verhoef ihr Schlussplädoyer nicht vortragen. Das Gericht erteilte ihr Erlaubnis und sie muss nun per Gerichtsbeschluss ihr schriftliches Plädoyer vor dem 28. September dem Gericht vorlegen. Danach hat die Verteidigung bis zum 9. Oktober Zeit, ihre Gegenargumente vorzulegen.
Nachdem die Schlussplädoyers vorgetragen worden sind, wird Liebenberg dann einen Termin für Lichtenstrassers Urteilsverkündung bekanntgeben.
Hintergrund
Nachdem der Prozess fast vier Jahre gedauert hat, schloss der Staat seinen Fall im Dezember 2022 ab. Anschließend wurde Lichtenstrasser in den Zeugenstand gerufen, woraufhin sein Rechtsvertreter, Albert Titus, nur einen Zeugen in den Zeugenstand rief, bevor er den Fall von Seiten der Verteidigung abschloss.
Titus rief eine klinische Psychologin aus Windhoek, Ute Sinkala, in den Zeugenstand, um über Lichtenstrassers Geisteszustand während eines Polizeiverhörs auszusagen, bei dem er auf einer Videoaufzeichnung seine Schuld eingestand.
Sinkala erstellte einen Bericht, in dem Lichtenstrassers emotionaler und psychologischer Zustand während seines Schuldeingeständnisses festgestellt wurde. Das Schuldeingeständnis wurde ihr jedoch erst zugänglich gemacht, nachdem sie das Gutachten bereits fertiggestellt hatte. Sie berücksichtigte unter anderem Lichtenstrassers medizinischen Hintergrund, seine Familiengeschichte und vergangene Traumata, um Einblicke in sein emotionales Befinden zu gewinnen.
Sinkala stellte fest, dass Lichtenstrasser während seines Schuldeingeständnisses enormem Druck und Stress ausgesetzt war. Offenbar wollte er unbedingt aus dieser Situation herauskommen. Das Schuldeingeständnis wurde nach einem Nebenverhör schlussendlich von Liebenberg für zulässig erklärt und anschließend im Gericht vorgelesen.
Lichtenstrasser und Titus hatten vorgehabt, auch einen internationalen Ballistikexperten in den Zeugenstand zu rufen, mussten dessen Aussage jedoch aufgeben und schlossen somit ihren Fall ab.
Lichtenstrasser bleibt bis zu seinem nächsten Erscheinen in Untersuchungshaft.
(Bearbeitet von S. Noechel)
Windhoek
In dem Mordprozess, bei dem sich Ernst Joseph Lichtenstrasser wegen der Morde an den beiden Direktoren des Instituts für Minenkunde (Namibian Institute for Mining and Technology, NIMT), Eckhart Müller und dessen Stellvertreter Heimo Hellwig, vor Gericht verantworten muss, wurde das Verfahren auf den 16. Oktober verschoben. Das Schlussplädoyer hatte ursprünglich am vergangenen Donnerstag gehalten werden sollen.
Die Parteien, die ihre Schlussplädoyers vor Richter Christie Liebenberg im Obergericht in Windhoek vor Lichtenstrassers endgültigen Verurteilungen halten sollten, konnten dies nicht tun, da die Staatsanwältin Antonia Verhoef nicht zugegen sein konnte.
Aufgrund eines Todesfalls in ihrer Familie konnte Verhoef ihr Schlussplädoyer nicht vortragen. Das Gericht erteilte ihr Erlaubnis und sie muss nun per Gerichtsbeschluss ihr schriftliches Plädoyer vor dem 28. September dem Gericht vorlegen. Danach hat die Verteidigung bis zum 9. Oktober Zeit, ihre Gegenargumente vorzulegen.
Nachdem die Schlussplädoyers vorgetragen worden sind, wird Liebenberg dann einen Termin für Lichtenstrassers Urteilsverkündung bekanntgeben.
Hintergrund
Nachdem der Prozess fast vier Jahre gedauert hat, schloss der Staat seinen Fall im Dezember 2022 ab. Anschließend wurde Lichtenstrasser in den Zeugenstand gerufen, woraufhin sein Rechtsvertreter, Albert Titus, nur einen Zeugen in den Zeugenstand rief, bevor er den Fall von Seiten der Verteidigung abschloss.
Titus rief eine klinische Psychologin aus Windhoek, Ute Sinkala, in den Zeugenstand, um über Lichtenstrassers Geisteszustand während eines Polizeiverhörs auszusagen, bei dem er auf einer Videoaufzeichnung seine Schuld eingestand.
Sinkala erstellte einen Bericht, in dem Lichtenstrassers emotionaler und psychologischer Zustand während seines Schuldeingeständnisses festgestellt wurde. Das Schuldeingeständnis wurde ihr jedoch erst zugänglich gemacht, nachdem sie das Gutachten bereits fertiggestellt hatte. Sie berücksichtigte unter anderem Lichtenstrassers medizinischen Hintergrund, seine Familiengeschichte und vergangene Traumata, um Einblicke in sein emotionales Befinden zu gewinnen.
Sinkala stellte fest, dass Lichtenstrasser während seines Schuldeingeständnisses enormem Druck und Stress ausgesetzt war. Offenbar wollte er unbedingt aus dieser Situation herauskommen. Das Schuldeingeständnis wurde nach einem Nebenverhör schlussendlich von Liebenberg für zulässig erklärt und anschließend im Gericht vorgelesen.
Lichtenstrasser und Titus hatten vorgehabt, auch einen internationalen Ballistikexperten in den Zeugenstand zu rufen, mussten dessen Aussage jedoch aufgeben und schlossen somit ihren Fall ab.
Lichtenstrasser bleibt bis zu seinem nächsten Erscheinen in Untersuchungshaft.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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