Staat wirft Lichtenstrasser Nachlässigkeit vor

Windhoek (imvdw/sno) • Am Freitag ging die erste Woche der Prozessverhandlungen im Lichtenstrasser-Mordprozess in Windhoek zu Ende. Der Fall wurde auf den 24. April vertagt.

Nachdem Lichtenstrassers Anwalt, Albert Titus, zum Wochenanfang Lichtenstrasser selber in den Zeugenstand rief (AZ berichtete), endete die Woche mit Fragen der Staatsanklägerin Antonia Verhoef mit ihrem Kreuzverhör. Im Wesentlichen ging es um die Versetzung Lichtenstrassers vom Tsumeb-Campus des Namibischen Instituts für Minenkunde (NIMT) nach Keetmanshoop. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft sollte Lichtenstrasser im März 2019 beim NIMT-Campus in Keetmanshoop in seiner Tätigkeit als Schlosser und Dreher wieder angefangen haben. Er gab jedoch an, dass er krankgeschrieben war und diesen einem Herrn (Jan) Annandale bekannt gegeben hatte. Er hatte eine Absprache für ein Elektrokardiogramm und habe erst später zum Dienst wieder antreten könne.

Lichtenstrasser befand sich jedoch am 15. März nach Angaben seiner Aussagen in der Namib-Wüste und meinte, dass es kein Problem wäre einen Tag später für das Elektrokardiogramm zu gehen. Verhoef warf ihm daraufhin Unachtsamkeit und Nachlässigkeit vor. Es gebe obendrein scheinbar keine Beweise und Dokumente, dass Lichtenstrasser eine Absprache bei einem Arzt zu dem Zeitpunkt hatte.

Weiterhin sollte sich Lichtenstrasser beim NIMT-Campus in Keetmanshoop nach dem Krankenurlaub melden, was er ebenfalls nicht tat. Er meldete sich beim Tsumeb-Campus zum Dienst. Das Kreuzverhör von Verhoef ist noch nicht abgeschlossen und wird im April fortgeführt.