Torten im Gefängnis: Inhaftierte abslovieren Konditoren-Ausbildung

Windhoek (tk) - Sieben weibliche Insassen der Justizvollzugsanstalt Windhoek (WFC) haben am Dienstag eine dreimonatige Ausbildung zur Konditorin abgeschlossen. Sie begann im April und endete vor rund einer Woche. Die Insassen lernten verschiedene Kuchen zu backen und sie mit Fondant zu dekorieren. Die Initiative wurde vom Community Advisory Committee (CAC) der Einrichtung organisiert.

„Wir wollen das Leben der Frau hier verändern“, erklärte Mariane Akwenye, CAC-Mitglied. „Die Häftlinge müssen in ihre Gemeinden zurückkehren, und die Justizvollzugsanstalt ist das letzte Netz, dass sie auffängt, wenn alle anderen Systeme versagt haben.“ Sie sei so stolz auf alle Absolventinnen. „Ich habe die Kuchen gesehen und bin fast in Tränen ausgebrochen“, sagte sie. Als Abschlussprojekt fertigten alle Insassen eine Torte nach einem bestimmten Thema an (siehe Foto).

Akwenye hofft aus, dass aus der Initiative ein profitables Projekt wird. „Wir wollen weitermachen und anfangen, Kuchen und Kekse zu backen, die die Leute direkt in der Küche der Einrichtung bestellen und bezahlen können“, sagte sie.

Nach Angaben des Gefängnisses werden die Einnahmen aus Kuchenverkäufen und -bestellungen zwischen den Insassen (Konditorinnen) und der Einrichtung aufgeteilt, wobei der Anteil des Insassen für Toilettenartikel und andere Kleinartikel verwendet wird.

Auch drei der Insassen kamen bei der Abschluss-Zeremonie zu Wort. Sie bedankten sich alle mit herzlichen Worten bei ihren Lehrerinnen und sprachen darüber, wie sehr die Ausbildung ihr Leben verbessert habe. „Es ist ein Zeichen dafür, dass den Menschen außerhalb des Gefängnisses das Wohl der Insassen am Herzen liegt“, sagte Insassin Elizabeth Hajisi (46). Eine der Ausbilderinnen, Celeste Mertens, war zu Tränen gerührte und versicherte den Insassen: „Auch wir haben viel von euch gelernt!“