Trustco-Aktienhandel ausgesetzt
Südafrikanisches Appellationsgericht gibt JSE und FST Recht
Das an der Johannesburger Börse notierte namibische Unternehmen „Trustco Group Holdings" wurde nun vom Gericht angewiesen, seine Finanzergebnisse zu korrigieren. Indessen wurde der Handel mit seinen Aktien ausgesetzt.
Von Ogone Tlhage & Frank Steffen, Windhoek
Die Richterin am Obersten Berufungsgericht in Südafrika, Sulet Potterill, ordnete jetzt an, dass „Trustco Group Holdings“ seine Finanzberichte neu erstellen muss, da die Finanzergebnisse eines Unternehmens die tatsächliche finanzielle Gesundheit von Trustco zu widerspiegeln haben. Die Aussetzung des Handels mit Trustco-Aktien and der Johannesburger Börse (JSE), folgte dem Urteil zugunsten der JSE und des „Financial Services Tribunal“ (FST) am gestrigen Montag.
Früher im Jahr hatte Trustco die erste Runde gegen die JSE gewonnen, als der Fall infolge eines technischen Fehlers vom Gericht abgewiesen worden war. Zu jener Zeit hatte Trustco seinen Erfolg dahingehend gefeiert, dass es von der Börse auf unredliche Weise angewiesen worden sei, die Finanzberichte zu korrigieren. Jetzt gab der Pressereferent Neville Basson bekannt: „Trustco hat nun handfeste Anweisungen von Richterin Potterill, die entschieden hat, dass die Entscheidung des ‚Financial Services Tribunal‘ vom November 2021 rechtskräftig ist. Trustco hat nun handfeste Beweise dafür, dass seine Finanzzahlen angepasst werden müssen.“
Inwiefern das Urteil der Richterin nun als „Beweismaterial“ zu deuten ist, während die Forderung des FST als Kontrollbehörde eben diese Veränderungen an den Finanzberichten anzubringen, als nicht beweiskräftig beziehungsweise nicht als handlungsfähig einzuschätzen ist, das stellt Trustco nicht klar.
Finanzberichte erzählen eine Geschichte
Klar ist dagegen das Urteil der Richterin: „Die Jahresabschlüsse eines börsennotierten Unternehmens kommunizieren mit der Öffentlichkeit, und sie müssen eine vollständige Geschichte erzählen. Die JSE und das FST stellten fest, dass die bestehende ‚Rechnungslegung‘ nicht die vollständige Geschichte erzählt und nicht den IFRS-Anforderungen (International Financial Reporting Standards) entspricht. Trustco muss sich an diese Entscheidung halten und entsprechend neu berichten.“ Potterill wies die von Trustco eingelegte Revision zurück und ordnete an, dass die Klage kostenpflichtig abgewiesen wird.
Der Streit zwischen der JSE und Trustco dreht sich um den Verzicht seitens des Mehrheitsaktionärs der in Namibia ansässigen Gruppe, Quinton van Rooyen, auf zwei Darlehen – eines in Höhe von 545,6 Mio. N$ und das andere in Höhe von 1 Milliarde N$ –, welche als einmalige Einnahme verbucht worden waren. Ferner war bestimmter Besitz, der ehedem als Vorrat in dem Bericht der Bau- und Entwicklungszweigstelle aufgeführt worden war, in dem nachstehenden Jahr neu als Immobilie dargelegt worden.
„Trustco bleibt an der JSE notiert und hält sich an die Börsenzulassungsbedingungen. Trustco wird im Interesse aller Beteiligten seine Jahresabschlüsse neu erstellen, vorbehaltlich seines Rechts, gegen das Urteil angehen zu dürfen“, heißt es in der Pressemitteilung von Trustco. Trustco-Firmengründer Quinton Van Rooyen bezeichnete das Urteil als „unglücklich“ und erklärte, Trustco habe in seinen Geschäften ehrlich gehandelt: „Es ist ein bedauerlicher, aber notwendiger Schritt, dass ein Gerichtsbeschluss erforderlich ist, um die gutgläubigen Handlungen und Erklärungen unseres unabhängigen Vorstands und der Wirtschaftsprüfer außer Kraft zu setzen. Mit dieser gerichtlichen Verfügung werden wir die von der JSE geforderte Neuformulierung unserer Finanzzahlen vornehmen."
Tochter steht vor Auflösung
Gerade unlängst war Trustco in die Schlagzeilen geraten, als die namibische Notenbank (Bank of Namibia) vor dem Obersten Gerichtshof in Windhoek die Liquidation der Trustco Bank, einer Tochtergesellschaft der Trustco Group, beantragt hatte. Trustco Group soll demnach entgegen einiger Abmachungen versäumt haben, die Bank neu zu finanzieren. Dadurch sei der Punkt erreicht worden, an dem die Geldmittel der Anleger gefährdet seien, hatte die BoN angegeben. Der Antrag läuft zurzeit (AZ berichtete).
Die Richterin am Obersten Berufungsgericht in Südafrika, Sulet Potterill, ordnete jetzt an, dass „Trustco Group Holdings“ seine Finanzberichte neu erstellen muss, da die Finanzergebnisse eines Unternehmens die tatsächliche finanzielle Gesundheit von Trustco zu widerspiegeln haben. Die Aussetzung des Handels mit Trustco-Aktien and der Johannesburger Börse (JSE), folgte dem Urteil zugunsten der JSE und des „Financial Services Tribunal“ (FST) am gestrigen Montag.
Früher im Jahr hatte Trustco die erste Runde gegen die JSE gewonnen, als der Fall infolge eines technischen Fehlers vom Gericht abgewiesen worden war. Zu jener Zeit hatte Trustco seinen Erfolg dahingehend gefeiert, dass es von der Börse auf unredliche Weise angewiesen worden sei, die Finanzberichte zu korrigieren. Jetzt gab der Pressereferent Neville Basson bekannt: „Trustco hat nun handfeste Anweisungen von Richterin Potterill, die entschieden hat, dass die Entscheidung des ‚Financial Services Tribunal‘ vom November 2021 rechtskräftig ist. Trustco hat nun handfeste Beweise dafür, dass seine Finanzzahlen angepasst werden müssen.“
Inwiefern das Urteil der Richterin nun als „Beweismaterial“ zu deuten ist, während die Forderung des FST als Kontrollbehörde eben diese Veränderungen an den Finanzberichten anzubringen, als nicht beweiskräftig beziehungsweise nicht als handlungsfähig einzuschätzen ist, das stellt Trustco nicht klar.
Finanzberichte erzählen eine Geschichte
Klar ist dagegen das Urteil der Richterin: „Die Jahresabschlüsse eines börsennotierten Unternehmens kommunizieren mit der Öffentlichkeit, und sie müssen eine vollständige Geschichte erzählen. Die JSE und das FST stellten fest, dass die bestehende ‚Rechnungslegung‘ nicht die vollständige Geschichte erzählt und nicht den IFRS-Anforderungen (International Financial Reporting Standards) entspricht. Trustco muss sich an diese Entscheidung halten und entsprechend neu berichten.“ Potterill wies die von Trustco eingelegte Revision zurück und ordnete an, dass die Klage kostenpflichtig abgewiesen wird.
Der Streit zwischen der JSE und Trustco dreht sich um den Verzicht seitens des Mehrheitsaktionärs der in Namibia ansässigen Gruppe, Quinton van Rooyen, auf zwei Darlehen – eines in Höhe von 545,6 Mio. N$ und das andere in Höhe von 1 Milliarde N$ –, welche als einmalige Einnahme verbucht worden waren. Ferner war bestimmter Besitz, der ehedem als Vorrat in dem Bericht der Bau- und Entwicklungszweigstelle aufgeführt worden war, in dem nachstehenden Jahr neu als Immobilie dargelegt worden.
„Trustco bleibt an der JSE notiert und hält sich an die Börsenzulassungsbedingungen. Trustco wird im Interesse aller Beteiligten seine Jahresabschlüsse neu erstellen, vorbehaltlich seines Rechts, gegen das Urteil angehen zu dürfen“, heißt es in der Pressemitteilung von Trustco. Trustco-Firmengründer Quinton Van Rooyen bezeichnete das Urteil als „unglücklich“ und erklärte, Trustco habe in seinen Geschäften ehrlich gehandelt: „Es ist ein bedauerlicher, aber notwendiger Schritt, dass ein Gerichtsbeschluss erforderlich ist, um die gutgläubigen Handlungen und Erklärungen unseres unabhängigen Vorstands und der Wirtschaftsprüfer außer Kraft zu setzen. Mit dieser gerichtlichen Verfügung werden wir die von der JSE geforderte Neuformulierung unserer Finanzzahlen vornehmen."
Tochter steht vor Auflösung
Gerade unlängst war Trustco in die Schlagzeilen geraten, als die namibische Notenbank (Bank of Namibia) vor dem Obersten Gerichtshof in Windhoek die Liquidation der Trustco Bank, einer Tochtergesellschaft der Trustco Group, beantragt hatte. Trustco Group soll demnach entgegen einiger Abmachungen versäumt haben, die Bank neu zu finanzieren. Dadurch sei der Punkt erreicht worden, an dem die Geldmittel der Anleger gefährdet seien, hatte die BoN angegeben. Der Antrag läuft zurzeit (AZ berichtete).
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Allgemeine Zeitung
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