Die Not ist groß
149 Tote und Patrouillen gegen Plünderungen
Die Not ist im Süden Brasiliens nach den verheerenden Überschwemmungen groß. Hunderttausende Menschen sind betroffen - und jetzt kommen auch noch Plünderer. Doch es gibt Hoffnung inmitten der Fluten.
Von Philipp Znidar, dpa
Porto Alegre
Schwer bewaffnet und mit Taschenlampen ausgerüstet fahren sie in Booten durch das Zentrum der überschwemmten südbrasilianischen Stadt Porto Alegre. Aus Angst vor Plünderungen hat die Polizei die nächtlichen Patrouillen hier eingerichtet. Es ist dunkel, die Stadt wurde vielerorts von der Stromversorgung abgeschnitten. So wie hier ist der gesamte Bundesstaat Rio Grande do Sul schwer von dem verheerenden Hochwasser gezeichnet, das nun schon seit zwei Wochen herrscht und noch immer kein Ende findet.
Für Donnerstag werden erneut heftige Regenfälle sowie eine Kaltfront erwartet, die Mindesttemperaturen von bis zu null Grad mit sich bringen könnte. Der Wasserstand des Guaíba, ein Zusammenfluss mehrerer Flüsse in der Regionalhauptstadt Porto Alegre, ist zuletzt wieder angestiegen und zeigte Berichten zufolge in der Nacht auf Mittwoch einen Pegelstand von 5,25 Metern - zehn Zentimeter unter dem Rekordwert vom 5. Mai. Über zwei Millionen Menschen sind in dem Bundesstaat, der flächenmäßig fast so groß wie Italien ist, betroffen. Die Zahl der Unwettertoten erhöhte sich nach Angaben des Zivilschutzes am Mittwoch (Ortszeit) auf 149. 108 Menschen wurden vermisst und weitere 806 verletzt.
Beinahe 90 Prozent aller Städte sind laut Nachrichtenagentur Agência Brasil von den Hochwassern betroffen. Viele Gemeinden waren neben der Strom- auch von der Wasserversorgung abgeschnitten. Auch Telefon- und Internetverbindungen wurden vielerorts unterbrochen. Fast 540 000 Menschen mussten ihre Häuser laut Zivilschutz verlassen, mehr als 76 000 Menschen in Notherbergen untergebracht werden.
Eine der größten Überschwemmungen in der Geschichte Brasiliens
Auf der Südhalbkugel der Erde ist jetzt Herbst, Überschwemmungen kommen im Süden Brasiliens um diese Zeit immer wieder vor. Nach Einschätzung von Wissenschaftlern erhöht sich durch den Klimawandel allerdings deren Häufigkeit und Intensität. Von „Szenen wie im Krieg“ hatte der Gouverneur des Bundesstaats, Eduardo Leite, gesprochen. Brasiliens Staatspräsident Luiz Inácio Lula da Silva, der am Mittwoch zum dritten Mal in das betroffene Gebiet gereist war, sagte, die Überschwemmungen gehörten zu den größten in der Geschichte des Landes.
Inmitten der ganzen Not müssen sich Betroffene auch noch Sorgen um ihren Besitz machen. „Die Menschen haben Angst, dass ihr Eigentum geplündert wird, sagt der Leiter der Zivilpolizei von Rio Grande do Sul, Fernando Sodré, im Interview des Nachrichtensenders Record News.
Nach den unzähligen Rettungsmaßnahmen der vergangenen Tage würde die Polizei wieder zu ihrer eigentlichen Arbeit übergehen, erklärt Sodré - nämlich sich um die Sicherheit der Menschen zu kümmern. Justizminister Ricardo Lewandowski hatte zuletzt häufiger die Zahl der Beamten im Einsatz aufgestockt. Es wurden auch Notherberge ausschließlich für Frauen und Kinder angekündigt, nachdem es mehrere Anzeigen von sexuellen Missbräuchen durch Männer gegeben hatte. Dazu müssten sie auch gegen zahlreiche Falschnachrichten vorgehen, wie zum Beispiel über die angebliche Befreiung von Gefangenen, hieß es von der Polizei.
Porto Alegre
Schwer bewaffnet und mit Taschenlampen ausgerüstet fahren sie in Booten durch das Zentrum der überschwemmten südbrasilianischen Stadt Porto Alegre. Aus Angst vor Plünderungen hat die Polizei die nächtlichen Patrouillen hier eingerichtet. Es ist dunkel, die Stadt wurde vielerorts von der Stromversorgung abgeschnitten. So wie hier ist der gesamte Bundesstaat Rio Grande do Sul schwer von dem verheerenden Hochwasser gezeichnet, das nun schon seit zwei Wochen herrscht und noch immer kein Ende findet.
Für Donnerstag werden erneut heftige Regenfälle sowie eine Kaltfront erwartet, die Mindesttemperaturen von bis zu null Grad mit sich bringen könnte. Der Wasserstand des Guaíba, ein Zusammenfluss mehrerer Flüsse in der Regionalhauptstadt Porto Alegre, ist zuletzt wieder angestiegen und zeigte Berichten zufolge in der Nacht auf Mittwoch einen Pegelstand von 5,25 Metern - zehn Zentimeter unter dem Rekordwert vom 5. Mai. Über zwei Millionen Menschen sind in dem Bundesstaat, der flächenmäßig fast so groß wie Italien ist, betroffen. Die Zahl der Unwettertoten erhöhte sich nach Angaben des Zivilschutzes am Mittwoch (Ortszeit) auf 149. 108 Menschen wurden vermisst und weitere 806 verletzt.
Beinahe 90 Prozent aller Städte sind laut Nachrichtenagentur Agência Brasil von den Hochwassern betroffen. Viele Gemeinden waren neben der Strom- auch von der Wasserversorgung abgeschnitten. Auch Telefon- und Internetverbindungen wurden vielerorts unterbrochen. Fast 540 000 Menschen mussten ihre Häuser laut Zivilschutz verlassen, mehr als 76 000 Menschen in Notherbergen untergebracht werden.
Eine der größten Überschwemmungen in der Geschichte Brasiliens
Auf der Südhalbkugel der Erde ist jetzt Herbst, Überschwemmungen kommen im Süden Brasiliens um diese Zeit immer wieder vor. Nach Einschätzung von Wissenschaftlern erhöht sich durch den Klimawandel allerdings deren Häufigkeit und Intensität. Von „Szenen wie im Krieg“ hatte der Gouverneur des Bundesstaats, Eduardo Leite, gesprochen. Brasiliens Staatspräsident Luiz Inácio Lula da Silva, der am Mittwoch zum dritten Mal in das betroffene Gebiet gereist war, sagte, die Überschwemmungen gehörten zu den größten in der Geschichte des Landes.
Inmitten der ganzen Not müssen sich Betroffene auch noch Sorgen um ihren Besitz machen. „Die Menschen haben Angst, dass ihr Eigentum geplündert wird, sagt der Leiter der Zivilpolizei von Rio Grande do Sul, Fernando Sodré, im Interview des Nachrichtensenders Record News.
Nach den unzähligen Rettungsmaßnahmen der vergangenen Tage würde die Polizei wieder zu ihrer eigentlichen Arbeit übergehen, erklärt Sodré - nämlich sich um die Sicherheit der Menschen zu kümmern. Justizminister Ricardo Lewandowski hatte zuletzt häufiger die Zahl der Beamten im Einsatz aufgestockt. Es wurden auch Notherberge ausschließlich für Frauen und Kinder angekündigt, nachdem es mehrere Anzeigen von sexuellen Missbräuchen durch Männer gegeben hatte. Dazu müssten sie auch gegen zahlreiche Falschnachrichten vorgehen, wie zum Beispiel über die angebliche Befreiung von Gefangenen, hieß es von der Polizei.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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