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Heftige Brände in Griechenland, auf Teneriffa und erneut in USA

In Griechenland registrieren die Behörden weit über 100 Brände - teilweise müssen Orte evakuiert werden. In Spanien sind auf dem Festland die meisten Feuer unter Kontrolle, Sorge macht jedoch die Lage auf Teneriffa. Auch in Kalifornien sieht es wieder schlimm aus.
Von Deutsche Presse-Agentur, dpa

Athen/Santa Cruz de Tenerife


Die gewaltigen Brände auf der Insel Lesbos und im Dadia-Nationalpark im Nordosten Griechenlands haben auch am Sonntag unkontrolliert gewütet. Auf Lesbos wurden am Mittag die Bewohner des Dorfes Vrisa auf der Südseite der Insel dazu aufgerufen, die Ortschaft zu verlassen. Häuser und Autos fielen den Flammen zum Opfer. In Spanien entspannte sich die Lage - abgesehen von der Kanaren-Insel Teneriffa.

Auf Lesbos war die Rauchentwicklung so stark, dass sie vom Weltall aus zu sehen war. Das teilte das europäische Erdbeobachtungssystem Copernicus auf Twitter mit und postete ein entsprechendes Satellitenbild. Im Nordosten Griechenlands verbrannten derweil unzählige Hektar des Dadia-Nationalparks. Militär und Forstarbeiter bemühten sich am Sonntag, Schneisen in die Pinienwälder zu schlagen und dadurch die weitere Ausbreitung der Flammen zu verhindern. Zwischenzeitlich waren mehr als 320 Feuerwehrleute mit 68 Löschzügen im Einsatz.

Binnen 24 Stunden wurden in ganz Griechenland 141 Brände registriert, wie die Feuerwehr mitteilte. Landesweit sollen dem Zivilschutz zufolge aktuell so gut wie alle verfügbaren Löschhubschrauber und -flugzeuge im Einsatz sein.

Unter anderem brannte ein Umspannwerk der staatlichen Elektrizitätsgesellschaft in der Nähe der Stadt Larisa in Thessalien. Auch am westlichen Rand der Hauptstadt Athen musst wieder gelöscht werden. Für Montag schätzte die Feuerwehr die Brandgefahr weiterhin als hoch bis sehr hoch ein. Meteorologen kündigten bis Anfang August hohe Temperaturen von bis zu 40 Grad und Trockenheit an.



Bewohner in Sicherheit gebracht

In Spanien entspannte sich die Lage zwar, doch die Serie der Waldbrände nahm kein Ende. Sorgen bereitete heuteg ein Feuer auf Teneriffa. Auf der bei Touristen beliebten Insel hätten die Flammen bereits mehr als 2150 Hektar zerstört, sagte Regionalpräsident Ángel Víctor Torres am späten Samstagabend. 585 Bewohner von La Guancha und von vier weiteren Gemeinden im Norden der Insel seien in Sicherheit gebracht worden.

Bei der Bekämpfung des Feuers hätten die rund 150 Einsatzkräfte zuletzt auch dank höherer Luftfeuchtigkeit und schwächerer Winde große Fortschritte gemacht. Der heute und Montag angekündigte Temperaturanstieg auf bis zu 38 Grad mache aber Sorge. „Wir müssen das Feuer daher so schnell wie möglich löschen“, sagte Torres.

Im Zusammenspiel mit einer seit Monaten anhaltenden Dürre und starken Winden hatte die Hitze nach Angaben des spanischen Wetterdienstes Aemet den Ausbruch und die Ausbreitung vieler Brände begünstigt. 2022 ist für Spanien bereits jetzt das verheerendste Waldbrand-Jahr seit Beginn der Erfassungen. In den ersten knapp sieben Monaten des Jahres zerstörten Flammen rund 200 000 Hektar - etwa 80 Prozent der Fläche des Saarlandes.

Unterdessen wurden in Italien in der Nähe von Görz (Gorizia) an der Grenze zu Slowenien rund 350 Menschen in Sicherheit gebracht. Grund sei der Brand in Slowenien, der wegen des starken Windes auf Italien übergreifen könnte, teilte die Feuerwehr in der Nacht zu Sonntag mit. Betroffen war der Ort Savogna d'Isonzo.

Wegen eines sich rasch ausbreitenden Feuers in der Nähe des US-Nationalparks Yosemite hat Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom den Notstand in dem betroffenen Gebiet verhängt. Das sogenannte Oak Fire, das am Samstagabend (Ortszeit) im Bezirk Mariposa auf rund 48 Quadratkilometern wütete, zerstörte zehn Gebäude und beschädigte fünf weitere, wie die zuständige Behörde Cal Fire mitteilte.

Knapp 2700 Häuser seien von dem Brand bedroht, der aus noch unbekannten Gründen am Freitagnachmittag ausgebrochen war. Tausende Anwohner mussten sich Medienberichten zufolge in Sicherheit bringen. Der Südwesten der USA leidet bereits seit Wochen unter mehreren Waldbränden, die nach Angaben der Behörden durch die anhaltende Trockenheit begünstigt werden.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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