Alt und neu zugleich: Buchhandlung feiert Neueröffnung
Swakopmund (mv) • Pünktlich zur Feriensaison konnte der neue Inhaber Peter Reiner die Swakopmunder Buchhandlung am 14. Dezember 2021 eröffnen. Dabei waren gleich mehrere Generationen ehemaliger Eigentümer vor Ort.
Reiner gab zu Beginn einen kurzen und interessanten geschichtlichen Überblick. Bereits am 31. Januar 1900 wurde die Swakopmunder Buchhandlung von Emil Höhne gegründet. Lokalpatriotismus blitzte auf, als bei der Eröffnungsfeier klargestellt wurde, dass damit die Swakopmunder die Nase vorne hatten und es später Filialen der Swakopmunder Buchhandlung in Windhoek und Lüderitzbucht gab.
Im Ersten Weltkrieg hatte die Buchhandlung das Recht, Notgeld zu drucken — die sogenannten Seitz-Noten. In der wirtschaftlichen Krise nach dem Ersten Weltkrieg musste die Buchhandlung 1923 sogar schließen. Applaus gab es für den anwesenden Hans Delius, der zusammen mit seiner Frau Anka 1967 das Geschäft übernommen hatte. Es folgten der ebenfalls anwesende Anton von Wietersheim und dessen Sohn Joachim von Wietersheim, bis dann Peter Reiner zum 1.9.2021 übernommen hat.
Letzterer ist als Eigentümer der Buch- und Kunsthandlung „Die Muschel“ in Swakopmund kein Unbekannter. Er erläuterte im Gespräch mit der AZ sein sympathisches und stimmiges Konzept. Demnach soll es eine Buchhandlung sein, die „lebt“ und jede/n anspricht. So gibt es zum Beispiel in der Kinderabteilung einen kleinen Tisch mit Mal-Utensilien, und das Antiquariat im alten Büroraum ist liebevoll eingerichtet mit historischen Dekorationen. Ein Augenschmaus, der Buchliebhaber/innen zum Stöbern einlädt.
Im Rahmen der feierlichen Neueröffnung wurde auch die neue Ausgabe der namibischen Literatur- und Kulturzeitschrift Felsgraffiti von Redaktionsmitglied Klaus Becker vorgestellt. Becker weckte Leselust auf diese Zeitschrift und wies auf den Förderverein Literaturforum Felsgraffiti hin. Diese Aktion zur Unterstützung der Schreibkultur deutscher Sprache in Namibia ist unterstützenswert und an diesem Abend stieß Becker auf Gleichgesinnte.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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