In den Swakop-Sand geschrieben und freigeweht
Ausländische Besucher der Küstenstadt aber auch Swakopmunder selbst sowie namibische Inländer erfahren in diesem kleinen Buch humorvolle Begebenheiten aus den Gründerjahren der heimlichen Hauptstadt. Zumeist aus der Zeit, als Swakopmund nur über die Eisenbahn und Schotterpad mit dem Inland verbunden war. Es sei denn jemand ist in Walvis Bay an Land gegangen oder der Einwanderer ist vor 1915 aus dem Leichter noch auf die Swakopmunder Landungsbrücke gehievt worden, als das kaiserliche Gouvernement bestrebt war, einen Hafen auszubauen. Die kleine ansprechende Anekdotensammlung liegt nunmehr seit Oktober 2023 in dritter Auflage vor, nachdem die erste Auflage im November 2008 erschienen ist.
Die Leserschaft erfährt hier in der Tat schmunzelnd, was sich mancherorts in Swakopmund tatsächlich sowie zwischen Dichtung und Wahrheit zugetragen hat. Angefangen bei den „schwarzen Schafen“, vor allem von adliger Abstammung, so ist es überliefert, die es verstanden haben per Briefpost – die funktionierte vor 120 Jahren besser als heute – mit der deutlichen Drohung „Schickt Geld oder ich komme (zurück)“ auf ihre Verwandtschaft Druck auszuüben. Sodann erfährt der Leser die Story von den Moskiten und der fliegenden Blechwanne in anderem Aufguss. Das wird am Braaifeuer zum besten gegeben. Und dann war noch die tätliche Auseinandersetzung zwischen dem Swakopmunder Bürgermeister und einem eigenwilligen Angler auf der alten Landungsbrücke ...
Eine bedeutende Story, nämlich wie der englische Magistrat der britischen Enklave Walvis Bay es über vier aufeinanderfolgende Tage nicht geschafft hat, den Swakopmundern bei Ausbruch des 1. Weltkriegs die britische Kriegserklärung zu überbringen, sollte unbedingt in der nächsten Ausgabe der Schmunzelgeschichten mit weiteren Überlieferungen aus der Zeit ergänzt werden, die sich um die ersten Kriegstage ranken. Und es ist nachzulesen, auf welch historisch gedüngtem Boden die Swakopmunder Buchhandlung steht.
Die Anekdoten stammen aus mindestens drei Generationen der Familie Henrichsen, die Swakopmund in jenen Jahren im Handel, in der Verwaltung, auf der lokalen Theaterbühne und selbst als Turmbläser in der Sylvesternacht vom Damaraturm aus geprägt und mitgestaltet hat. Die Autorin der Nacherzählung trägt den Familiennamen und sollte in der nächsten Ausgabe mit einem Vorwort, das diesem Band fehlt, einen Einblick in den Rahmen und Hintergrund samt Kurzprofil der Familie verschaffen. Zugezogene und Besucher der Stadt können das nicht mitbringen.
Ein lustiges Lesevergnügen für die Feriensaison liegt vor. Eberhard Hofmann
Die Leserschaft erfährt hier in der Tat schmunzelnd, was sich mancherorts in Swakopmund tatsächlich sowie zwischen Dichtung und Wahrheit zugetragen hat. Angefangen bei den „schwarzen Schafen“, vor allem von adliger Abstammung, so ist es überliefert, die es verstanden haben per Briefpost – die funktionierte vor 120 Jahren besser als heute – mit der deutlichen Drohung „Schickt Geld oder ich komme (zurück)“ auf ihre Verwandtschaft Druck auszuüben. Sodann erfährt der Leser die Story von den Moskiten und der fliegenden Blechwanne in anderem Aufguss. Das wird am Braaifeuer zum besten gegeben. Und dann war noch die tätliche Auseinandersetzung zwischen dem Swakopmunder Bürgermeister und einem eigenwilligen Angler auf der alten Landungsbrücke ...
Eine bedeutende Story, nämlich wie der englische Magistrat der britischen Enklave Walvis Bay es über vier aufeinanderfolgende Tage nicht geschafft hat, den Swakopmundern bei Ausbruch des 1. Weltkriegs die britische Kriegserklärung zu überbringen, sollte unbedingt in der nächsten Ausgabe der Schmunzelgeschichten mit weiteren Überlieferungen aus der Zeit ergänzt werden, die sich um die ersten Kriegstage ranken. Und es ist nachzulesen, auf welch historisch gedüngtem Boden die Swakopmunder Buchhandlung steht.
Die Anekdoten stammen aus mindestens drei Generationen der Familie Henrichsen, die Swakopmund in jenen Jahren im Handel, in der Verwaltung, auf der lokalen Theaterbühne und selbst als Turmbläser in der Sylvesternacht vom Damaraturm aus geprägt und mitgestaltet hat. Die Autorin der Nacherzählung trägt den Familiennamen und sollte in der nächsten Ausgabe mit einem Vorwort, das diesem Band fehlt, einen Einblick in den Rahmen und Hintergrund samt Kurzprofil der Familie verschaffen. Zugezogene und Besucher der Stadt können das nicht mitbringen.
Ein lustiges Lesevergnügen für die Feriensaison liegt vor. Eberhard Hofmann
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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