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Neues zur Alten Feste

Alte Feste wird zum „Zentrum für Kunst, Handwerk und Kultur"
Lange Zeit wurde die Alte Feste in Windhoek dem Verfall überlassen. Doch nun soll sich alles ändern. Das historische Wahrzeichen wird phasenweise saniert und soll zum kulturellen Zentrum der Stadt umgewidmet werden. Die Ideen und Vorschläge nehmen allmählich Form an.
Von Otis Steinbach

Die Alte Feste wird trotz ihres derzeit bemitleidenswerten Zustands immer wieder von Touristen und einheimischen Namibiern besucht – wegen ihrer herausragenden Bedeutung für das kulturhistorische Erbe der Stadt Windhuk und des Landes insgesamt. Diese Bedeutung scheint auch von der Regierung erkannt worden zu sein, die jüngst in Zusammenarbeit mit dem Namibia Craft Centre ein Geschäftsfrühstück ausrichtete, um Vertreter der Zivilgesellschaft über ihre Pläne hinsichtlich der bevorstehenden Renovierung und Umnutzung des Gebäudes in Kenntnis zu setzen. Der Startschuss zu diesem ambitionierten Projekt war schon im vergangenen Monat gegeben worden, als die US-Botschaft offiziell einen Zuschuss von 250 000 US$ für das Vorhaben gewährte.

Bei ihrer Eröffnungsrede hob die Kunstdirektorin des Kultur- und Bildungsministeriums, M'kariko Amagulu, den Rückhalt hervor, den das Vorhaben bei der Bevölkerung genieße. Die Sanierung werde „allen Namibieren, weiß und schwarz“ zu Gute kommen.

Was ist geplant?

Im Anschluss gaben die Architekten Jens Wiedow und Jaco Wasserfall eine kurze Übersicht über die Geschichte der Alten Feste und über die konkreten Änderungs- und Erweiterungsvorschläge, die in den nächsten Jahren implementiert werden sollen. Wasserfall nannte im Vorfeld das Problem des Raummangels, welcher dem Projekt enge Grenzen auferlege. „Das Gebäude sieht täuschend groß aus, ist aber eigentlich recht klein“, sagte Wasserfall. Deshalb sei eine Erweiterung unter anderem auf der Ost-(das heißt Rück-)Seite der Alten Feste geplant. In Zukunft soll dort eine kleine Halle ein neues „Völkermordmuseum“ beherbergen.

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„First, do not demolish!“

Jaco Wasserfall,Projekt-Archtikt

Dabei betonte der Architekt, dass kein Teil der Alten Feste zerstört oder grundlegend geändert werden dürfe. „First, do not demolish!“ – dies sei das Grundprinzip, welchem er bei diesem Projekt folge. Der Nordostturm gestatte Besuchern einen Blick auf das Gelände des einstigen deutschen Kriegsgefangenenlagers, wo in Zukunft ein weiteres Denkmal entstehen soll. Ferner werde die Alte Feste ein Restaurant, ein Bistro und einen zweiten Eingang für das Personal erhalten. Der Innenhof wiederum ließe sich für Veranstaltungen aller Art nutzen. Wasserfall stellte hier eine Teilüberdachung mit Solarpaneelen in Aussicht.

Kulturelles Zentrum

Vor allem aber soll die Alte Feste künftig als neuer Standort für den Kunsthandwerksmarkt des Namibia Craft Centre dienen, der schon bald seine derzeitige Behausung in Windhoek verlassen und dorthin umziehen soll. Dies werde afrikanischen Künstlern und Handwerkern die Möglichkeit zur Fortführung und Ausweitung ihrer Geschäfte geben, so Pamela Aupindi, Vorsitzende des Namibia Craft Centre.

Budget bislang zu gering

Die erste Phase der Renovierungs- und Sanierungsarbeiten soll schon im Mai 2025 abgeschlossen sein. 4 Millionen N$ stünden dafür bislang zur Verfügung; der Finanzbedarf für das gesamte Projekt wurde auf rund 50 Millionen N$ veranschlagt. Beim Geschäftsfrühstück zeigten sich die Verantwortlichen nichtsdestotrotz zuversichtlich. Insbesondere hofft man auf die Hilfsbereitschaft möglicher Geldgeber aus Deutschland.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-12-26

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