San-Tracker entschlüsseln Felsgravuren
Indigenes Wissen bringt deutschen Forschern Durchbruch
Deutsche Forscher haben Felsgravuren mithilfe vom indigenen Wissen der San-Tackern analysiert. Ihre Studie bestätigt, dass indigenes Wissen mit seinem außergewöhnlichen Einblick in eine Vielzahl von Bereichen die archäologische Forschung erheblich voranbringen kann.
Von Elvira Hattingh
Windhoek
Deutsche Archäologen landeten mithilfe von San-Trackern aus Tsumkwe aus dem Naturschutzgebiet Nyae Nyae einen Durchbruch bei der Untersuchung namibischer Felsgravuren im Doro !nawas-Gebirge. Dank des indigenen Wissens der Ju/'hoansi-Jäger konnten Forscher in mehr als 90 % der analysierten Felskunst die Tierart, das Geschlecht, das Alter und das linke oder rechte Bein identifizieren.
Vor Ort wurden insbesondere Gravuren von Tierspuren gefunden, die von Menschen angefertigt wurden, die in der späteren Steinzeit als Jäger und Sammler lebten. Dies ist das erste Mal, dass Forscher das Wissen einheimischer Fährtenleser zur Untersuchung von Felsgravuren nutzten.
Die Analyse wurde in den zentralen westlichen Teilen Namibias durchgeführt – im Doro !nawas-Gebirge, wo erst kürzlich weitere Felskunst entdeckt wurde.
Die Studie wurde von Tilman Lenssen-Erz vom Heinrich Barth Institut in Köln und Andreas Pastoors und Thorsten Uthmeier von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg durchgeführt. Sie bestätigt, dass indigenes Wissen mit seinen außergewöhnlichen Einblicken in einer Vielzahl von Bereichen die archäologische Forschung erheblich voranbringen kann.
Offenbar pflegte die damalige Bevölkerung die Tradition, Tierabdrücke in Felsen zu schnitzen – vor allem auf Fußwegen, die häufig von Wildtieren genutzt wurden. „Sie entschieden sich eindeutig dafür, die Fußabdrücke bestimmter Tiere darzustellen – etwa Giraffen, Breitmaul- und Spitzmaulnashörner, Kudus, Springböcke, Warzenschweine, Gämsen, Strauße, Wildschweine, Leoparden und Zebras“, stellten die Forscher fest.
Die deutschen Archäologen sagen, dass „Felsenkünstler“ eindeutig bewusste Entscheidungen hinsichtlich der Art der Spuren getroffen haben, die sie darstellten. Sie verlaufen in der Regel auch in eine bestimmte Richtung – nicht zufällig, während die Künstler offenbar lieber die Spuren jüngerer männlicher Tiere bei Wildschweinen und älterer weiblicher Tiere bei Leoparden oder Rebhühnern eingraviert haben.
Die genaue Bedeutung und Absicht der Felsgravuren sei jedoch weiterhin ein Rätsel und die bestehende Hypothesen würden keine zufriedenstellende Antwort bieten. Selbst die indigenen San-Tracker können dieses Rätsel nicht vollständig lösen.
Allerdings geben die Felszeichnungen den Archäologen eine Vorstellung davon, welche Tiere zuvor in der Gegend lebten, was auch darauf hindeutet, dass die heute trockene Gegend früher „feuchter“ gewesen sein muss und mehr Regen abbekommen hat.
Der Forschungsartikel wurde am 13. September in der Fachzeitschrift Plos One mit dem Titel „Tierspuren und menschliche Fußabdrücke in der prähistorischen Jäger-Sammler-Felskunst des Doro! Nawas-Gebirge (Namibia), analysiert von heutigen indigenen Tracking-Experten“ veröffentlicht.
Windhoek
Deutsche Archäologen landeten mithilfe von San-Trackern aus Tsumkwe aus dem Naturschutzgebiet Nyae Nyae einen Durchbruch bei der Untersuchung namibischer Felsgravuren im Doro !nawas-Gebirge. Dank des indigenen Wissens der Ju/'hoansi-Jäger konnten Forscher in mehr als 90 % der analysierten Felskunst die Tierart, das Geschlecht, das Alter und das linke oder rechte Bein identifizieren.
Vor Ort wurden insbesondere Gravuren von Tierspuren gefunden, die von Menschen angefertigt wurden, die in der späteren Steinzeit als Jäger und Sammler lebten. Dies ist das erste Mal, dass Forscher das Wissen einheimischer Fährtenleser zur Untersuchung von Felsgravuren nutzten.
Die Analyse wurde in den zentralen westlichen Teilen Namibias durchgeführt – im Doro !nawas-Gebirge, wo erst kürzlich weitere Felskunst entdeckt wurde.
Die Studie wurde von Tilman Lenssen-Erz vom Heinrich Barth Institut in Köln und Andreas Pastoors und Thorsten Uthmeier von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg durchgeführt. Sie bestätigt, dass indigenes Wissen mit seinen außergewöhnlichen Einblicken in einer Vielzahl von Bereichen die archäologische Forschung erheblich voranbringen kann.
Offenbar pflegte die damalige Bevölkerung die Tradition, Tierabdrücke in Felsen zu schnitzen – vor allem auf Fußwegen, die häufig von Wildtieren genutzt wurden. „Sie entschieden sich eindeutig dafür, die Fußabdrücke bestimmter Tiere darzustellen – etwa Giraffen, Breitmaul- und Spitzmaulnashörner, Kudus, Springböcke, Warzenschweine, Gämsen, Strauße, Wildschweine, Leoparden und Zebras“, stellten die Forscher fest.
Die deutschen Archäologen sagen, dass „Felsenkünstler“ eindeutig bewusste Entscheidungen hinsichtlich der Art der Spuren getroffen haben, die sie darstellten. Sie verlaufen in der Regel auch in eine bestimmte Richtung – nicht zufällig, während die Künstler offenbar lieber die Spuren jüngerer männlicher Tiere bei Wildschweinen und älterer weiblicher Tiere bei Leoparden oder Rebhühnern eingraviert haben.
Die genaue Bedeutung und Absicht der Felsgravuren sei jedoch weiterhin ein Rätsel und die bestehende Hypothesen würden keine zufriedenstellende Antwort bieten. Selbst die indigenen San-Tracker können dieses Rätsel nicht vollständig lösen.
Allerdings geben die Felszeichnungen den Archäologen eine Vorstellung davon, welche Tiere zuvor in der Gegend lebten, was auch darauf hindeutet, dass die heute trockene Gegend früher „feuchter“ gewesen sein muss und mehr Regen abbekommen hat.
Der Forschungsartikel wurde am 13. September in der Fachzeitschrift Plos One mit dem Titel „Tierspuren und menschliche Fußabdrücke in der prähistorischen Jäger-Sammler-Felskunst des Doro! Nawas-Gebirge (Namibia), analysiert von heutigen indigenen Tracking-Experten“ veröffentlicht.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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