„Wut ist ein Geschenk“
Violinist und Rapper Two Lane im Interview
Von Katharina Moser, Frankfurt
Hip-Hop ist wohl das am meisten stereotypisierte Genre der Musikgeschichte. Trotzdem schwimmen unzählige Künstler gegen den bequemen Strom des Mainstreams. Der aufstrebende Rapper Two Lane ist verkörpert das Überraschungspotenzial und die stilistische Vielfalt, die in diesem Genre zu finden ist – und die emotionalen Gegensätze, die es zu transportieren vermag.
Es ist drei Uhr nachmittags in den USA, und Two Lane sitzt lässig in seinem Auto, gelbe Sonnenbrille gegen den grauen Herbsthimmel. „Mir geht es gut", sagt er und zeigt ein breites Grinsen. Der vielseitige Musiker, der mit bürgerlichem Namen James Gallagher heißt, ist als professioneller Geigenspieler und Tourneekünstler für Künstler wie Yelawolf und Struggle Jennings tätig, ist aber auch selbst ein Hip-Hop-Original: Nach seinem ersten Rap-Album „Anger is a Gift" im Jahr 2022 arbeitet Two Lane nun an seinem zweiten Album und will weitere großartige Rap-Tunes herausbringen.
Two Lane hat einen langen Weg hinter sich, der ihn von seiner Heimatstadt New York City bis nach Nashville und ins Ausland führte. Sein Werdegang als Musiker, so Two Lane, ist eine ziemlich verrückte Geschichte – eine, die von der Kraft eines Traums zeugt, davon, Chancen zu ergreifen und Menschen um sich zu haben, die einen unterstützen. Wie sich der Musiker erinnert, startete seine professionelle Karriere als Violinist durch, als sein langjähriger Freund und Rapper Yelawolf ihm die Möglichkeit gab, auf seiner Tour mit Kid Rock aufzutreten. Darauf folgte eine Tour mit Struggle Jennings im Jahr 2021. Letztes Jahr eröffnete Two Lane offiziell Yelawolfs Shows auf dessen Neuseeland-Tournee. „Als ich jung war, dachte ich immer, dass man so außergewöhnlich sein muss, um ein professioneller Musiker zu sein, dass es so gut wie unmöglich ist", erinnert sich Two Lane. Obwohl er einen klassischen Musikhintergrund hat, fühlte er sich immer in der New Yorker Punkrock-Szene zu Hause und feierte Bands wie Metallica, Nirvana, Rage Against the Machine oder Slipknot. „Ich wurde nicht dazu ermutigt, Musik als Karriere zu verfolgen, außer auf konventionelle Weise, wie etwa in einem Orchester zu spielen. Ich war aber immer ein Punkrock-Kind und dachte, wie cool es wäre, solche Musik zu spielen – aber diese Jungs sind etwas Besonderes, so etwas werde ich nie machen, dachte ich", sagt Two Lane. Im Laufe der Jahre wurde ihm jedoch klar, dass ein solcher Traum tatsächlich in Reichweite war: „Ich erkannte, dass man nicht der größte Musiker sein muss, der jemals gelebt hat, um großartig zu sein. Ich bin ein Fan davon, Menschen zu ermutigen, ihren Träumen zu folgen. Vielleicht passiert es nicht sofort, vielleicht passiert es nicht so, wie du es dir vorstellst, es wird einige Zeit und einige Mühe kosten. Aber Träume wie diese sind möglich."
Momente der Inspiration
Die Arbeit mit renommierten Hip-Hop-, Country- und Rock-Künstlern, so ist er überzeugt, hat ihm die Augen dafür geöffnet, was alles möglich sein kann, wenn man Chancen mit offenen Armen annimmt. „Dieses Networking hat mir das Selbstvertrauen gegeben, auf eigenen Füßen zu stehen. All diese Menschen unabhängig ihr Ding machen zu sehen, hat mich bestätigt, mein eigenes Album zu veröffentlichen, und ich bin wirklich stolz darauf", sagt Two Lane. Dies war die Geburtsstunde von „Anger is a Gift". „Das Album ist für mich etwas ganz Besonderes. Dein erstes Album gibt dir den Luxus der Anonymität. Du kannst machen, was du willst. Die Leute haben noch keine Erwartungen, also hatte ich eine Menge künstlerische Freiheit." Den ungewöhnlichen Stil zwischen energiegeladenem Sound, harten Versen, aggressiver Gesang und 808s nennt Two Lane „Rage Against the Machine trifft Three 6ix Mafia".
Mit seinem ersten Soloalbum hatte Two Lane die Chance, seinen ganz eigenen Stil zu entwickeln und seinen Sound von Grund auf zu manifestieren. „Viele musikalische Einflüsse haben ihren Weg in meinen Stil gefunden. Ich stehe auf Hardcore, aggressiven Gesang und eine energiegeladene Live-Performance. Also habe ich mich gefragt, wie ich einen Sound um diese Gefühle herum kreieren kann", erzählt Two Lane. „Oftmals finden diese Dinge einfach zu dir. Ein wichtiger Teil meines Schreibprozesses ist es, mit Kopfhörern durch die Stadt zu laufen und entweder einen Beat oder Musik zu hören, die mich inspiriert." In diesem Sinne hat der Titel des Albums eine besondere Bedeutung: Er entstammt dem Song „Freedom“ von Rage Against The Machine, den Two Lane während seines Albumprozesses hörte. In diesem Moment, sagt Two Lane, habe es sich fast so angefühlt, als würde de la Rocha zu ihm sprechen und ihm einen Ratschlag geben – ein Moment der Offenbarung, ist sich der Rapper sicher. „Von einem Moment auf den anderen manifestierte sich die Energie, die ich für mein erstes Album suchte." Two Lane hat immer im Hinterkopf, was der legendäre Produzent Rick Rubin einmal sagte: „Das Universum gibt dir ständig Informationen und es liegt an dir, sie in etwas Magisches zu verwandeln", wie der Rapper paraphrasiert.
Inmitten des aggressiven Stils und der wütenden Schreie in Two Lanes Solowerken werden Leute, die ihn nicht kennen, ihn wahrscheinlich für einen wütenden Menschen halten. Doch das, so wird im Gespräch mit dem freundlichen Rapper klar, ist gar nicht der Fall. „Es ist genau das Gegenteil. Ich bin ein positiver, sehr fröhlicher Mensch", sagt Two Lane und lacht. „Ich bin in der Hardcore-Punk-Szene aufgewachsen, wo der Besuch einer Hardcore-Show bedeutet, dass Leute von der Bühne fliegen und sich im Moshpit gegenseitig umbringen. Ich glaube, dass die meisten Leute, die aus einer aggressiven Musikszene kommen, eigentlich nette, warmherzige Menschen sind, weil sie ein konstruktives Ventil für ihre innere Wut haben, die, glaube ich, jeder hat. Und es ist in Ordnung, sie zu haben", erklärt Two Lane. „Es gibt gesunde Outlets für Negativität, und es gibt positive Aggression, die in etwas Produktives verwandelt werden kann, zum Beispiel durch Sport." Two Lane erfährt, wie wichtig das ist, vor allem bei seinen Live-Auftritten. „Wenn man auf der Bühne steht, legt sich der Schalter um, und es geht darum, all diese Negativität in die Welt herauszulassen. Und sobald man von der Bühne kommt, gibt es ein kaltes Bier mit Freunden und ein breites Lächeln." Für Two Lane ist die Wut, die er in seiner Musik herauslässt, und die Energie, die er live auf der Bühne aufbaut, nichts weniger als läuternd.
Die komplexe Welt der Emotionen
Mit aggressivem Punk-Rap auf der einen Seite und seinem melodischen, klassischen Geigenspiel auf der anderen scheint Two Lane zwei sehr gegensätzliche Arten von Musik zu praktizieren. Aber dieser scheinbare Gegensatz, überlegt der Künstler, ist vielleicht gar nicht so antagonistisch. „Mein Geigenstil ist sehr emotional. Ich habe einen klassischen Hintergrund, und die Musik, die ich in meiner Jugend am liebsten gespielt habe, war romantisch, mit viel Vibrato und oft sehr traurig", erklärt Two Lane. Er ist überzeugt, dass das schönste Lied der Musikgeschichte das Intermezzo aus dem Stück La Cavalleria Rusticana ist, das er spielt, solange er denken kann. „Um ehrlich zu sein, denke ich, dass diese Emotionen nicht allzu weit voneinander entfernt sind. Das energiegeladene Schreien, die Rückwärtssaltos auf der Bühne und die Traurigkeit, das Weinen – es ist die Polarität der Emotionen, die sich unterschiedlich manifestiert", sinniert Two Lane. Er sieht die Schönheit der Kunst in der Komplexität und Vielfalt der menschlichen Gefühlswelt. „Wütend sein, traurig sein, glücklich sein – man muss nicht sich auf eine Sache beschränken."
Die Katharsis der wütenden Musik, meint Two Lane, liegt genau in diesem emotionalen Paradoxon: „Ich fühle mich nicht traurig, wenn ich traurige Musik höre. Ich fühle mich nicht wütend, wenn ich wütende Musik höre. Ich fühle mich glücklich. Jedes Mal. Es geht um die Anerkennung der Gefühle, die da sind." Er hofft, dass sich jeder, der seine Musik hört, besser fühlt als vorher, dass die Wut irgendwie eine reinigende, erleichternde Wirkung hat – das befreiende Gefühl, nach einem harten Tag im Auto zu sitzen und das Lenkrad anzuschreien und sich danach besser zu fühlen.
Wer also ist Two Lane, dieser Künstler voller Kontraste, der ebenso gut Geige spielen wie Rap-Verse schreiben kann, der Wut in Energie und Energie in Freude verwandeln kann? „Ich denke, kurz gesagt, ich bin ein lauter, fröhlicher New Yorker, der es liebt, die Welt zu bereisen und in ein Mikrofon zu schreien", sagt Two Lane und lacht. Er freut sich auf die Veröffentlichung seines nächsten Albums, das, wie er meint, ein wenig verfeinerter sein werde als das erste, aber dennoch seine Authentizität und die Energie beibehalte. „Ich sehe nie etwas als selbstverständlich an und bin sehr glücklich über das, was ich erreicht habe", sagt Two Lane abschließend. „Und jetzt freue ich mich wirklich auf das nächste Kapitel."
Hip-Hop ist wohl das am meisten stereotypisierte Genre der Musikgeschichte. Trotzdem schwimmen unzählige Künstler gegen den bequemen Strom des Mainstreams. Der aufstrebende Rapper Two Lane ist verkörpert das Überraschungspotenzial und die stilistische Vielfalt, die in diesem Genre zu finden ist – und die emotionalen Gegensätze, die es zu transportieren vermag.
Es ist drei Uhr nachmittags in den USA, und Two Lane sitzt lässig in seinem Auto, gelbe Sonnenbrille gegen den grauen Herbsthimmel. „Mir geht es gut", sagt er und zeigt ein breites Grinsen. Der vielseitige Musiker, der mit bürgerlichem Namen James Gallagher heißt, ist als professioneller Geigenspieler und Tourneekünstler für Künstler wie Yelawolf und Struggle Jennings tätig, ist aber auch selbst ein Hip-Hop-Original: Nach seinem ersten Rap-Album „Anger is a Gift" im Jahr 2022 arbeitet Two Lane nun an seinem zweiten Album und will weitere großartige Rap-Tunes herausbringen.
Two Lane hat einen langen Weg hinter sich, der ihn von seiner Heimatstadt New York City bis nach Nashville und ins Ausland führte. Sein Werdegang als Musiker, so Two Lane, ist eine ziemlich verrückte Geschichte – eine, die von der Kraft eines Traums zeugt, davon, Chancen zu ergreifen und Menschen um sich zu haben, die einen unterstützen. Wie sich der Musiker erinnert, startete seine professionelle Karriere als Violinist durch, als sein langjähriger Freund und Rapper Yelawolf ihm die Möglichkeit gab, auf seiner Tour mit Kid Rock aufzutreten. Darauf folgte eine Tour mit Struggle Jennings im Jahr 2021. Letztes Jahr eröffnete Two Lane offiziell Yelawolfs Shows auf dessen Neuseeland-Tournee. „Als ich jung war, dachte ich immer, dass man so außergewöhnlich sein muss, um ein professioneller Musiker zu sein, dass es so gut wie unmöglich ist", erinnert sich Two Lane. Obwohl er einen klassischen Musikhintergrund hat, fühlte er sich immer in der New Yorker Punkrock-Szene zu Hause und feierte Bands wie Metallica, Nirvana, Rage Against the Machine oder Slipknot. „Ich wurde nicht dazu ermutigt, Musik als Karriere zu verfolgen, außer auf konventionelle Weise, wie etwa in einem Orchester zu spielen. Ich war aber immer ein Punkrock-Kind und dachte, wie cool es wäre, solche Musik zu spielen – aber diese Jungs sind etwas Besonderes, so etwas werde ich nie machen, dachte ich", sagt Two Lane. Im Laufe der Jahre wurde ihm jedoch klar, dass ein solcher Traum tatsächlich in Reichweite war: „Ich erkannte, dass man nicht der größte Musiker sein muss, der jemals gelebt hat, um großartig zu sein. Ich bin ein Fan davon, Menschen zu ermutigen, ihren Träumen zu folgen. Vielleicht passiert es nicht sofort, vielleicht passiert es nicht so, wie du es dir vorstellst, es wird einige Zeit und einige Mühe kosten. Aber Träume wie diese sind möglich."
Momente der Inspiration
Die Arbeit mit renommierten Hip-Hop-, Country- und Rock-Künstlern, so ist er überzeugt, hat ihm die Augen dafür geöffnet, was alles möglich sein kann, wenn man Chancen mit offenen Armen annimmt. „Dieses Networking hat mir das Selbstvertrauen gegeben, auf eigenen Füßen zu stehen. All diese Menschen unabhängig ihr Ding machen zu sehen, hat mich bestätigt, mein eigenes Album zu veröffentlichen, und ich bin wirklich stolz darauf", sagt Two Lane. Dies war die Geburtsstunde von „Anger is a Gift". „Das Album ist für mich etwas ganz Besonderes. Dein erstes Album gibt dir den Luxus der Anonymität. Du kannst machen, was du willst. Die Leute haben noch keine Erwartungen, also hatte ich eine Menge künstlerische Freiheit." Den ungewöhnlichen Stil zwischen energiegeladenem Sound, harten Versen, aggressiver Gesang und 808s nennt Two Lane „Rage Against the Machine trifft Three 6ix Mafia".
Mit seinem ersten Soloalbum hatte Two Lane die Chance, seinen ganz eigenen Stil zu entwickeln und seinen Sound von Grund auf zu manifestieren. „Viele musikalische Einflüsse haben ihren Weg in meinen Stil gefunden. Ich stehe auf Hardcore, aggressiven Gesang und eine energiegeladene Live-Performance. Also habe ich mich gefragt, wie ich einen Sound um diese Gefühle herum kreieren kann", erzählt Two Lane. „Oftmals finden diese Dinge einfach zu dir. Ein wichtiger Teil meines Schreibprozesses ist es, mit Kopfhörern durch die Stadt zu laufen und entweder einen Beat oder Musik zu hören, die mich inspiriert." In diesem Sinne hat der Titel des Albums eine besondere Bedeutung: Er entstammt dem Song „Freedom“ von Rage Against The Machine, den Two Lane während seines Albumprozesses hörte. In diesem Moment, sagt Two Lane, habe es sich fast so angefühlt, als würde de la Rocha zu ihm sprechen und ihm einen Ratschlag geben – ein Moment der Offenbarung, ist sich der Rapper sicher. „Von einem Moment auf den anderen manifestierte sich die Energie, die ich für mein erstes Album suchte." Two Lane hat immer im Hinterkopf, was der legendäre Produzent Rick Rubin einmal sagte: „Das Universum gibt dir ständig Informationen und es liegt an dir, sie in etwas Magisches zu verwandeln", wie der Rapper paraphrasiert.
Inmitten des aggressiven Stils und der wütenden Schreie in Two Lanes Solowerken werden Leute, die ihn nicht kennen, ihn wahrscheinlich für einen wütenden Menschen halten. Doch das, so wird im Gespräch mit dem freundlichen Rapper klar, ist gar nicht der Fall. „Es ist genau das Gegenteil. Ich bin ein positiver, sehr fröhlicher Mensch", sagt Two Lane und lacht. „Ich bin in der Hardcore-Punk-Szene aufgewachsen, wo der Besuch einer Hardcore-Show bedeutet, dass Leute von der Bühne fliegen und sich im Moshpit gegenseitig umbringen. Ich glaube, dass die meisten Leute, die aus einer aggressiven Musikszene kommen, eigentlich nette, warmherzige Menschen sind, weil sie ein konstruktives Ventil für ihre innere Wut haben, die, glaube ich, jeder hat. Und es ist in Ordnung, sie zu haben", erklärt Two Lane. „Es gibt gesunde Outlets für Negativität, und es gibt positive Aggression, die in etwas Produktives verwandelt werden kann, zum Beispiel durch Sport." Two Lane erfährt, wie wichtig das ist, vor allem bei seinen Live-Auftritten. „Wenn man auf der Bühne steht, legt sich der Schalter um, und es geht darum, all diese Negativität in die Welt herauszulassen. Und sobald man von der Bühne kommt, gibt es ein kaltes Bier mit Freunden und ein breites Lächeln." Für Two Lane ist die Wut, die er in seiner Musik herauslässt, und die Energie, die er live auf der Bühne aufbaut, nichts weniger als läuternd.
Die komplexe Welt der Emotionen
Mit aggressivem Punk-Rap auf der einen Seite und seinem melodischen, klassischen Geigenspiel auf der anderen scheint Two Lane zwei sehr gegensätzliche Arten von Musik zu praktizieren. Aber dieser scheinbare Gegensatz, überlegt der Künstler, ist vielleicht gar nicht so antagonistisch. „Mein Geigenstil ist sehr emotional. Ich habe einen klassischen Hintergrund, und die Musik, die ich in meiner Jugend am liebsten gespielt habe, war romantisch, mit viel Vibrato und oft sehr traurig", erklärt Two Lane. Er ist überzeugt, dass das schönste Lied der Musikgeschichte das Intermezzo aus dem Stück La Cavalleria Rusticana ist, das er spielt, solange er denken kann. „Um ehrlich zu sein, denke ich, dass diese Emotionen nicht allzu weit voneinander entfernt sind. Das energiegeladene Schreien, die Rückwärtssaltos auf der Bühne und die Traurigkeit, das Weinen – es ist die Polarität der Emotionen, die sich unterschiedlich manifestiert", sinniert Two Lane. Er sieht die Schönheit der Kunst in der Komplexität und Vielfalt der menschlichen Gefühlswelt. „Wütend sein, traurig sein, glücklich sein – man muss nicht sich auf eine Sache beschränken."
Die Katharsis der wütenden Musik, meint Two Lane, liegt genau in diesem emotionalen Paradoxon: „Ich fühle mich nicht traurig, wenn ich traurige Musik höre. Ich fühle mich nicht wütend, wenn ich wütende Musik höre. Ich fühle mich glücklich. Jedes Mal. Es geht um die Anerkennung der Gefühle, die da sind." Er hofft, dass sich jeder, der seine Musik hört, besser fühlt als vorher, dass die Wut irgendwie eine reinigende, erleichternde Wirkung hat – das befreiende Gefühl, nach einem harten Tag im Auto zu sitzen und das Lenkrad anzuschreien und sich danach besser zu fühlen.
Wer also ist Two Lane, dieser Künstler voller Kontraste, der ebenso gut Geige spielen wie Rap-Verse schreiben kann, der Wut in Energie und Energie in Freude verwandeln kann? „Ich denke, kurz gesagt, ich bin ein lauter, fröhlicher New Yorker, der es liebt, die Welt zu bereisen und in ein Mikrofon zu schreien", sagt Two Lane und lacht. Er freut sich auf die Veröffentlichung seines nächsten Albums, das, wie er meint, ein wenig verfeinerter sein werde als das erste, aber dennoch seine Authentizität und die Energie beibehalte. „Ich sehe nie etwas als selbstverständlich an und bin sehr glücklich über das, was ich erreicht habe", sagt Two Lane abschließend. „Und jetzt freue ich mich wirklich auf das nächste Kapitel."
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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