Ein großes Familienfest

Von Tanja Bause, Windhoek

Mehr als 200 Nachkommen von Francis James Bassingthwaighte kommen am Wochenende des 8. September in Goanikontes am Swakop-Fluss zusammen, um ihr Familienfest zu feiern. Die Menschen kommen aus der ganzen Welt, um den 180. Jahrestag der Ankunft der Familie Bassingthwaighte im Land zu feiern. Sie hatten ihr erstes Haus in Goanikontes gebaut.

Alles begann im Oktober 1843, als Benjamin Dixon, seine Frau Jane Ledevia und sieben Kinder, von denen das jüngste sieben Wochen alt war, in drei gepackten Ochsenkarren von Kapstadt aus aufbrachen. Ihr Ziel war Walvis Bay, um einen Handelsposten zu errichten, von dem aus sie frisches Fleisch per Schiff auf die Insel St. Helena und in die englische Kolonie exportieren konnten. Im Juni 1844 erreichten alle Walvis Bay und es war wahrscheinlich das erste Mal, dass Ochsenkarren und weiße Frauen dort ankamen.

Jimmy Bassingthwaighte, ein Nachfahre in vierter Generation und Mitorganisator des Festivals, berichtet, dass Benjamins älteste Tochter Jane Latham ein vollständiges Tagebuch über die Reise führte. Darin schrieb sie: „Warum hat mein alter Vater nicht einen Handelsposten an der Hondeklip-Bucht eingerichtet? Wir können uns gar nicht vorstellen, wie schwierig die Reise gewesen sein muss. Die Entbehrungen, die die Familie ertragen musste."

Die reichen Guano-Vorkommen entlang der Küste führten dazu, dass zeitweise bis zu zehn Schiffe in der Bucht anlegten. Der Handel mit Fleisch, Straußenfedern und Kupfer bestätigte Benjamins Mut. „Sie bekamen keine Vorräte mehr von Ochsenkarren oder vom Kap, sondern handelten mit den Schiffen. Ende 1844 benötigte Benjamin die Dienste eines Schmieds. Er stellte Francis James Bassingthwaighte von der Insel St. Helena an."

Benjamins Gesundheit verschlechterte sich jedoch, und der Handel schwächte sich ab, als der Guano schwand. Der Handel wurde eingestellt und die Familie zog 1850 nach Goanikontes, wo sie ein festes Haus baute, einen Gemüsegarten anlegte und eine Rinderherde erwarb. „Benjamins Gesundheitszustand verschlechterte sich weiter und er kaufte die Farm Roodebergkloof im Namaqualand, 12 Meilen von Garies entfernt, und zog um." Francis hielt sich zunächst auf Goanikontes, dann auf Sandfontein außerhalb von Walvis Bay und Otjimbingwe auf, bevor er einen Handelsposten in der Nähe von Keetmanshoop an der Nord-Süd-Handelsroute errichtete.

In der Zwischenzeit florierte seine Farm dank des Vertrauens und der Zuverlässigkeit, die er bei den Herero und Nama erwarb. „Er war erkrankt und wurde von den deutschen Missionaren Hugo Hahn und Franz Kleinschmidt auf Groß Barmen gepflegt. Jan Jonker Afrikaner holte ihn dort ab und brachte ihn nach Windhoek. Dort pflegte er ihn, bis Francis wieder gesund war. Dies war die Beziehung zwischen den Männern. Francis lehrte seine Männer die Herstellung von Speeren und Messern im Tausch gegen Rinder. Er brachte die Rinder zum Kap und tauschte sie dort gegen Hausierertätigkeiten ein, kam zurück und ging unter den Menschen hausieren", erzählt Jimmy. Francis baute in der Matchless-Mine ein reiches Kupfererzvorkommen ab. Im Jahr 1851 heiratete er Benjamins Tochter Rebecca Jane. Aus dieser Ehe gingen drei Söhne und vier Töchter hervor. Er starb am 20. Juni 1888 und ist auf seiner Farm Harige Kakebeen, Bethanien, begraben.

Jimmy erzählt auch von seinem Onkel Ernest, der im Ersten Weltkrieg ein einfacher Soldat und im Zweiten Weltkrieg der Kommandant des südafrikanischen Kontingents war, das in Italien kämpfte. „Genau solche Geschichten wollen wir am Samstag beim Familienfest erzählen. Es gibt viele interessante Geschichten. Wir wollen auch unseren Stammbaum zeigen und natürlich ergänzen, damit keiner der Nachkommen ausgelassen wird. Jeder, der zur Familie gehört, ist herzlich eingeladen, dabei zu sein.“