Trautes Heim, glückliches Heim

Von Jemima Beukes

(Bearbeitet von S. Noechel)

Windhoek



Die Nachkommen der Ovaherero, die während des deutschen Kolonialzeit aus dem damaligen Deutsch-Südwestafrika, dem heutigen Namibia, nach Bechuanaland, dem heutigen Botswana, geflohen sind, haben mit der Rückkehr in ihre Heimat begonnen. Es sind jedoch nicht alle 98 registrierten Personen zu dem angegebenen Zeitpunkt zurückgekehrt. Den Regierungsbeamten zufolge lag dies daran, dass einige der betroffenen beschlossen, länger in Botswana zu bleiben, um persönliche Angelegenheiten zu regeln.



Die Rückführung erfolgt in zwei Phasen, wobei die erste Gruppe am Freitag mit der Rückführung begann. Einige verschoben ihre Rückkehr aus persönlichen Gründen, während Namibia und Botswana noch an der Rückkehr der zweiten Gruppe arbeiten, zu der auch das Vieh der Leute gehört. Der Gouverneur der Region Otjozondjupa, James Uerika, teilte den Rückkehrern mit, dass sie vorläufig in einem Auffanglager untergebracht und von dort aus in die namibische Gesellschaft integriert werden sollen. „Es wurden auf hohem Niveau Anstrengungen unternommen, ein Auffanggebiet um die Ortschaft Gam vorzubereiten."



,,Die Regierung hielt es für angebracht, dass Sie in diesem Aufnahmegebiet nicht nur überleben, sondern auch ein landwirtschaftliches Gebiet finden, das es <ihnen ermöglicht, wirtschaftlich zu expandieren. Es wurde eine Fläche von rund 250 000 Hektar Land zur Verfügung gestellt, wovon Teile gerodet, eine Schotterstraßen-Infrastruktur vorbereitet und natürlich eine Wasserinfrastruktur zur Verfügung gestellt wurde“, sagte Uerika.



Zweite Welle folgt



Er fügte hinzu, dass denjenigen, die Vieh besitzen, angemessenes kommunales Land zur Verfügung gestellt wird, aber sie werden von den zuständigen Ministerien Anweisungen nehmen müssen. Die zweite Phase der Rückführung, die noch nicht abgeschlossen ist und deren Begünstigte noch nicht feststehen, wird demnächst bekanntgegeben. „Wir sind uns bewusst, dass in der ersten Phase einige Fragen wie die nach der Staatsangehörigkeit aufgeworfen wurden. Die meisten dieser Personen haben bereits auf ihre botswanische Staatsbürgerschaft verzichtet, und die namibische Regierung wird dafür sorgen, dass sie die namibische Staatsbürgerschaft erhalten. „Fühlen Sie sich in Ihrem Heimatland als Gleichberechtigte“, sagte er.



Häuptling Sam Kambazembi vom Königshaus Kambazembi erklärte den Rückkehrern, dass Namibia ein demokratisches Land sei, in dem Rechtsstaatlichkeit herrsche. „Natürlich hoffen Sie, dass Sie in das Land zurückkehren können, aus dem Ihre Großeltern stammen, aber das ist nicht möglich“, sagte er.



Maria Mokgethi, Botswanas Ministerin für Staatsangehörigkeit, Einwanderung und Gleichstellungsfragen, sagte, es sei für sie als Minister gut, aus erster Hand zu erfahren, welchen Prozess die Repatriierten durchlaufen müssen, wenn sie über die Grenzen kommen. „Heute ist zweifelsohne ein ergreifender Moment, da wir uns von unseren eigenen aufrechten Bürgern verabschieden, die sich dafür entschieden haben, in ihr Herkunftsland Namibia zurückzukehren. Schon seit 1956 haben diese Gemeinschaften immer wieder den Wunsch geäußert, zurückkehren zu wollen“, so die Ministerin.



Albert Kawana, Namibias Innenminister, sagte, die Umsiedlung sei ein historischer Tag und es sei wichtig zu wissen, dass die Geschichte der Befreiung und des Widerstands in Namibia ein schmerzerfülltes Thema sei. „Die Regierung hat in Gam ein kommunales Gebiet mit landwirtschaftlicher Infrastruktur gesichert und entwickelt. Das Ministerium hat auch Lebensmittel und Zelte für unsere Heimkehrer beschafft. Halten Sie sich an unsere Gesetze in Namibia, so wie Sie sich an die Gesetze in Botswana gehalten haben“, sagte Kawana anschließend.