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Der Minister für Landwirtschaft, Wasserbau und Landreform, Calle Schlettwein, bei der 9. Africa Water Week in Kairo. Foto: Ministerium
Der Minister für Landwirtschaft, Wasserbau und Landreform, Calle Schlettwein, bei der 9. Africa Water Week in Kairo. Foto: Ministerium

Wasserbedarf problematisch

Namibia benötigt Milliarden zur Deckung des steigenden Bedarfs
Nach Angaben des Ministers für Landwirtschaft, Wasser und Landreform, Calle Schlettwein, muss Namibia in den nächsten zehn Jahren zusätzliche Investitionen in Höhe von 17 bis 25 Mrd. N$ sichern, um seinen wachsenden Wasserbedarf zu decken.
Claudia Reiter
Claudia Reiter

Windhoek

Landwirtschaftsminister Calle Schlettwein, ist zurzeit auf der 9. Africa Water Week 2024 und dem Start der Africa Water Investment Platform für das kontinentale Afrika Wasser-Investitionsprogramm in Kairo (AIP), wo er diese Information preisgab.

„Eine Investition in den Wassersektor von zwischen N$17 Milliarden (2,3 Milliarden US$) bis N$25 Milliarden (3,3 Milliarden US$) ist in den nächsten zehn Jahren erforderlich, um den wachsenden Bedarf zu decken. Darin nicht enthalten ist die noch größere und ebenso dringende Notwendigkeit, angemessene hygienische Sanitäreinrichtungen für alle einzurichten“, sagte er.

„Der Kapitalbedarf für Namibia, eine kleine Volkswirtschaft mit etwa 3 Millionen Einwohnern, beläuft sich auf knapp über 10 Milliarden N$ (1,3 Millionen US$), um eine sichere Wasserversorgung bis zum Jahr 2037 landesweit zu gewährleisten, wobei die Betriebskosten mindestens um die Inflationsrate, etwa 5-6%, steigen werden“, so Schlettwein.

Er wies darauf hin, dass die Sicherung der Wasserversorgung in Namibia nicht nur von den finanziellen Ressourcen abhängt, sondern auch von der Verfügbarkeit von Arbeitskräften, die die Infrastruktur entwickeln und instandhalten können, und betonte die ganzheitlichen Herausforderungen, vor denen das Land im Bereich der Wasserwirtschaft steht.

Laut dem Minister widerspiegeln die Herausforderungen, vor denen Namibia steht, die allgemeinen globalen Trends, da die Welt mit extremen Wetterereignissen und einem steigenden Wasserbedarf zu kämpfen hat. „In den letzten 50 Jahren ereigneten sich im Durchschnitt täglich wetter-, klima- oder wasserbedingte Katastrophen mit etwa 120 Todesopfern und einem geschätzten Schaden von mehr als 200 Millionen US-Dollar pro Tag“, erklärte er.

In Afrika sei die Situation besonders dramatisch, denn es besteht eine jährliche Investitionslücke von etwa 30 Milliarden US-Dollar, um die Wasserversorgung zu sichern und den Zugang zu sanitären Einrichtungen zu gewährleisten. Diese Zahlen wurden in einem Bericht hervorgehoben, der vom hochrangigen Gremium der Afrikanischen Union für Wasserinvestitionen für Afrika anlässlich der UN-Wasserkonferenz 2023 veröffentlicht wurde.

Auf der COP28 in den Vereinigten Arabischen Emiraten wurde ein neuer Aktionsplan für Wasserinvestitionen in Afrika vorgestellt, der das Engagement Afrikas für die Mobilisierung der erforderlichen Mittel weiter verstärkt. Dieser Plan konzentriert sich auf klimasichere Wasser- und Abwasserprojekte, wobei mehrere Projekte die Entwicklung der Wasserressourcen mit dem Hochwasserschutz verbinden.

Von den 53 Projekten, die der Afrikanischen Union von 19 Mitgliedstaaten vorgelegt wurden, befinden sich die meisten noch in einem frühen Stadium der Vorbereitung, wobei die Finanzierung eine große Herausforderung darstellt.

„Bei 32 der 53 Projekte wurde die Projektfinanzierung als Hauptengpass identifiziert. Weitere Hindernisse sind fehlende öffentliche Haushalte, geringe Kapazitäten für die Lobbyarbeit zur Beschaffung von Mitteln und die mangelnde Bereitschaft der Politik, die notwendigen Finanzmittel zu mobilisieren“, sagte Schlettwein.

Der Minister sagte, dass viele Vorschläge immer noch auf traditionelle Zuschuss- und Darlehensfinanzierungen angewiesen seien, was die Verschuldung der afrikanischen Volkswirtschaften noch weiter erhöhen könne.

Er rief dazu auf, neue Ansätze zur Wassernutzung wie Rückgewinnung, Entsalzung und Wasserkreislaufmodelle zu verfolgen, die in den bestehenden Projektvorschlägen nur selten zu finden seien.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-21

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